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British-Airways-Mutter IAG kauft Niki

29. Dezember 2017

Nun ist es offiziell: Die International Airlines Group (IAG) übernimmt die österreichische ehemalige Air-Berlin-Tochter Niki für 36,5 Millionen Euro. 740 der 1000 Mitarbeiter sollen weiter beschäftigt werden.

NIKI Air
Bild: picture-alliance/H.-C.Dittrich

IAG, die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia, bestätigte den Deal am Freitagabend. 20 Millionen Euro gehen an die Gläubiger von Niki. 16,5 Millionen bekommt die Fluggesellschaft selbst als Finanzspritze. IAG-Chef Willie Walsh erklärte: "Niki war der wirtschaftlichste Teil von Air Berlin, und die Ausrichtung auf den Freizeitbereich passt perfekt zur Strategie von Vueling." 

Neue Tochtergesellschaft beim spanischen Billigflieger Vueling 

Die Transaktion erfolgt durch die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft der spanischen Billig-Airline Vueling. Diese wird ihren Standort in Österreich haben und eigenständig agieren, wie es weiter hieß. Diese Einigung erlaube Vueling, seine Präsenz in Österreich, Deutschland und der Schweiz zu verstärken, sagte Walsh. Der neue Eigentümer übernimmt die Markenrechte des Ferienfliegers, seine gesamten Start- und Landerechte - die sogenannten Slots - sowie bis zu 15 Airbus-Flugzeuge der Typen A320 und A321, wie Insolvenzverwalter Lucas Flöther erläuterte. Der Verkauf der früheren Air-Berlin-Tochter soll demnach bis Ende Februar vollzogen sein. 

Die Zeit drängte, der Deal sollte bis Sonntag unter Dach und Fach sein. Hintergrund ist, dass die Airline ansonsten Gefahr gelaufen wäre, die Betriebserlaubnis und damit die wertvollen Slots an den Flughäfen zu verlieren. Zudem droht Niki das Geld auszugehen.

Die Tochtergesellschaft der seit Monaten bankrotten Air Berlin hatte vor zwei Wochen Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb eingestellt. Zuvor war die bereits ausgehandelte Übernahme durch den deutschen Marktführer Lufthansa wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter über mögliche Monopolstrecken abgesagt worden. Ursprünglich hatten sich sechs Bieter verbindlich um den Kauf der Niki bemüht. Am Donnerstag legte sich der Gläubigerausschuss darauf fest, nur noch mit einem Bieter weiter zu verhandeln, der spanisch-britischen Holding IAG.

Betriebsratschef begrüßt Übernahme

Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits begrüßte den Kauf als "beste Lösung" für Gläubiger und Mitarbeiter. Im Österreichischen Rundfunk (ORF) sagte er, für 740 der rund 1000 Mitarbeiter gehe es weiter, es könnten auch noch mehr werden. Perspektiven sieht er auch für diejenigen Angestellten, die nicht übernommen werden. Es gebe "rundherum sehr gute Jobchancen für fliegendes Personal". Tankovits rechnet nicht damit, dass Niki vor dem kommenden März wieder fliegt. Bis dahin müssten die IT-Verkaufssysteme umgestellt werden.

se/haz/gri (rtr, dpa, afp)

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