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Politik

Briefbombe im Pariser IWF-Büro explodiert

16. März 2017

Am IWF-Sitz in Paris ist eine Frau durch eine explodierende Postsendung verletzt worden. Zu einem ähnlichen Anschlag auf das Bundesfinanzministerium am Vortag hatten sich griechische Autonome bekannt.

Frankreich Explosion einer Postsendung am IWF-Sitz in Paris
Bild: Reuters/P. Wojazer

Im Pariser Bürogebäude des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist ein Briefumschlag explodiert. Dabei wurde eine Frau im Gesicht und an den Händen leicht verletzt. Das bestätigte die Pariser Polizeipräfektur. Nach ersten Angaben handelte es sich nicht um eine große Explosion. Die Kriminalpolizei und Sprengstoffexperten seien vor Ort, nähere Informationen gebe es noch nicht. Auch woher die Sendung kam, war noch unklar. Vorsorglich wurden mehrere Mitarbeiter des IWF aus dem Gebäude gebracht. IWF-Chefin Christine Lagarde bezeichnete den Anschlag als "feigen Akt". 

Ziel des Anschlags: Der französische IWF-Sitz in Paris Bild: 2017 Google Maps

Der Vorfall ereignete sich einen Tag, nachdem in der Poststelle des Berliner Bundesfinanzministeriums ein gefährliches Paket mit einem explosiven Gemisch und einem scharfen Zünder entdeckt wurde. Laut Polizei hätte das sogenannte Blitzknallgemisch beim Öffnen zu erheblichen Verletzungen führen können. Der Stoff werde häufig bei der Herstellung von Pyrotechnik verwendet.

Aufklärung gefordert

Das Bundesinnenministerium forderte die griechischen Behörden auf, den versuchten Sprengstoffanschlag aufzuklären. "Wir erwarten von den griechischen Behörden eine schnelle und lückenlose Aufklärung dieses Falls, damit alle Täter ermittelt werden", sagte Innenstaatssekretär Günter Krings der "Rheinischen Post". "Die deutschen Behörden werden selbstverständlich ihre Hilfe anbieten."

Bekennerschreiben von Linksautonomen

Als Absender bekannte sich eine linksextremistische griechische Gruppierung. Die griechische Polizei stufte eine Selbstbezichtigung der Anarchistengruppe auf der linken Internetplattform Indymedia als glaubwürdig ein: Es bestehe eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass die Bekennernachricht authentisch sei, hieß es aus Polizeikreisen in Athen.

Auch ein Anschlagsziel: Das BundesfinanzministeriumBild: Imago

Der seit Anfang 2008 aktiven Gruppe, die unter dem Namen "Verschwörung der Feuerzellen" auftritt, werden dutzende nicht tödlicher Brand- und Paketbombenanschläge in Griechenland zur Last gelegt. Der Versand des Pakets an das deutsche Finanzministerium sei eine Aktion im Rahmen des Projekts "Nemesis", das sich gegen das "Machtsystem" richte, heißt es in der nun aufgetauchten Bekennerbotschaft.

pab/stu (afp, dpa)

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