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Brasilien: Ein WM-Stadion spaltet das Volk

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10. Juni 2014

50 Centavos kosteten früher die Stehplätze in Rios Maracanã-Stadion. Die Bettler vor den Eingängen bekamen immer genug, um dabei zu sein. Zur WM werden die Tickets im neuen Maracanã durchschnittlich über 100 Real kosten - knapp 40 Euro. Viele Brasilianer macht das zornig. Das Maracanã, sagen sie, war immer ein Ort für alle Menschen, arm wie reich. Jetzt ist Fußball Luxus geworden.

Schon weit vor dem Wettbewerb, hat der Weltfußballverband FIFA die "Regie" übernommen. Bauauflagen, exklusive Sponsoren, Bannmeilen und spezielle Infrastrukturen an den Spielorten machen das Fußball-Festival im Maracanã-Stadion zu einer Veranstaltung für eine ausgewählte Klientel. Als das Stadion 1950 eröffnet wurde passten dort offiziell 180.000 Menschen hinein. Nach der Sanierung für die FIFA-WM bietet es weniger als halb so vielen Zuschauern Platz. Stehplätze gibt es nicht mehr, dafür überdachte Sitzplätze und VIP-Logen. Dauerkartenbesitzer müssen während der Weltmeisterschaft ihre Plätze räumen. Der Streit ums Maracanã ist ein weiterer Grund, der die Zahl der WM-Gegner im fußballbegeisterten Brasilien wachsen lässt. Ob das erfolgreiche Auftreten der Selecao ab 12. Juni die Gemüter etwas beruhigen kann?