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Brasilien zittert sich ins Viertelfinale

Martin Schütz28. Juni 2014

Eine ganze Nation atmet auf: Brasilien setzt sich in einer hart umkämpften Partie gegen Chile im Elfmeterschießen durch. Der Gastgeber steht damit im Viertelfinale. Julio Cesar wird zum Helden.

WM 2014 Achtelfinale Brasilien Chile
Bild: Francois Xavier Marit/AFP/Getty Iamges

Was für ein Drama in Belo Horizonte! Brasilien bezwingt Chile erst im Elfmeterschießen mit 3:2 (1:1,1:1,1:1) und Torwart Julio Cesar wird zum Nationalhelden. In der ersten Hälfte geht Brasilien durch ein Tor von David Luiz (18.) in Führung, den Ausgleich für Chile macht Alexis Sanchez (32.). Im Elfmeterschießen holpert es auf beiden Seiten gewaltig, den entscheidenden Elfer verschießt Gonzalo Jara. Chile ist am Boden zerstört, der brasilianische Traum geht weiter.

Von Beginn an setzte Brasilien voll auf Sieg, während Chile deutlich defensiver eingestellt war. Die Gastgeber spielten vor 58.000 Zuschauern in Belo Horizonte immer wieder über Neymar. Auch die Chilenen suchten den brasilianischen Superstar, allerdings um ihn mit Fouls aus dem Rhythmus zu bringen. Die Selecao nutzte in der 18. Minute eine Ecke zur Führung. Wer genau den Treffer machte, blieb unklar. Chiles Jara und Brasiliens Luiz gingen gemeinsam zum Ball, der dann im Tor landete. Auch nach dem Rückstand blieben die Chilenen nach vorne harmlos, bis die Brasilianer dem Nachbarn unter die Arme griffen. Hulk ließ einen Einwurf von Marcelo unmotiviert abprallen, Vargas schnappte sich die Kugel und passte zu Sanchez, der den Ball ins lange Eck schoss. Anschließend hatten besonders Fred und Neymar immer wieder die Führung auf dem Fuß und dem Kopf. Es blieb aber zur Pause beim 1:1.

Die zweite Hälfte begann deutlich ruhiger, bis Hulk eine Flanke artistisch annahm, mit dem Knie verwertete und den Ball ins Tor (53.) schoss. Allerdings entschied Schiedsrichter Howard Webb aus England auf absichtliches Handspiel des brasilianischen Stürmers und gab den Treffer nicht. Das Spiel plätscherte dahin, auch von Superstar Neymar war nicht mehr viel zu sehen. Bis er zehn Minuten vor Schluss zwei dicke Chancen ungenutzt ließ. Allerdings ließen auch die Chilenen ihre Möglichkeiten aus, und so ging es in die Verlängerung.

Kollektive Trauer bei den ChilenenBild: Reuters

Die Kräfte schwinden in der Verlängerung

Beiden Teams merkte man schon zu Beginn der Verlängerung die vorherigen 90 Minuten an. Das Tempo war deutlich niedriger als in der ersten Halbzeit. Immer wieder nutzten die Spieler eigenen Ballbesitz um durchzuatmen. Die größte Chance vergab Hulk für Brasilien (103.). Der Hüne zog aus 20 Metern ab, aber Claudio Bravo hielt seinen Kasten sauber. Kurz vor Ende der Verlängerung donnerte Mauricio Pinilla das Leder gegen die Latte des brasilianischen Tores.

Julio Cesar hält zwei ElfmeterBild: Reuters

Nervenflattern im Elfmeterschießen

Im Elfmeterschießen holperte es bei beiden Teams gewaltig. Der brasilianische Torwart Cesar hielt die ersten beiden Elfer, sein Teamkollege Willian schoss neben das Tor und der chilenische Schlussmann Bravo wehrte Hulks Versuch ab. Nachdem Neymar sicher verwandelt hatte, schoss Jara seinen Versuch vom Punkt an den Pfosten und wurde zur tragischen Figur der Chilenen. Brasilien trifft im Viertelfinale am Freitag (04.07.2014/ 22 Uhr MESZ) in Fortaleza auf die Überraschungsmannschaft aus Kolumbien.

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