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Brüssel will mehr grüne Energie

6. Juni 2012

Die EU-Kommission will mehr Transparenz bei der Förderung von erneuerbaren Energien. Das soll Investoren anlocken. Allerdings müsse der Ausbau "besonnen" erfolgen.

Windkrafträder am Deich bei Niebüll (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die EU-Kommission setzt auf mehr alternative Energie in Europa. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der "Erneuerbaren" auf 20 Prozent wachsen und bis 2030 noch deutlich weiter. Das sieht ein Strategiepapier der EU-Kommission vor, das Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel vorstellte.

Der deutsche Kommissar setzt vor allem auf mehr Transparenz bei den Subventionen, die in den Mitgliedsstaaten unterschiedlich sind. Einheitliche Förderkriterien würden zusätzliche Investitionen in erneuerbare Energien erleichtern, argumentiert Oettinger: "Die privaten Investoren ... erwarten Planbarkeit und langfristige Sicherheit."

Langsamer Ausbau

Netzausbau ist Voraussetzung für Energiewende

02:41

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Er mahnte aber auch einen "besonnenen" Ausbau erneuerbarer Energien an: "Vielleicht ist sogar eine Art Geschwindigkeitsbegrenzung beim weiteren Zubau von erneuerbaren Energieträgern angesagt". Denn vielfach fehlten noch Speicherkapazitäten und Leitungen, um etwa Windstrom aus dem Norden Deutschlands in den Süden zu transportieren. Der Ausbau müsse "entlang von Versorgungssicherheit, entlang von Speicherkapazitäten, entlang von neuen Transportwegen, neuen Übertragungsnetzen, neuen Verteilernetzen" erfolgen, sagte Oettinger.

Den Grünen geht das viel zu langsam. Ein Ausbau regenerativer Energien auf 45 Prozent bis 2030 sei möglich, sagte die Vorsitzende der Grünen im Europa-Parlament, Rebecca Harms. "Das sollte der Kommission als Richtwert bei der Festlegung eines verbindlichen Ausbauziels für Erneuerbare bis 2030 dienen."

Gauck in der Kritik

Unterdessen gerät Bundespräsident Joachim Gauck wegen seiner Äußerungen zur subventionierten Wind- und Solarenergie in die Kritik. "Der Bundespräsident beginnt offenbar, sich in die Umweltpolitik einzuarbeiten. Aber da muss er noch etwas tiefer gehen", sagte die SPD-Umweltpolitikerin Ute Vogt der "Welt". Seine Kritik sei nicht gerechtfertigt: "Ich erkenne dort weder Planwirtschaft noch ein Übermaß an Subventionen."

Gauck hatte bei seiner Eröffnungsrede zur Woche der Umwelt vor "planwirtschaftlichen Verordnungen" und einem "Übermaß an Subventionen" bei der Energiewende gewarnt. Auf Zustimmung stieß Gauck damit bei Union und FDP. "Joachim Gauck formuliert die Herausforderungen der Energiewende sehr präzise", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring.

det/rb (afp, dapd, dpa)