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Brand in geplantem Flüchtlingsheim

6. Mai 2015

Vier Wochen nach dem Brandanschlag in Tröglitz haben Unbekannte in Rheinland-Pfalz eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge in Brand gesteckt. Die Polizei prüft ein fremdenfeindliches Motiv.

Deutschland Anschlag auf Flüchtlingsheim in Limburgerhof (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Nach ersten Ermittlungen zündeten Unbekannte in der Nacht eine Asylunterkunft im rheinland-pfälzischen Limburgerhof an, die sich noch im Bau befindet. Die Polizei untersucht einen möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund, wie das Präsidium Rheinpfalz und die Staatsanwaltschaft Frankenthal mitteilten. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber. Es bestehe unter anderem der Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung.

Verdächtiges Fahrzeug

Bei dem Feuer entstand ein Schaden von rund 50.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Auf dem Gelände wird derzeit eine Unterkunft für etwa 16 Flüchtlinge gebaut. Das Haus, dessen Wände aus Gipskartonplatten bestehen, soll in drei bis vier Wochen an die Gemeinde übergeben werden.

Nach den bisherigen Erkenntnissen hatten die Täter einen auf dem Flachdach abgelegten Stapel aus Bitumenrollen in Brand gesetzt. Das Feuer habe sich dann auf weitere Teile des Daches ausgebreitet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Zeugen hätten um kurz nach zwei Uhr nachts einen schwarzen Kleinwagen bemerkt, der mit quietschenden Reifen vom Tatort aus in Richtung der benachbarten Gemeinde Mutterstadt davongefahren sei.

"Kein guter Tag für Rheinland-Pfalz"

Die rheinland-pfälzische Landesregierung verurteilte den mutmaßlichen Brandanschlag scharf. Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte am späten Vormittag den Brandort. Es sei bitter, dass der Anschlag einem Gebäude gegolten habe, in dem Asylbewerber untergebracht werden sollten, sagte sie und fügte hinzu: "Es ist kein guter Tag für Rheinland-Pfalz."

Vor gut einem Monat hatte ein Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft in Tröglitz in Sachsen-Anhalt für Schlagzeilen gesorgt. Zuvor gab es in dem Ort mehrfach Proteste gegen die Unterbringung von Asylbewerbern.

cr/kle (dpa, epd, afp)

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