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Buddhisten und Muslime finden keinen Frieden

27. März 2013

Die Polizei in Myanmar ist mittlerweile überfordert. Seit einer Woche herrscht Gewalt zwischen Buddhisten und Muslime in dem südostasiatischen Land, Häuser und Moscheen brennen.

Soldaten marschieren, um die Straßenschlachten zu beenden (Foto: AFP)
Straßenschlachten in MyanmarBild: AFP/Getty Images

Die ethnischen Konflikte in Myanmar, das früher Birma hieß, rücken näher an die Wirtschaftsmetropole Rangun. In der Stadt Nattalin, etwa 150 Kilometer nördlich von Rangun, zündeten etwa 200 randalierende Buddhisten in der Nacht zu Mittwoch mindestens eine Moschee und mehrere Häuser an. Birmas Behörden verhängten daraufhin weitere Ausgangssperren über mehrere Städte.

Immerhin gab es bei den letzten Unruhen nach Augenzeugenberichten keine neuen Todesopfer. Muslime und Buddhisten tragen seit Mittwoch vergangener Woche ihren Konflikt gewaltvoll aus. Auslöser soll ein Streit zwischen einem muslimischen Ladenbesitzer und einem buddhistischen Kunden gewesen sein. In der zentralbirmanischen Stadt Meiktila brannten ganze Stadtviertel, mindestens 40 Menschen starben, mehr als 12.000 flohen nach UN-Angaben vor der Gewalt.

Ausnahmezustand

Myanmars Präsident Thein Sein hatte am vergangenen Freitag auf die Gewalt reagiert, indem er den Ausnahmezustand über Meikhtila und die Umgebung verhängte. Einen Tag darauf übernahm die birmanische Armee die Kontrolle über Meiktila. Seither scheint es in der Stadt wieder ruhig zu sein.

Im Fernsehen hatte die Regierung verkündet, sie wolle die Gewalt und die rassistischen und religiösen Spannungen stoppen. Andere befürchten, dass diese aber zunehmen könnten, je mehr sich das Land demokratisiert. Während der jahrzehntelangen Militärdiktatur war es ruhig geblieben.

Etwa 90 Prozent der Bewohner sind Buddhisten. Die Muslime machen etwa vier Prozent der Bevölkerung aus. Davon gehören etwa 750.000 zur Volksgruppe der Rohingya. Sie sind in Myanmar nicht als ethnische Minderheit anerkannt und werden systematisch verfolgt. 2011 starben bei heftigen ethnischen Ausschreitungen im westlichen Bundesstaat Rakhine mindestens 180 Menschen, mehr als 115.000 wurden vertrieben.

Rohingya-Muslime werden in Birma systematisch verfolgtBild: Getty Images

Militär will politische Rolle behalten

Das Militär hatte 50 Jahre in Myanmar auf brutale Weise regiert und 2011 die Macht an eine gewählte Regierung übergeben. Wie der Armeebefehlshaber nun mitteilte, will das Militär beim Übergang Myamars in die Demokratie weiterhin eine politische Rolle übernehmen.

Bei einer Feier der Streitkräfte sagte General Min Aung Hlaing, Birma wolle militärisch stärker mit anderen Ländern zusammenarbeiten, vor allem mit der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (ASEAN). Internationale Menschenrechtskonventionen wolle das Militär einhalten. Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nähert sich trotz Vorbehalten an das Miltär an. Bei der Zeremonie in Naypyitaw saß sie in der ersten Reihe.

Das Militär will seine politische Macht erstmal behaltenBild: Reuters

nem/sti (afp, ap, apd, epd)

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