Britta Steffen hört auf
27. September 2013
"Ich beende meine Karriere in dem Bewusstsein, zu den Besten der Welt zu gehören. Meine Gesundheit und die Unterstützung meiner Familie, Freunde, Partner und Weggefährten machten es mir möglich, meinem Körper absolute Höchstleistungen abzuverlangen", ließ Britta Steffen mitteilen. "Dennoch habe ich in den letzten Wochen gezweifelt, ob ich die nötige Motivation und Energie für ein oder sogar drei weitere Jahre im Kampf um Goldmedaillen und Meistertitel aufbringen kann". Bei den Olympischen Spielen 2012 in London und bei den Weltmeisterschaften in diesem Jahr in Barcelona war die deutsche Schwimmerin leer ausgegangen.
Durchbruch im Jahr 2006
Nach für sie enttäuschenden Starts bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen hatte Steffen sich zwischenzeitlich schon einmal vom Schwimmsport verabschiedet. Als sie dann doch zurückkehrte, ging ihr Stern erst richtig auf. Bei den Europameisterschaften 2006 in Bukarest gewann die damals 22-Jährige viermal Gold und eine Silbermedaille. Über 100 Meter Freistil schwamm sie einen neuen Weltrekord und führte auch die beiden deutschen Kraulstaffeln zu Gold und Weltrekordzeiten. Ihre Wandlung zur Siegschwimmerin führte Steffen auf die Zusammenarbeit mit einer Sportpsychologin zurück. Dopingverdächtigungen nahm sie gelassen: "Ich bin mit mir im Reinen. Das ist das Wichtigste."
Doppelolympiasiegerin und Doppelweltmeisterin
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking krönte sie ihre Laufbahn. Steffen gewann Gold über 50 und 100 Meter Freistil. Deutschlands Sportjournalisten wählten den Schwimmstar zur "Sportlerin des Jahres". Im Sommer 2009 bestätigte Steffen ihre Topleistungen von Peking bei den Weltmeisterschaften in Rom, als sie erneut über 50 und 100 Meter zu Gold kraulte und über beide Strecken neue Weltrekorde aufstellte. Seit dieser Zeit ist sie auch mit dem deutschen Ausnahmeschwimmer Paul Biedermann zusammen, der in Rom ebenfalls Weltmeister wurde. Die beiden galten fortan als Traumpaar aus der Welt des Sports.
Überstürzte Abreise
Anschließend warfen Steffen jedoch gesundheitliche Probleme zurück. Bei der WM 2011 in Schanghai reiste sie nach enttäuschenden Auftritten in den Einzelrennen vorzeitig ab, was ihr heftige Kritik einbrachte. Auch wenn Britta Steffen bei den Europameisterschaften 2012 in Debrecen in Ungarn noch einmal drei Goldmedaillen gewann, der Zenit ihrer Karriere war überschritten.