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Brasilien: Gen-Soja garantiert Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt

29. April 2005

Gensoja wurde in Brasilien zum erstenmal 97 benutzt, nach der Asienkrise. Als die Preise für Agrarerzeugnisse in den Keller gingen, schmuggelten die Bauern Samen aus Argentinien.

Bild: Laerte Targueta

Gensoja braucht weniger Herbizide, das verbilligt die Produktion und der Landwirt kann auf dem Markt niedriger Preise überleben.

Erst Asien, dann die Konkurrenz aus Argentinien, wo die Bauern fast ausschließlich Gensoja anbauen. Aus Angst, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes aufs Spiel zu setzen, hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva schließlich nachgegeben.

Mitte 2003 hat die Regierung die Ernte von gentechnisch veränderter Soja genehmigt und ihre Vermarktung erlaubt, stellte den Bauern allerdings eine Bedingung: Kein weiterer Anbau gentechnisch veränderter Sojabohnen. Die Bauern aus Brasiliens Süden verweigerten aber erneut den Gehorsam und wurden mit einem zweiten Dekret belohnt. Dieses genehmigte den Anbau von genverändertem Soja für ein Jahr. Ein weiteres Dekret dehnte die Erlaubnis schließlich auf zwei Jahre aus.

Gensoja ist ertragreicher, weil es mit keinerlei Unkraut um die Nährstoffe im Boden buhlen muss. Mehr Ertrag und weniger Spritzmittel auf gleicher Anbaufläche, dagegen kämen konventionelle Soja-Bauern einfach nicht an, sagen Verfechter der Gen-Soja.

Für die Gentechnik-Skeptiker aus Europa galt brasilianische Soja immer als saubere Alternative zur manipulierten Sojabohne aus den USA oder Argentinien. Rund 40 Millionen Tonnen der ölhaltigen Hülsenfrucht importiert Europa jährlich. Etwa ein Sechstel des gesamten Weltmarktes.

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