In einem neuen Buch zeigen die Historikerinnen Leila McNeill und Anna Reser, warum es bis heute nur wenige Forscherinnen in die Geschichtsbücher schaffen.
Das Sachbuch zeigt die Gesamtheit forschender Frauen der jeweiligen Epoche - und nicht nur wenige AusnahmenBild: Haupt
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Jedes Kind kennt den Namen Marie-Curie - aber wie steht es um andere Naturwissenschaftlerinnen? Frauen sind schon seit Anbeginn der Geschichtsschreibung als Forscherinnen tätig - doch Historikerinnen und Historiker haben bisher an den falschen Orten nach ihnen gesucht. So lautet zumindest die These des neuen Buches der US-amerikanischen Wissenschaftshistorikerinnen Anna Reser und Leila McNeill mit dem Titel "Frauen, die die Wissenschaft veränderten".
In ihrer sorgfältig recherchierten Studie belegen die beiden Autorinnen mit großer Genauigkeit, warum es bis heute immer noch nur verhältnismäßig wenige forschende Frauen in die Geschichtsbücher geschafft haben. Auf jeden Fall liege es nicht daran, dass Frauen nicht schon immer geforscht hätten: "Vieles von dem, was Frauen gemacht haben, wurde einfach nicht als Wissenschaft betrachtet", erklärt McNeill im Videointerview mit der DW.
Eine altägyptische Chefärztin
Deshalb entwickelten sie und ihre Kollegin Anna Reser gemeinsam eine neue Herangehensweise der Wissenschaftsgeschichtsschreibung - zunächst für das von ihnen gegründete Online-Magazin "Lady Science", dann für das nun vorliegenden Buch: Leila McNeill und Anna Reser betrachteten eine historische Epoche und fragten sich nicht: Wo sind hier die Universitäten, die Wissenschaftler, die Ärzte, die Ingenieure, die Akademiker? Stattdessen stellten sie sich die Frage: Wo sind die Frauen, und wo forschen, bauen, rechnen, heilen sie?
In der Vergangenheit wurden Frauen nämlich häufig von Forschungsinstitutionen ausgeschlossen: Sie durften keine Universitäten besuchen, nicht Kirchenrecht studieren, keine Ärztinnen werden. Deshalb haben sich die Historikerinnen außerhalb der Institutionen der Macht umgesehen - und sind überall auf forschende, rechnende, bauende und heilende Frauen gestoßen. Das gelingt ihnen in ihrem Buch über alle historischen Epochen westlicher Geschichtsschreibung hinweg: vom Alten Ägypten über die Renaissance und das 20. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart hinein.
Manche von diesen Frauen sind namentlich bekannt, so die altägyptische Peseschet, die auf mehreren Inschriften als leitende Ärztin, möglicherweise sogar Chefärztin bezeichnet wird, vielleicht für Frauenheilkunde.
McNeill und Reser geht es nicht darum, lediglich weitere "berühmte Gesichter" zu einer Ahnengalerie forschender Frauen hinzuzufügen - Gemälde, die man neben das Bild von Marie-Curie oder Ada Lovelace hängen könnte. Ihr Buch geht viel weiter: Sie zeigen für jede der von ihnen ausgewählte Epoche, wie und wo dort eine große Anzahl Frauen als Mathematikerinnen, Ärztinnen, Geburtshelferinnen, Baumeisterinnen und Forscherinnen tätig waren.
Nicht nur die Ausnahmen zeigen
In "Frauen, die die Wissenschaft veränderten" geht es nicht darum, einzelne Frauen als Ausnahmeerscheinung zu feiern, sondern darum aufzuzeigen, inwiefern eine große Gruppe von Wissenschaftlerinnen zur Naturwissenschaft beigetragen hat. Nur das eben in Bereichen, die uns nicht an heutige Forschung erinnern oder die damals nicht als Naturwissenschaft betrachtet wurden - etwa die Geburtshilfe.
Frauen und ihre revolutionären Erfindungen
Lange wurde Frauen ausschließlich Haushalt und Kindererziehung zugeschrieben. Zu Unrecht. Denn auch schon vor 200 Jahren prägten heute weltbekannte Frauen die Wissenschaft und Forschung - mit bahnbrechenden Erfindungen.
Bild: picture-alliance/ dpa
Hedy Lamarr
Als Schauspielerin und Sexsymbol ist Hedy Lamarr weltbekannt. Aber kaum jemand weiß, dass sie auch das Frequenzsprungverfahren erfand. Damit legte sie den Grundstein für die drahtlose Datenübertragung, die maßgeblich für WLAN, GPS und Bluetooth ist. Und Lamarr war nicht die einzige Frau, der wir eine revolutionäre Erfindung verdanken.
Bild: picture-alliance/ dpa
Ada Lovelace
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Jahren prägte Ada Lovelace (1815-1852) die heutige Computerwelt mit ihrer Erfindung: Im Jahr 1835 entwickelte die britische Mathematikerin ein komplexes Programm für einen nie fertiggestellten mechanischen Computer - die "Analytical Engine". Es bildete den Grundstein für spätere Programmiersprachen. Damit ist sie die erste Programmiererin der Welt.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
Barbe-Nicole Clicquot
Sie ist als "Grand Dame de Champagne" bekannt: Die Französin Barbe-Nicole Clicquot (1777-1866) erfand die Rüttelmethode: Dabei werden die Flaschen mit dem Hals nach unten gelagert und regelmäßig gerüttelt, so dass die darin enthaltene Hefe sich Richtung Flaschenhals absetzt und entfernt werden kann. Statt einer trüben Brühe gibt es so klaren Champagnergenuss.
Bild: picture-alliance/AP Photo/Remy de la Mauviniere
Josephine Cochrane
Ohne Josephine Cochrane (1839-1913) würden sich Familien und WGs noch heute über den Abwasch streiten. Denn sie gilt als Erfinderin des ersten Geschirrspülers. Da die reiche Amerikanerin gerne Partys feierte und sich im Anschluss über ihre Angestellten ärgerte, die beim Abwasch ständig Geschirr zerbrachen, erfand sie das praktische Gerät. Im Dezember 1886 erhielt sie ein Patent auf ihre Erfindung.
Bild: public domain
Marie Curie
Als erste Frau überhaupt erhielt sie den Nobelpreis- und das gleich zweimal: 1903 gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie auf dem Gebiet der Physik, 1911 für Chemie. Marie Curie (1867-1934) zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftlerinnen der Geschichte. Sie arbeitete an der Erforschung der Radioaktivität. Außerdem entdeckte sie die chemischen Elemente Polonium und Radium.
Bild: picture-alliance/empics/PA Wire
Melitta Bentz
Melitta Bentz (1873-1950) war eine Genuss-Revolutionärin: Während die 35-jährige Mutter und Hausfrau ihren Kaffee trank, störte sie sich immer wieder an den lästigen Krümmeln zwischen ihren Zähnen. Spontan griff sie zum Löschpapier aus den Schulheften ihrer Söhne, legte dieses in eine gelöcherte Konservendose und goss den Kaffee dadurch. Der Kaffeefilter war geboren.1908 meldete sie das Patent an.
Bild: picture alliance/dpa/Melitta
Grace Murray Hopper
Die US-amerikanische Informatikerin und Computerpionierin Grace Murray Hopper (1906-1992) brachte dem Rechner das Sprechen bei. Während die Pioniere der Computer-Vorzeit noch in einer kryptischen Privatsprache kommunizierten, wandelte sie Computerprogramme von Einsen und Nullen in verständliche Sprache um und leistete auch maßgebliche Vorarbeiten für die Entwicklung der Programmiersprache COBOL.
Bild: picture-alliance/Newscom/J. S. Davis
Gertrude Belle Elion
Eine Pionierin der Medizin: Als ihr Großvater an Krebs verstarb, nahm sich Gertrude Belle Elion (1918-1999) vor, in die Krebsforschung zu gehen. Die Biochemikerin und Pharmakologin trug maßgeblich zur Weiterentwicklung der Chemotherapie bei, indem sie ein bis heute zur Behandlung von Leukämie verwendetes Medikament entwickelte. 1989 wurde sie mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt.
Bild: CC By Unbekannt 4.0
Maria Telkes
Solarkraft gilt als Energiequelle der Zukunft. Die Entdeckung dieser liegt schon über 50 Jahre zurück: Die ungarisch-amerikanische Wissenschaftlerin Maria Telkes (1900-1995) erfand während des Zweiten Weltkrieges eine solarbetriebene Entsalzungsanlage für die Navy. 1947 baute sie mit einem Architekten ein Haus, das komplett durch Solarenergie geheizt wurde - der Grundstein für die heutige Technik.
Bild: Gemeinfrei
Margaret Hamilton
Die Informatikerin und Mathematikerin Margaret Hamilton (1936) war viele Jahre lang leitende Software-Ingenieurin bei der Apollo-Raumfahrt. Für diese entwickelte sie einen Computercode, die On-Board-Flugzeugsoftware, mit dem sie die erste Mondlandung der Menschheit ermöglichte. Außerdem entwickelte sie verschiedene Konzepte, die heute als Grundlage für sämtliche Software-Systeme zählen.
Bild: Wikipedia
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Der Schlüssel zu einer gleichberechtigten Art der Geschichtsschreibung sei es, Lücken im historischen Material interpretieren zu lernen, so die beiden Autorinnen. Das schlug auch die britische Historikerin Suzannah Lipscomb kürzlich vor: in dem von ihr herausgegebenen Buch "What Is History, Now?". Neue Methoden der Geschichtsschreibung seien nötig, um die Geschichte von Menschen zu erzählen, die nicht weiß und männlich seien - ja, um sie überhaupt erst zu finden, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Gleichberechtigte Geschichtsschreibung
McNeill und Reser geben dafür unzählige Beispiele. Oft seien Forscherinnen von ihren zeitgenössischen männlichen Kollegen zwar erwähnt worden, ihre Schriften seien aber nicht erhalten - weil man sie nicht für erhaltungswürdig hielt. "Wer die Geschichte der Frauen schreiben will, steht also vor der Herausforderung, diese Lücken in den Aufzeichnungen nach Hinweisen zu durchforsten, wie Frauen überhaupt aus der Wissenschaftsgeschichte getilgt werden konnten", schreiben sie in ihrem Buch.
Dass es auch politisch und gesellschaftlich entscheidend ist, Geschichte aus allen Perspektiven zu erzählen, darauf weist Rafia Zakaria im Video-Interview mit der DW hin. Die pakistanisch-amerikanische Anwältin und Autorin von "Against White Feminism" analysiert, dass Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine auch dadurch vorbereitet hätte, dass er seit zwanzig Jahren daran arbeite, in Russland eine weiße, männliche Monokultur herzustellen, die jede Form von Andersartigkeit als "un-russisch" brandmarke. "Wir erleben gerade, wie dieselbe Rhetorik gegen die Ukraine verwendet wird, wenn er davon spricht, dass dort Nazis an der Macht seien." Dabei sei die Ukraine einfach eine pluralistische Gesellschaft.
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Finanzierungslücken schließen
Um die pluralistische Vergangenheit zu verstehen, brauche es eine neue Art der Geschichtsforschung, die es Historikerinnen und Historikern ermöglicht, Lücken zu interpretieren. Aber in der Gegenwart, so Anna Reser und Leila McNeill im Videogespräch mit der DW, müsse man vor allen Dingen Lücken schließen - und zwar Finanzierungslücken, gerade in den liberalen Demokratien. "Sieben Jahre lang habe ich versucht, über Frauen in der Wissenschaftsgeschichte zu schreiben", berichtet Leila McNeill. "Es war unfassbar schwierig, Medienhäuser zu finden, die dafür auch Geld bezahlen oder gar eine Stelle schaffen würden." Sie sei bei unzähligen Vorstellungsgesprächen gewesen, aber ihr wurde immer wieder gesagt, ihr Thema sei zu "nischig".
Marie Curie - Die Mehrfach-Nobelpreisträgerin wurde vor 150 Jahren geboren
Sie erhielt als einzige Frau gleich zwei Nobelpreise: für Physik und für Chemie. Die Forscherin und Radiologin setzte sich nach dem ersten Weltkrieg im Völkerbund für internationale Wissenschaftskooperation ein.
Bild: imago/United Archives International
Kind aus einer Lehrerfamilie
Marie Skłodowska (hier in der Mitte zwischen ihren Geschwistern Zosia, Hela, Josef und Bronya) wurde am 7. November 1867 in Warschau geboren. Ihr Vater Władysław Skłodowski war Mathematik- und Physiklehrer - ihre Mutter Bronisława war Schulleiterin eines Mädchenpensionats.
Bild: imago/United Archives International
Alles drehte sich um Bildung
Die Mutter, Bronisława Skłodowska, hatte ihre ganze Ausbildung an dem Mädchenpensionat in der Warschauer Fretastrasse absolviert. Dort wirkte sie dann selbst als Lehrerin, bis sie es zur Schulleiterin brachte. Als sie starb, war Marie erst 13 Jahre alt.
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Ein Studium - Für ein Mädchen nicht erlaubt
Marie bestand 1883, im Alter von 15 Jahren, ihr Abitur als Klassenbeste. Allerdings durfte sie als Mädchen in Polen nicht studieren. Da ihr Vater kein Auslandsstudium finanzieren konnte, gab sie Privatunterricht. Sie arbeitete als Hauslehrerin für wohlhabende Familien und unterrichtete Bauernkinder in Lesen und Schreiben. Sie selbst nahm unterdessen an heimlich organisierten Kursen teil.
Bild: picture-alliance/dpa
Studium in Paris und Entdeckung der Radioaktivität
1891 kam Marie als junge Studentin nach Paris. Dort durfte sie sich an der Sorbonne im Fach Physik einschreiben. Sie war eines von 23 Mädchen unter 1825 Studenten. Mit der Sprache tat sie sich schwer, aber bestand alle Prüfungen. 1896 entdeckte sie gemeinsam mit dem Kollegen Henri Becquerell, dass Urankaliumsulfat fotografische Platten schwarz färbt.
Bild: picture-alliance/dpa
Aus dem Forscherkollegen Pierre Curie wird der Ehemann
1894 lernte Marie Pierre Curie kennen. Er leitete damals das Forschungslabor an der Städtischen Fachschule für Industrielle Physik und Chemie (ESPCI). Aus der gemeinsamen Forschungsleidenschaft wurde Liebe. Sie heirateten am 26. Juli 1895.
Bild: imago/Leemage
Experimente mit radioaktiven Stoffen
Marie erforschte weiterhin die Radioaktivität - unter anderem mit diesem Apparat, den sie gemeinsam mit Pierre entwickelt hatte: Es ist ein piezoelektrisches Elektrometer, in dem die elektrische Leitfähigkeit radiumhaltiger Luft gemessen werden konnte. 1898 gelang es ihr, gemeinsam mit Pierre, das Polonium spektroskopisch nachzuweisen. Es wurde nach ihrem Heimatland Polen benannt.
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Dissertation
1903 veröffentlichte Marie Curie ihre Doktorarbeit über radioaktive Substanzen, die in der Forschergemeinde großes Aufsehen erregte. Die Dissertation wurde innerhalb eines Jahres in fünf Sprachen übersetzt und 17 mal verlegt. Bereits in dieser Zeit traten bei Marie und Pierre Curie erste Symptome einer Strahlenkrankheit auf.
Bild: gemeinfrei
Nobelpreis für Physik
Noch im selben Jahr erhielt das Forscherehepaar von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften den Nobelpreis für Physik, "in Anerkennung der außerordentlichen Leistungen, die sie sich durch ihre gemeinsame Forschung über die von Professor Henri Becquerell entdeckten Strahlungsphänomene erworben haben."
Bild: gemeinfrei
Zwei Kinder - ohne Vater
Bereits 1897 hatte Marie Curie ihre erste Tochter Irène zur Welt gebracht. Die zweite Tochter Ève kam 1904 hinzu. Sie lernte ihren Vater Pierre kaum noch kennen. Er starb als sie noch keine zwei Jahre alt war nach einem Unfall mit einem Pferdefuhrwerk. Auf Empfehlung der Fakultät übernahm Marie Curie die Leitung des Laboratoriums. Sie wurde die erste Frau, die an der Sorbonne lehrte.
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Erste weibliche Institutsleitung, erster Lehrstuhl, erster Radiumstandard
Marie Curie erhielt 1908 als erste Frau eine ordentliche Professur für Physik. Sie lehrte an dem von ihrem Mann und ihr gegründeten Radium-Institut in Paris. Das Institut war maßgebend bei der Festlegung internationaler Mess-Standards für Radioaktivität. Die Maßeinheit wurde zu Ehren des Forscher-Ehepaares "Curie" benannt.
Bild: Getty Images/Three Lions
Medizinerin im Ersten Weltkrieg
Am Radium-Institut in Paris arbeitete Marie Curie während des Ersten Weltkrieges verstärkt im Bereich der Medizin. Insbesondere entwickelte sie einen mobilen Röntgenwagen, den die Sanitäter mit an die Front nehmen konnten. Hier ist sie im Institut mit einer Delegation des American Expeditionary Corps zu sehen. Mit im Bild: Ihre Tochter Irène - stehend.
Bild: imago/United Archives International
Besuch in den USA
1920 bereiste Marie Curie die USA. Medien zelebrierten sie mehr als Heilerin, denn als Forscherin. Neben Besuchen im Weißen Haus (im Foto mit Präsident Warren Harding) und einem touristischen Programm, hielt sie Vorträge vor Akademikerinnen und besuchte Forschungseinrichtungen und Chemieunternehmen.
Bild: imago/United Archives International
Einsatz für internationale Forschungskooperation
Während des Aufenthaltes an verschiedenen Universitäten in den USA wurden Marie Curie neun Ehrendoktorate verliehen. Nach Ihrer Rückkehr nutzte sie ihre Prominenz, um sich beim neu gegründeten Völkerbund für eine intensivere internationale Zusammenarbeit im Bereich der Forschung stark zu machen. Es ging unter anderem um verbindliche Richtlinien für Publikationen, Urheberschutz und Stipendien.
Bild: imago/United Archives International
Das Interesse für Physik weitergeben
Maries ältere Tochter lrène wurde selbst eine bekannte Physikerin. Hier steht sie 1963 mit ihrem Ehemann Jean-Frederic Joliot-Curie im Labor. Die beiden erhielten 1935 einen Nobelpreis für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität.
Bild: Getty Images/Hulton Archive
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"Verleger und Redakteure geben sich mit Lippenbekenntnissen zu Vielfalt und Gleichberechtigung zufrieden, sie verstehen es nicht als etwas, in das es sich lohnt, Geld und Ressourcen zu investieren. Google macht eine süße kleine Animation, wenn eine berühmte Frau wie Marie-Curie Geburtstag hat, dann gibt es zu ihr 50 oberflächliche Artikel", führt sie aus. "Aber das reicht nicht."
Initiativen, die sich auf die Fahne geschrieben hätten, mehr Frauen in die Forschung zu bringen, hätten dasselbe Problem, so McNeill. "Alle wollen angeblich, dass mehr Frauen in die Naturwissenschaften gehen. Aber werden ihnen auch die finanziellen Ressourcen und die sicheren Räume gegeben, um dort zu bleiben?"
"Frauen, die die Wissenschaft veränderten" ist am 14. Februar 2022 auf Deutsch im Haupt-Verlag erschienen. Die englische Originalausgabe liegt unter dem Titel "Forces of Nature: The Women Who Changed Science" vor.