Bremen ist raus, die Bayern sind weiter
26. November 2008"Es gibt keine Kleinen mehr im Fußball". Eine moderne Weisheit, die sich einmal mehr bewahrheitete. Werder Bremen, bisher nach vier Spielen noch ohne Sieg in dieser Champions-League-Saison, musste bei Anorthosis Famagusta auf Zypern gewinnen, um weiter vom Achtelfinale in der Königsklasse träumen zu dürfen. Nach 90 Minuten stand es aber nur 2:2 (0:0). Der Traum war geplatzt.
Bremen klassisch ausgekontert
Bremen war das bessere Team, zumindest das, mit viel mehr Ballbesitz – allein Zählbares kam dabei nicht heraus. Die Zyprer verteidigten von der ersten Spielminute an mit elf Mann, rührten regelrecht Zement an. Wie schon im Hinspiel (0:0) wirkten die Norddeutschen über die gesamte Spielzeit einfallslos. Das einzige Bremer Mittel waren Fernschüsse, die bis auf den Lattenkracher von Hugo Almeida (28.) völlig ungefährlich und weit am Tor vorbeirauschten.
Als Famagusta per Doppelschlag nach einer Ecke (62.) und einem Konter (68.) 2:0 in Führung gegangen war, schien die Partie gelaufen, aber Bremen kam noch einmal zurück. Diego (72.) per Foulelfmeter und Almeida (87.) besorgten den 2:2-Endstand. "Wir sind zu spät aufgewacht. Wir haben zu viel Angst gehabt, das Gegentor zu kriegen. Als es passiert war haben wir dann besser aufgespielt, aber es hat am Ende eben nicht gereicht", resümierte Werder-Coach Thomas Schaaf.
Das Werder-Aus in der Champions-League besiegelte letztlich Inter Mailand im Parallelspiel der Gruppe. Der italienische Meister verlor sein Heimspiel gegen Panathinaikos Athen überraschend mit 0:1. Im letzten Gruppenspiel am Dienstag, 9. Dezember, geht es für Bremen nun zuhause gegen Inter Mailand um den dritten Platz in der Gruppe, der zumindest die Qualifikation für den laufenden UEFA-Cup-Wettbewerb bedeuten würde.
Bayern zaubern sich in die K.o.-Runde
Ganz anders als Bremen spielte Bayern München. Mit einer brillanten Offensive um Antreiber Franck Ribery ist der Rekordmeister vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Der überragende Franzose war beim nie ernsthaft gefährdeten 3:0-Sieg gegen Steaua Bukarest Initiator aller drei Treffer – zweimal Miroslav Klose, einmal Luca Toni.
Die Bayern begannen furios. Nach nicht einmal zehn Minuten hatte Luca Toni schon drei ganz dicke Möglichkeiten, um den Rekordmeister frühzeitig in Führung zu bringen. Steaua wirkte zunächst überfordert. Erst nach rund 20 Minuten nahmen die Münchner das Tempo aus dem Spiel. Nach dem Seitenwechsel fielen dann die Tore: Zunächst war Ribery Vorbereiter bei Kloses zweiten Champions-League-Treffer in dieser Saison. Kurze Zeit später traf endlich auch Toni nach Vorarbeit des starken Klose, der wiederum bei seinem zweiten Treffer Nutznießer einer glänzenden Ribery-Vorarbeit war.
"Wir sind hochzufrieden. Die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, schaut toll aus", lobte Bayern-Coach Jürgen Klinsmann und ergänzte: "Wir spüren seit sechs, acht Wochen, dass wir immer besser in Schwung kommen. Die Automatismen greifen immer mehr."
Jetzt kommt das Endspiel um den Gruppensieg
In der zweiten Partie der Gruppe F gewann Olympique Lyon beim AC Florenz mit 2:1. Damit führen die Münchner die Tabelle mit elf Zählern vor der punktgleichen Mannschaft aus Lyon an, beide stehen damit bereits im Achtelfinale der Königsklasse. Zum Endspiel um den Gruppensieg muss der deutsche Meister am 10. Dezember bei Olympique Lyon antreten. Den Bayern reicht ein 1:1, um Erster zu werden.
Vorzeitig die Runde der letzten 16 ereicht haben auch der FC Villarreal, Manchester United, der FC Arsenal, der FC Porto, Real Madrid, Juventus Turin, der FC Barcelona, Sporting Lissabon, der FC Liverpool und Atletico Madrid.