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Politik

Ermittlungen wegen "unbekannter Substanz"

4. Juli 2018

Die zwei Personen, die bewusstlos im britischen Salisbury ins District Hospital eingeliefert worden waren, sind offensichtlich Opfer einer Vergiftung geworden. Die Substanz wird nun von Terrorexperten untersucht.

England, Wiltshire: Salisbury District Hospital
Bild: picture-alliance/S. Parsons

Nach dem Auftreten einer "unbekannten Substanz" in der Nähe des britischen Salisbury, durch die zwei Menschen in einen lebensbedrohlichen Zustand versetzt wurden, ermittelt nun auch die britische Terrorabwehr. Beamte der Terrorabwehr untersuchten den Fall gemeinsam mit der Polizei von Wiltshire, teilte die Polizei mit. Ein Sprecher fügte hinzu, da die aufgetretene Substanz unbekannt sei, sei die Zusammenarbeit mit der Terrorabwehr eine "arbeitstechnische" Maßnahme.

Die beiden Menschen schwebten in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Die Behörden bewerten den Vorfall als "schwerwiegend". Den Angaben zufolge werden sie derzeit im Salisbury District Hospital behandelt. "Es werden jetzt weitere Tests durchgeführt, um die Substanz zu ermitteln, die dazu geführt hat, dass diese Patienten krank geworden sind", erklärte die Polizei.

Der Haupteingang zum Salisbury District Hospital Bild: Getty Images/C. Ratcliffe

Gefunden worden seien die beiden Betroffenen, ein Mann und eine Frau, bereits am Samstagabend, sie waren bewusstlos. Der Substanz waren sie laut Polizei in Amesbury ausgesetzt worden. Der Ort liegt wenige Kilometer von dem Ort entfernt, an dem der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter im März Opfer eines Giftanschlags geworden waren.

Aufenthaltsorte wurden abgesperrt

Die Polizeibeamten waren den Angaben zufolge zunächst davon ausgegangen, dass die beiden Betroffenen verunreinigte Drogen wie Heroin oder Crack genommen hatten. Nun soll es weitere Untersuchungen geben, "um die Substanz zu ermitteln, die dazu geführt hat, dass diese Patienten krank geworden sind", erklärte die Polizei.

Die Orte, an denen sich die beiden Betroffenen vorher aufgehalten hatten, wurden abgesperrt. In Amesbury und Salisbury wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Gesundheitsbehörden gehen nach Angaben eines Sprechers aber nicht davon aus, dass eine "erhebliche Gesundheitsgefahr für die breite Öffentlichkeit" besteht.

Im Fall Skripal kam Nervengift zum Einsatz

Skripal und seine Tochter waren am 4. März bewusstlos auf einer Bank in Salisbury gefunden worden und lagen danach wochenlang im Krankenhaus. Die britische Regierung macht Russland für den Giftanschlag verantwortlich und geht davon aus, dass dabei ein Nervengift der Nowitschok-Gruppe aus sowjetischer Produktion zum Einsatz kam. Russland weist die Vorwürfe vehement zurück. Der Fall führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Russland und Großbritannien.

pg/bri (afp, rtr)

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