Brasilianer greifen Flüchtlingslager an
19. August 2018Die Attacke auf das Flüchtlingslager ereignete sich im nordbrasilianischen Bundesstaat Roraima direkt an der Grenze zum Krisenland Venezuela. Laut Medienberichten soll zuvor ein Händler des Ortes Pacaraima von venezolanischen Flüchtlingen angegriffen worden sein. Die Lage sei eskaliert, Einwohner hätten gegen die Migranten protestiert und Zelte von ihnen in Brand gesetzt. Viele der Venezolaner flüchteten zu Fuß zurück in ihr Heimatland. Verletzt worden sei nach ersten Erkenntnissen niemand, teilten die Behörden in Brasilien offiziell mit.
"Tag des Protests"
In Venezuela selbst riefen derweil drei wichtige Oppositionsparteien zum Streik auf. Initiatoren sind die Partei "Primero Justicia" (PJ) des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles, "Voluntad Popular" (Volkswille), deren Vorsitzender Leopoldo López unter Hausarrest steht, und "Causa R" des früheren Gewerkschaftsführers Andrés Velásquez. Am Dienstag solle ein "erster Tag des Protests und der Arbeitsniederlegung gegen (Präsident) Nicolás Maduro, die Hyperinflation und den Hunger" stattfinden, heißt es in ihrem Aufruf. Einzelheiten sollen an diesem Sonntag bekannt gegeben werden.
Venezuela steckt schon seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, es gibt gravierende Versorgungsengpässe. Am Montag steht dem lateinamerikanischen Land wieder eine einschneidende "Geldumstellung" bevor. Dann werden im Kampf gegen die Inflation fünf Nullen der Landeswährung, dem Bolivar, gestrichen. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte die Geldentwertung in Venezuela in diesem Jahr eine Million Prozent erreichen.
wa/qu (afp, dpa, rtr)