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Politik

Brasilien verspricht Schutz von Indigenen

16. April 2022

Eindämmung des Goldrauschs: Die Regierung kündigt eine Operation der Sicherheitskräfte im indigenen Gebiet Xipaia an - nach gegensätzlichen Signalen vom Februar.

Brasilien Indigene protestieren in Brasilia gegen Brasiliens Präsident
Indigene protestierten am Montag in Brasilia gegen Präsident BolsonaroBild: Amanda Perobelli/Reuters

Die brasilianische Regierung will Indigene am Amazonas eigenen Angaben zufolge besser gegen illegale Goldsucher schützen. In einer Mitteilung des Justizministeriums heißt es, eine "Operation zum Schutz des indigenen Gebiets Xipaia, in das Kriminelle eingedrungen sind, die in dieser Region auch Umweltverbrechen begingen", sei eingeleitet worden. Sie werde von der Bundespolizei mit Unterstützung der Sicherheitskräfte und der Nationalen Behörde für indigene Angelegenheiten (Funai) koordiniert.

Unklar ist, ob es sich um einen Richtungswechsel oder um eine PR-Aktion handelt. Noch im Februar hatte Präsident Jair Bolsonaro mehrere Dekrete erlassen, die den Goldabbau im Amazonasgebiet vorantreiben und die Bestrafung von Goldsuchern erschweren. Mehrere Umweltorganisationen erklärten seinerzeit, die Regierung legalisiere faktisch die illegale Edelmetallgewinnung - mit verheerenden sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Folgen.

Von Goldgräbern überrannt

Die indigene Anführerin Juma Xipaia beklagte in einem Video in sozialen Medien das Eindringen illegaler Goldgräber in das geschützte Gebiet der Indigenen im Norden Brasiliens. Es hat eine Fläche von rund 1790 Quadratkilometern und liegt 400 Kilometer von der Stadt Altamira entfernt im Südosten des Bundesstaates Pará. Dort leben rund 200 Menschen.

Am Amazonas suchen viele Menschen mittels provisorischer Bagger nach Gold (Luftbild vom November)Bild: Edmar Barros/AP/picture alliance

Anfang der Woche demonstrierten Tausende Indigene in der Hauptstadt Brasília im Rahmen eines mehrtägigen Protestcamps gegen die Edelmetallgewinnung in ihren Gebieten. Zugleich verteidigten sie die Einrichtung von Schutzgebieten.

Der illegale Goldabbau - "Garimpo" genannt - steht häufig am Anfang einer Kette, bei der Holzfäller, Viehzüchter und Agrarunternehmer auf die Goldsucher folgen. Die "Garimpeiros" schlagen tiefe Schneisen in den Wald. Das Quecksilber zur Auslösung des Edelmetalls vergiftet Menschen, Tiere und Gewässer. Immer wieder kommt es zu tödlichen Zusammenstößen zwischen Goldsuchern und Indigenen.

jj/fab (dpa, ap)

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