60. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
18. März 20145000 Filme wurden eingereicht - rund 450 werden gezeigt in Oberhausen vom 1. bis zum 6. Mai. Bei der Vorstellung des Programms des traditionsreichen Festivals verwies dessen Leiter Lars Henrik Gass auf die jüngsten Veränderungen im Bereich Kurzfilm: "Die kurzen Filme werden länger, weil der Druck zur Normierung durch Kino und Fernsehen nicht mehr so stark ist wie früher."
Internet statt Kino
Früher waren Kurzfilme fester Bestandteil im Kino, das ist heute nur noch selten der Fall. Und doch hat der Kurzfilm überlebt. Seit einigen Jahren spricht man sogar von einer Renaissance des kurzen Formats: "Während Kino und Fernsehen als Auswertungshorizont von Kurzfilmen kaum noch eine Rolle spielen, werden Internet, Filmfestivals oder Kunstausstellungen immer wichtiger, nicht nur als Abspielorte, sondern als prägende Kräfte," so Gass.
Im Mittelpunkt des Interesses dürfte auch bei der 60. Ausgabe des Festivals im Ruhrgebiet der Internationale Wettbewerb stehen. 61 Filme aus 35 Ländern wurden eingeladen. Das seien deutlich mehr als in den vergangenen Jahren, teilten die Veranstalter mit. Die meisten Beiträge kommen aus Europa. Stark vertreten sind in diesem Jahr auch die Vereinigten Staaten. Aber auch Länder wie Bangladesch, Kolumbien, Südafrika oder Vietnam sind 2014 dabei.
Politische Inhalte
Deutlich erkennbar sei ein Trend zum "explizit politischen Film". Genannt wurden bei der Pressekonferenz als Beispiel die Themen Fukushima und der Bergarbeiterstreik in Südafrika 2012. Andere Filme befassten sich mit der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation in Großbritannien und der weltweiten Finanzkrise.
Preis für das beste Musikvideo
Neben dem Internationalen Wettbewerb ergänzen 21 Filme, die in der deutschen Sektion laufen, das Programm. Auch gibt es wieder die Reihe "MuVi-Preis", bei dem am Ende das beste deutsche Musikvideo ausgezeichnet wird sowie eine Reihe mit Kinder- und Jugendfilmen.
jk/sw (dpa/Kurzfilmfestival Oberhausen)