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Politik

Britin an Nowitschok-Vergiftung gestorben

8. Juli 2018

Die vergangene Woche nach Kontakt mit dem Nervengift Nowitschok in ein Krankenhaus gebrachte britische Staatsbürgerin ist tot. Das teilte Scotland Yard am Sonntagabend mit. Die Polizei ermittelt nun wegen Mordes.

Großbritannien Neuer Nowitschok Fall in Salisbury
Zwei mit Schutzanzügen bekleidete Ermittler sichern nach dem neuen Nowitschok-Fall Gegenstände Bild: picture-alliance/dpa/Y. Mok

Die 44-jährige Frau und ihr 45-jähriger Lebensgefährte waren am Samstag vor einer Woche mit Vergiftungserscheinungen ins Salisbury District Hospital in Südengland gebracht worden. Die Frau hinterlässt drei Kinder. Ihr Partner ist weiter in einem kritischen Zustand, wie ein Polizeisprecher sagte.

Reste des Giftes gefunden? 

Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden versehentlich mit dem tödlichen Nervenkampfstoff in Berührung gekommen sind. Das Paar aus Amesbury könnte demnach etwa ein Fläschchen oder eine Injektionsspritze mit Resten des Giftes gefunden haben, das im März bei dem Anschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter in Salisbury verwendet worden war. Britische Medien berichten, dass beide Drogenkonsumenten seien. 

Mehrere Gebäude abgeriegelt

Die Polizei sperrte sechs Areale in Amesbury und im 13 Kilometer entfernten Salisbury ab, in denen sich das Paar kurz vor den ersten Symptomen aufhielt. Dazu zählen eine Apotheke, eine Kirche und das Wohnhaus des 45-Jährigen. Das Hostel, in dem seine Freundin lebte, wurde evakuiert. 

Innenminister Sajid Javid (M.) informiert sich vor Ort Bild: picture-alliance/dpa/B. Birchall

Die britische Premierministerin Theresa May zeigte sich betroffen. "Ich bin entsetzt und geschockt", sagte sie in London.

Der ehemalige russische Doppelagent Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) waren vor vier Monaten bewusstlos auf einer Parkbank im benachbarten Salisbury entdeckt worden. Sie entkamen nur knapp dem Tod und leben inzwischen an einem geheimen Ort. Die britische Regierung macht Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich, was der Kreml vehement zurückweist.

Nicht ausgeschlossen wird, dass noch andere Menschen mit dem Nervengift in Kontakt kommen könnten, solange der kontaminierte Gegenstand nicht gefunden ist. Das Krankenhaus in Salisbury versicherte kürzlich jedoch, das Risiko für die Bevölkerung sei gering.

se/cgn (rtr, dpa, ap, afp) 

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