1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Britische Kriegstagebücher online

14. Januar 2014

Das Britische Nationalarchiv stellt 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs Kriegstagebücher ins Internet. Interessierte können sich zudem online an der Auswertung der Daten beteiligen.

Britische Kriegstagebücher aus dem Ersten Weltkrieg im Web (Foto: picture alliance/empics)
Bild: picture alliance/empics

Das Archiv begann am Dienstag (14.01.2014) damit, die offiziellen Aufzeichnungen des Kriegsgeschehens durch die Kommandeure der einzelnen Einheiten an der Front zu veröffentlichen. Mehr als 300.000 Tagebuchseiten können auf "Operation War Diary" nun gelesen und heruntergeladen werden. Bis zum Ende des Jahres sollen es 1,5 Millionen Seiten sein.

Geschichten sollen zugänglich gemacht werden

"Viele Leute denken, dass das Kriegstagebuch einer Einheit nur Orte und Daten und Aktivitäten erwähnt, doch in diesen Akten sind viele Geschichten enthalten", sagte der Militärspezialist des Nationalarchivs, William Spencer. Durch die Digitalisierung der Aufzeichnungen würden sie für künftige Generationen erhalten und auf neue Weise zugänglich gemacht.

Gesammelte Aufzeichnungen des Ersten Weltkriegs

Mit der Digitalisierung des Materials wurde laut Sarah Leggett von "The National Archives" vor fast drei Jahren begonnen. Die Kriegstagebücher verschiedener britischer Militäreinheiten des Ersten Weltkriegs sind Teil des Web-Specials "First World War 100", das ebenfalls vom Britischen Nationalarchiv veröffentlicht wurde. Das Onlineangebot enthält nach eigenen Angaben die offiziellen britischen Aufzeichnungen des Ersten Weltkriegs aus den Jahren 1914 bis 1919: Karten, Fotografien, Briefe und Tagebücher.

In den Aufzeichnungen finden sich bewegende Schilderungen des Leidens der Soldaten. "Schwärme von Deutschen auf der Anhöhe, relativ dicht gedrängt. Unsere Geschütze eröffnen das Feuer auf sie aus 1800 Yard Entfernung, und man kann einen schrecklichen Anblick durch das Fernglas sehen: Trauben von Deutschen in Stücke gerissen", schrieb etwa der Offizier James Patterson von der Front in Frankreich am 16. September 1914. An anderer Stelle notierte er, im Dunkel der Nacht drohten sie, die eigenen Soldaten zu erschießen. Pattersons Tagebuch endet am 25. Oktober 1914, drei Monate nach Kriegsbeginn, als er selbst getötet wurde.

kap/ag (afp/The National Archives)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen