Die Gespräche zwischen Brüssel und London stocken und die Zeit läuft den Verhandlern davon. Zusätzlich lehnt das EU-Parlament die Möglichkeit ab, ein eventuelles Abkommen zunächst ohne Ratifizierung anzuwenden.
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Nach einem Telefonat mit dem britischen Premierminister Boris Johnson sprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstagabend von "großen Differenzen", die zu überwinden eine schwere Herausforderung sei. Der britische Premier Boris Johnson erklärte seinem Sprecher zufolge, die EU müsse ihre Haltung "substanziell" ändern, um noch zu einer Einigung zu kommen. Johnson und von der Leyen nannten die Fischerei als einen zentralen Knackpunkt der Gespräche.
Vorbereitungen für No-Deal-Brexit
02:31
Hängepartie über Weihnachten?
Eine Hängepartie über die Weihnachtstage scheint nicht ausgeschlossen. Ob die vom Europaparlament geforderte Einigung schon an diesem Sonntag erreicht werden kann, schien zweifelhaft. Nur wenn der Vertrag bis dahin fertig sei, könne man ihn noch in diesem Jahr ratifizieren, hatte die Parlamentsspitze am Donnerstag erklärt. Der britische Staatsminister Michael Gove sprach hingegen von der Möglichkeit, bis nach Weihnachten weiter zu verhandeln. In dem Fall könnte ein mögliches Abkommen zunächst ohne Ratifizierung durch das EU-Parlament vorläufig angewendet werden. Das Europaparlament lehnt dies ab.
Das britische Unterhaus tagte am Donnerstag ein letztes Mal vor der Weihnachtspause. Die Regierung hat jedoch angekündigt, die Abgeordneten zurückzubeordern, sollte ein Deal zustande kommen. Man sei zuversichtlich, dass die Zeit ausreichen werde, um die notwendige Gesetzgebung durchs Parlament zu bringen, sagte ein Sprecher Johnsons.
Sitzungen an Weihnachten oder anderen Feiertagen über den Jahreswechsel kämen nicht in Frage - und eine außerordentliche Sitzung müsse 48 Stunden im Voraus angekündigt werden. Damit bleiben nur noch wenige Tage für die Ratifizierung übrig, entweder unmittelbar vor Weihnachten oder kurz vor Silvester.
Am 31. Dezember endet Übergangsphase
Sollte bis Jahresende keine Einigung mehr gelingen, drohen Zölle und andere Handelshemmnisse zwischen Großbritannien und dem Kontinent. Auch andere Kooperationsbereiche, beispielsweise bei der Polizeizusammenarbeit, könnten empfindlich leiden. Großbritannien war Ende Januar offiziell aus der EU ausgetreten. Am 31. Dezember endet die Übergangsphase, in der das Königreich noch EU-Regeln anwenden muss.
Brexit hin oder her: Warum wir die Briten trotzdem lieben
Zehn Gründe, warum wir trotz des leidigen Brexits weiter gute Beziehungen zu den Briten wollen. Ginge es nach uns, hätte es erst gar keine Trennung gegeben. Eine Liebeserklärung an die Briten.
Bild: Getty Images/Stuart C. Wilson/Universal Pictures Home Entertainment
Wir lieben die Royals
Keiner saß so lange auf dem Thron wie sie: Queen Elizabeth II. Seit 1952 ist sie Königin der Briten und steht für Disziplin, Stabilität und Tradition. Meist zwei Schritte hinter ihr, die große Liebe ihres Lebens: Ehemann Prinz Philip. In diesem Jahr feierte sie ihren 94. Geburtstag, er seinen 99.
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Wir lieben britische Popmusik
Sie sind einfach legendär - die Rolling Stones: Mick Jagger, Charlie Watts, Keith Richards und Ron Wood. In jüngeren Jahren sorgte etwa ihr erstes Konzert auf Kuba im März 2016 für Furore. Übrigens gibt es die Rolling Stones schon fast genauso lange wie das kommunistische Kuba - die Kultband gründete sich 1962.
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Wir lieben ihre Hauptstadt
London gehört zu den bedeutendsten Kulturzentren und Finanzplätzen der Welt. Und wen könnte schon der Anblick der imposanten Tower Bridge kaltlassen? Seit 1894 steht die Brücke im Zentrum der britischen Hauptstadt als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Metropole. Mit jährlich mehr als 19 Millionen Touristen ist London ist eine der meistbesuchten Städte überhaupt.
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Wir lieben die Helden ihrer Bücher
Die Abenteuer des Zauberlehrlings Harry Potter begeistern Millionen - in den Romanen wie in den Filmen. Das Bild zeigt Harry Potter (Daniel Radcliffe) in seinem zweiten Ausbildungsjahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Ausgedacht hat sich seine Geschichte die Britin Joanne K. Rowling, die damit zu einer der berühmtesten und reichsten Schriftstellerinnen der Welt wurde.
Bild: picture-alliance/dpa/dpa-Film Warner
Wir lieben die britischen Models
Naomi Campbell prägt seit rund drei Jahrzehnten das internationale Modebusiness. Die gebürtige Londonerin war das erste schwarze Model, das es auf das Cover der französischen VOGUE schaffte und gehörte in den 1990er Jahren zur Generation der Supermodels.
Bild: DW
Wir lieben den britischen Humor
Kaum jemand strapaziert die Lachmuskeln so wie der britische Komiker und Schauspieler Rowan Atkinson alias Mr. Bean. In der gleichnamigen Comedyserie tritt der weltfremde Londoner von einem Fettnäpfchen ins andere. Viel sprechen muss er nicht, um witzig zu sein. Mr. Bean wurde von 1989 bis 1995 produziert und genießt Kultstatus.
Bild: Getty Images/Stuart C. Wilson/Universal Pictures Home Entertainment
Wir lieben ihre großartigen Gärten
Die Kew Gardens im Südwesten der britischen Hauptstadt London zählen zu den ältesten botanischen Gärten der Welt. Insgesamt sind die Briten berühmt für ihren "Grünen Daumen" und gelten als Rasenmähspezialisten. Keiner in Europa hat so schöne Gärten und Parks wie sie.
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Wir lieben ihren Stil
Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern um Eleganz und Klasse. Das berühmte britische Understatement gilt auch bei den Kultautos aus Großbritannien wie Rolls-Royce. Obwohl die Marke inzwischen von den Deutschen aufgekauft wurde, bleibt sie ein britischer Klassiker.
Bild: imago/Felix Jason
Wir lieben ihren seltsamen Geschmack
In Sachen Kulinarik gibt es sicher andere europäische Länder, die die Nase vorn haben. Einen gewissen Charme haben Bier ohne Schaum und Lamm mit Minzsauce dennoch.
Bild: Styko
Wir lieben ihre Tradition
Erst durch die Briten haben wir gelernt, wie schön Sightseeing sein kann. Die roten Doppeldecker-Busse in London sind mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Sie prägen immer noch das Stadtbild der britischen Metropole an der Themse.