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Bravo!

11. Juli 2010

Platz drei bei der WM in Südafrika. Das ist eine mehr als verdiente Belohnung für den tollen Fußball, den die junge deutsche Mannschaft gezeigt hat, findet Deutsche Welle-Sportredakteur Stefan Nestler.

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Bravo, wir sind stolz auf euch! Das möchten wir unseren Nationalspielern zurufen. Platz drei bei dieser WM ist der mehr als verdiente Lohn für ihre herausragenden Leistungen. Sie haben für unvergessliche Momente gesorgt. Noch in vielen Jahren werden wir uns gerne erinnern: Weißt du noch, 2010 in Südafrika, das Achtelfinale gegen England? Der nicht gegebene Treffer für die Männer von der Insel und dann der Sturmlauf unserer Mannschaft zum 4:1. Weißt du noch, das Viertelfinale gegen Argentinien? Als Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil die Abwehr der "Gauchos" pulverisierten und die favorisierten Südamerikaner mit einem 4:0 gedemütigt nach Hause schickten.

Von Nobodies zu Stars

Sportredakteur Stefan NestlerBild: DW

Hand aufs Herz, wer hätte dieser jungen Mannschaft vor dem Turnier zugetraut, dass sie für Glanzlichter sorgen würde? Weltweit wurde das Team für seinen begeisternden Offensivfußball gefeiert. Talente, die vor nicht allzu langer Zeit noch in den DFB-Nachwuchs-Teams spielten und für viele im Ausland schlicht Nobodys waren, wirbelten die besten Abwehrketten der Welt durcheinander. Internationale Sportreporter übten sich in der Aussprache der deutschen Spielernamen - voll Respekt vor der neuen deutschen Fußballkunst. Nicht nur die Fans hierzulande waren traurig, als das Team im Halbfinale in den Spaniern seinen Meister fand. Von überall her ließen sich Fußballanhänger vernehmen, die bedauerten, dass diese tolle deutsche Mannschaft das Finale verpasst hatte.

Zeit, um ihr Spiel zu perfektionieren

Grämen brauchen wir uns nicht. Dieser Mannschaft gehört die Zukunft. Thomas Müller, die größte Entdeckung dieser WM, ist 20, Mesut Özil 21, Sami Khedira 23 Jahre alt. Und selbst Führungsspieler wie der überragende Bastian Schweinsteiger oder Kapitän Philipp Lahm sind gerade einmal Mitte 20. Sie können noch einige Jahre lang zusammenspielen und haben damit Zeit, ihren Kombinationsfußball weiter zu perfektionieren. Und weitere Talente rücken nach. Die Saat der vorbildlichen Nachwuchsarbeit des DFB geht auf. Vor allem dieser Vorrat an technisch und taktisch erstklassig ausgebildeten jungen Spielern verspricht eine goldene Zukunft für den deutschen Fußball. Bundestrainer Joachim Löw wäre zu gönnen, dass er Teil dieser Erfolgsgeschichte bleibt, die er doch wesentlich mit geprägt hat. Er muss aber auch weitermachen wollen. In diesem Fall wäre der DFB gut beraten, Löw die Treue zu halten. Ganz nach dem Motto: Never change a winning team! Ändere nie eine Mannschaft, die gewinnt! Auch wenn es diesmal noch nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Tobias Oelmaier