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PolitikBrasilien

Brasilien: Illegale Abholzung ist deutlich zurückgegangen

7. November 2024

Die Umweltpolitik des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva zeigt Wirkung: Die Abholzung im Amazonas-Regenwald ist auf dem niedrigsten Wert seit neun Jahren. Bedeutet das Entwarnung für den CO2-Speicher?

Ein Gebiet des Amazonas-Regenwaldes aus der Vogelperspektive
Die illegale Abholzung der Wälder im brasilianischen Amazonas-Gebiet bedroht den riesigen CO2-Speicher (Archivbild)Bild: AP

Die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien ist nach Regierungsangaben weiter zurückgegangen. Die abgeholzte Fläche in der Region betrug zwischen August 2023 und Juli 2024 insgesamt 6.288 Quadratkilometer, wie das Umweltministerium unter Berufung auf Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte. Das entspreche einem Rückgang von 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9.064 Quadratkilometer) - der niedrigste Wert seit neun Jahren.

Im Feuchtgebiet Cerrado im Südwesten Brasiliens wurden im gleichen Zeitraum rund 25 Prozent weniger Wald vernichtet. Allerdings wurden dort noch rund 8.200 Quadratkilometer Fläche abgeholzt. Dies ist der erste Rückgang seit vier Jahren in diesem Biom.

Nicht nur Abholzung, sondern auch Dürre und Waldbrände wie dieses Jahr im August bedrohen das Amazonas-GebietBild: Adriano Machado/REUTERS

Mehr Kontrolle unter Lula da Silva

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt Anfang des Jahres 2023 versprochen, die illegale Abholzung komplett zu stoppen. Unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro (2019 bis 2023) war die Vernichtung des Regenwaldes um 70 Prozent angestiegen. Bolsonaro hatte systematisch Gesetze und Kontrollen zum Schutz des Amazonas-Gebiets geschwächt sowie den Behörden Finanzierung und Personal entzogen.

Brasilien will die detaillierten Daten über den Stand der illegalen Abholzungen auf der Weltklimakonferenz in Baku in Aserbaidschan vorstellen, die am nächsten Montag beginnt.

Brasilien: Kampf gegen Regenwald-Abholzung

02:21

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"Kein Grund zur Entwarnung"

Die Umweltstiftung WWF begrüßt den Rückgang der Entwaldungsrate, fordert aber noch stärkere Anstrengungen. "Rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes sind bereits zerstört. Ab einer zerstörten Fläche von ungefähr 25 Prozent der natürlichen Waldfläche könnte ein Kipppunkt erreicht sein", erklärte die Organisation. Dann könnte sich der Amazonas großflächig in eine Steppe verwandeln.

Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Doch der Schutz des Regenwaldes sei nicht nur wegen der Klima- und Umweltfolgen wichtig, führt der WWF weiter aus, sondern auch für den Schutz indigener Völker und ihrer Territorien. "Der Verlust von Wald bedeutet den Verlust von Heimat für Indigene." Sie brauchten mehr  Hilfe im Kampf gegen illegale Abholzung.

ch/sti (epd, afp, dpa)

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