Boxen: Mike Tyson verliert Showkampf gegen Jake Paul
16. November 2024Ex-Weltmeister Mike Tyson hat den Box-Showkampf gegen Influencer Jake Paul klar nach Punkten verloren, doch selbst nach der verdienten Niederlage gegen den 31 Jahre jüngeren Kontrahenten wollte er sich nicht endgültig vom Boxen verabschieden. Tyson, seit Juni 58 Jahre alt, hatte ab der dritten von acht verkürzten Runden kaum noch Reserven für eigene Angriffe, dennoch ließ er nach dem Kampf offen, ob er noch einmal in den Ring steigen würde.
"Ich weiß es nicht. Es kommt auf die Situation an", sagte Tyson, der 1986 mit 20 Jahren und 144 Tagen der bislang jüngste Schwergewichtsweltmeister war, ergänzte aber auf die Frage, ob es sein letzter Kampf gewesen sei: "Ich glaube nicht."
Das Schauduell mit Paul hatte das Streamingportal Netflix organisiert und groß aufgezogen. Vor 72.300 Zuschauern fand das Duell mit Paul im Football-Stadion der Dallas Cowboys statt. Tyson hatte seine Boxkarriere, die von Skandalen und Haftstrafen überschattet wurde, im Jahr 2005 beendet. Bereits im Juli 2020 hatte er einen Showkampf gegen Roy Jones jr. absolviert, der nach ebenfalls acht Runden unentschieden endete.
Sein jetziger Gegner Paul boxt erst seit 2018 und absolvierte seinen ersten Profikampf im Jahr 2020. Der Sieg gegen Tyson war sein elfter Erfolg im zwölften Kampf. Einen Namen machte sich der 27-Jährige als Influencer, bei Instagram folgen ihm 27 Millionen Fans, bei YouTube 20,8 Millionen.
Technische Probleme bei Netflix
In dem ungleichen Duell der beiden startete Tyson aggressiv, verlor dann aber klar die Kontrolle an seinen viel jüngeren Gegner. Tysons Abwehrarbeit war zwar gut, eigene Attacken versuchte er ab der dritten Runde allerdings nicht mehr. In den Schlusssekunden stellten beide den Kampf ein, Paul verbeugte sich vor Tyson.
"Ich kam, um zu kämpfen. Ich habe niemandem etwas bewiesen außer mir selbst. Ich bin einfach glücklich mit dem, was ich geschafft habe", sagte Tyson danach. "Mike ist eine Legende, er ist der Größte. Dieser Mann ist eine Ikone, und es ist eine Ehre gegen ihn zu kämpfen", lobte Paul. "Mehr als 120 Millionen Leute bei Netflix, wir haben die Seite lahmgelegt", jubelte er.
Tatsächlich posteten zahlreiche Nutzer im Internet ihren Ärger über Verbindungs- und Übertragungsprobleme schon vor Beginn des Hauptkampfes. Netflix wollte mit der Übertragung das Potenzial von Live-Sport testen, enttäuschte durch die technischen Probleme aber viele Nutzerinnen und Nutzer.