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Britische Geisel im Irak enthauptet

8. Oktober 2004

Der im September im Irak entführte Brite Kenneth Bigley (62) ist tot. Seine Geiselnehmer haben ihn enthauptet. Der britische Außenminister Jack Straw sprach in London von einem "barbarischen Mord".

Kenneth Bigley (†)Bild: ap

Die Familie der Geisel bestätigte am Freitag (8.10.) in Liverpool den Tod Kenneth Bigleys. Sein Bruder Phil sagte, er habe "absolute Beweise" dafür gesehen. Das Fernsehen von Abu Dhabi hatte zuvor mitgeteilt, im Besitz eines Videos zu sein, auf dem die Enthauptung Bigleys gezeigt werde. Auf dem Video war nach britischen Medienberichten zu sehen, wie Bigley vor seinen sechs vermummten Entführern kniet und um Gnade fleht. Dann habe einer der Entführer ein Messer gezogen und Bigley vor laufender Kamera enthauptet. Der Sender hatte sich nach eigenen Angaben dagegen entschieden, den Film auszustrahlen.

Drohung wird wahr

Bigley war am 16. September zusammen mit den US-Bürgern Eugene Armstrong und Jack Hensley aus einer Villa in Bagdad verschleppt worden. Die beiden Amerikaner wurden innerhalb der folgenden 48 Stunden vor laufender Kamera enthauptet. Zu den Entführungen und Mordtaten bekannte sich die Terrororganisation El Tawhid wa El Dschihad des Jordaniers Abu Mussab el Sarkawi.

Straw teilte in London mit, dass vor vier Tagen über einen Mittelsmann in Bagdad Kontakt zu den Entführern aufgenommen wurde. Der britische Außenminister hielt sich zu diesem Zeitpunkt im Irak auf. Die Entführer seien aber nicht von ihrer ursprünglichen Forderung abgewichen, dass im Austausch für Bigley alle in irakischen Gefängnissen inhaftierten Frauen freigelassen werden müssten, sagte Straw. Er wies erneut darauf hin, dass sich unter britischer Kontrolle im Irak keine weiblichen Häftlinge befänden.

Appelle

Die Londoner Regierung hatte von Anfang an Verhandlungen mit den Entführern abgelehnt. Trotzdem wurde immer wieder versichert, es werde alles für die Freilassung der Geisel getan. Bigley hatte zwei Mal über von den Entführern verbreitete Videos direkt an Premierminister Tony Blair appelliert, sich für seine Freilassung einzusetzen. (mas)

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