Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg scheiden im Qualifying beim Eifel-Grand-Prix am Nürburgring vorzeitig aus. Die Pole holt sich nicht Lewis Hamilton sondern sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas.
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Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton geht von Startplatz zwei auf die Jagd nach dem Schumacher-Rekord. Der britische Mercedes-Pilot musste sich im Qualifying zum Großen Preis der Eifel auf dem Nürburgring seinem Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland) geschlagen geben. Dritter wurde Max Verstappen (Niederlande) im Red Bull. "Ich bin mir sicher, dass ich hier und da noch ein Zehntel hätte rausholen können", sagte WM-Spitzenreiter Hamilton. Sein größter Titelrivale Bottas erklärte: "Das war die Runde, die ich gebraucht habe."
Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) belegte im Ferrari Rang elf und verpasste bei seinem Heim-Grand-Prix zum achten Mal im elften Saisonrennen den finalen Qualifying-Abschnitt. "Im Moment rechne ich mir nichts aus, ich lasse mich überraschen", sagte Vettel.
Hülkenberg auf Platz 20
Zu einem erneuten Spontan-Comeback kam Nico Hülkenberg. Der Emmericher ersetzte bei Racing Point kurzfristig den erkrankten Kanadier Lance Stroll. Ohne vor dem Qualifying auch nur einen Meter gefahren zu sein, belegte der 33 Jahre alte Rheinländer den 20. und letzten Platz. Zum Erreichen des zweiten Qualifying-Abschnitts fehlte ihm weniger als eine halbe Sekunde.
"Ganz ohne Vorbereitung ist es keine einfache Geschichte. Aber ich bin Rennfahrer, das ist mein Job. Da muss man so eine Chance beim Schopf packen", sagte Hülkenberg und fügte mit Blick auf das Rennen an: "Man kann nicht die Eisenstangen mit der Hand brechen. Ich muss einfach mein Ding machen."
Mercedes bleibt ungeschlagen
Gewinnt Hamilton das Rennen am Sonntag (14.10 Uhr/MESZ), stellt er mit 91 Siegen die Bestmarke von Michael Schumacher ein. Am Samstag verfehlte der 35-jährige Hamilton die 97. Pole Position seiner Formel-1-Karriere knapp, in dieser Kategorie ist er aber ohnehin schon mit weitem Vorsprung die Nummer eins. Auf dem Nürburgring stand Hamilton allerdings "nur" einmal auf Startplatz eins: vor sieben Jahren, als die Formel 1 letztmals in der Eifel Station machte. Mercedes bleibt im Qualifying in diesem Jahr ungeschlagen. Bottas steht zum 14. Mal in seiner Karriere ganz vorne, in dieser Saison holte er sich zum dritten Mal die Pole.
sid/dpa (jst/tk)
Michael Schumacher, einer der besten F1-Fahrer aller Zeiten
An diesem Freitag (29. Dezember) jährt sich zum zehnten Mal der Tag von Michael Schumachers schwerem Skiunfall. Ein Blick zurück auf die beeindruckende Formel-1-Karriere des heute 54-Jährigen.
Bild: FrankHoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Alles beginnt beim Kart-Rennen
Michael Schumacher (2.v.l.), geboren am 3. Januar 1969, startet wie viele Formel-1-Fahrer im Kartsport. Mit zwölf Jahren macht er den Kartführerschein. Er gewinnt zahlreiche deutsche und europäische Meisterschaften, bevor er 1987 in den Autorennsport einsteigt. Dem Kart bleibt er stets treu. Auf der heimischen Bahn wird er zum Mentor für Bruder Ralf, der es später auch in die Formel 1 schafft.
Bild: picture-alliance/Hoch2/Ronco
Das Formel-1-Debüt
Michael Schumacher gibt sein Formel-1-Debüt 1991 bei Jordan. Er startet jedoch nur in einem einzigen Rennen für das von Eddie Jordan (l.) gegründete Team: beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps. Allerdings zwingen Kupplungsprobleme den damals 22-Jährigen bereits in der ersten Runde zur Aufgabe.
Bild: Ronco/HOCH ZWEI/picture alliance
Der Schritt zu Benetton
Entmutigen lässt er sich dadurch nicht. Fünf weitere Formel-1-Rennen absolviert Michael Schumacher noch im gleichen Jahr, nachdem er von Benetton unter Vertrag genommen worden ist. In der Fahrerwertung holt er sich in seinem ersten Jahr vier Punkte und wird damit 14. in der Gesamtwertung der Saison 1991.
Bild: D.P.P.I./ASA/picture-alliance
Der erste Grand-Prix-Sieg
Ein Jahr nach seinem Formel-1-Debüt gewinnt er ausgerechnet in Spa-Francorchamps seinen ersten Grand-Prix-Titel - auf dem Kurs, den er später als seine Lieblingsstrecke bezeichnet. Hier hilft ihm der Brite Nigel Mansell (l.), der 1992 Weltmeister wird, dabei, die Trophäe hochzustemmen. Schumacher beendet die Saison mit 53 Punkten auf dem dritten Platz der Fahrerwertung.
Bild: picture-alliance/dpa/EPA
Der erste WM-Titel
Nur zwei Jahre später lässt Schumacher zum ersten Mal alle Konkurrenten hinter sich. Doch die Saison 1994 steht unter keinem guten Stern: Der Tod von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger in Imola überschattet alles. Dennoch feiert "Schumi" in Adelaide in Australien mit dem Benetton-Team seinen ersten Fahrertitel. 1995 gelingt ihm die Titelverteidigung.
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Die Ära bei Ferrari
1996 wechselt Michael Schumacher zu Ferrari. Nach langer Durststrecke zu Beginn seiner Zeit in Italien erlebt er bei den "Roten" seine erfolgreichsten Jahre in der Formel 1. Mit der "Scuderia" holt Schumacher von 2000 bis 2004 fünf WM-Titel in Serie. Seit Jody Scheckters WM-Erfolg 1979 hatte der Traditionsrennstall auf einen Weltmeistertitel gewartet.
Bild: Toru Yamanaka/dpa/picture-alliance
Kein Engel
Michael Schumacher überschreitet manchmal auch Grenzen. Im letzten Rennen 1997 rammt er den Boliden von Jacques Villeneuve, als der Kanadier versucht, ihn zu überholen. Für Schumi und den beschädigten Ferrari ist das Rennen zu Ende. Villeneuve fährt als Dritter ins Ziel, bekommt vier Punkte und wird damit Weltmeister. Die FIA disqualifiziert Schumacher rückwirkend für die gesamte Saison 1997.
Bild: Motorsport Images/imago images
Der letzte Grand-Prix-Sieg
Am 1. Oktober 2006 gewinnt Michael Schumacher in Shanghai, es ist der 91. Sieg seiner Formel-1-Karriere. Es bleibt sein letzter Grand-Prix-Erfolg. Am Ende der Saison scheidet der damals 37-Jährige aus dem Rennsport aus. In der Endabrechnung belegt er noch einmal Platz zwei der Fahrerwertung. 2007 steigt Schumacher als Berater bei Ferrari ein.
Bild: picture-alliance/dpa/G. Breloer
Begeisterter Fußballer
Nicht nur am Gaspedal, sondern auch auf dem Fußballplatz beweist er viel Gefühl im Fuß: Schumacher, Anhänger des Bundesligisten 1. FC Köln und selbst begeisterter Fußballer, nimmt gerne an Prominenten-Spielen teil und macht dort eine gute Figur. Wenn er die Weihnachtszeit in seinem Haus in Trysil in Norwegen verbringt, trainiert und spielt er sogar beim dortigen Drittligisten Nybergsund IL.
Bild: Eibner-Pressefoto/picture alliance
Auch auf zwei Rädern am Limit
Seit 2008 fährt Schumacher als Hobbyfahrer in einer Motorrad-Rennserie mit. Anfang 2009 stürzt er bei einem Rennen in Cartagena in Spanien schwer. Schumacher bricht sich einen Halswirbel und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. Sein für August 2009 geplantes Formel-1-Comeback platzt. Er sollte bei Ferrari den verletzten Brasilianer Felipe Massa ersetzen.
Bild: Ralph Koehler/Bongarts/Getty Images
Comeback vor dem Ruhestand
2010 kehrt Michael Schumacher mit Mercedes auf die große Formel-1-Bühne zurück - allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Beim Großen Preis von Europa 2012 in Valencia in Spanien wird Schumacher noch einmal Dritter - mit 43 Jahren. Nach der Saison 2012 verabschiedet sich Schumacher endgültig in den Ruhestand.
Bild: Clive Mason/Getty Images
Der Skiunfall
Am 29. Dezember 2013 stürzt Schumacher beim Skifahren (Bild von 2005) in den französischen Alpen und schlägt mit dem Kopf auf einen Fels. Trotz Helm trägt er schwerste Kopfverletzungen davon. Nach mehreren Operationen gibt sein Management im Juni 2014 bekannt, Schumacher sei bei Bewusstsein. Seitdem wird er zu Hause in der Schweiz gepflegt. Genaue Informationen über seinen Zustand gibt es nicht.
Bild: Oliver Multhaup/dpa/picture alliance
"Michael ist da - anders"
"Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir Michael", sagt Ehefrau Corinna (Bild von 2001) in einer Netflix-Dokumentation 2021. "Wir leben zu Hause zusammen, wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael gut geht und er unseren Familienzusammenhalt spürt." Und sie fügt hinzu: "Jeder vermisst Michael. Aber Michael ist ja da, anders, aber er ist da. Und das gibt uns allen Kraft.“