Bundesbank optimistisch für 2015
16. Februar 2015Die Konjunktur in Deutschland hat nach einer Schwächephase über weite Strecken des vergangenen Jahres noch vor dem Jahreswechsel wieder deutlich Fahrt aufgenommen, konstatiert die Deutsche Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht für den Februar. "Angesichts des erst im November eingeleiteten Stimmungsumschwungs im Unternehmensbereich ist es bemerkenswert, wie schnell und insbesondere wie stark das Wirtschaftswachstum in Deutschland gegen Jahresende angezogen hat."
Mit der Abwertung des Euro und dem Ölpreisverfall, die gegen Jahresmitte 2014 einsetzten und sich zum Jahresende spürbar verstärkten, hätten sich einige Eckwerte des globalen Umfelds erheblich verändert. In der Folge erhöhten die Unternehmen, trotz mäßiger Erwartungen für die Weltkonjunktur, die Produktion in Aussicht auf bessere Geschäfte.
Die Aufwärtsbewegung beruhe aber nicht nur auf den Auslandsmärkten, schreibt die Bundesbank. Ein besonders kräftiger Impuls sei aus der Binnenwirtschaft gekommen. "Hintergrund war der mit dem Energiepreisrückgang verbundene erhebliche Kaufkraftzuwachs, der dem privaten Verbrauch in einem durch die spürbaren Lohnzuwächse und die geringe Arbeitslosigkeit ohnehin seit einiger Zeit schon vorteilhaften Umfeld erneut zu einem starken Plus verhalf."
Konjunkturstütze privater Verbrauch
"Vom konjunkturellen Aufwind wird die deutsche Wirtschaft auch nach dem Jahreswechsel 2014/2015 profitieren. Kurzfristig ist der private Verbrauch die Hauptstütze der Belebung", schreibt die Bundesbank. Zudem eröffnet der spürbar reduzierte Außenwert des Euro der Industrie trotz der nach wie vor mäßigen Gangart der Weltwirtschaft erhöhte Absatzchancen außerhalb der Europäischen Währungsunion.
Im Laufe der Zeit könnte im Gefolge der sich verbessernden Geschäftsaussichten und erhöhter Kapazitätsauslastung die ins Stocken geratene Investitionserholung wieder Fahrt aufnehmen. Angesichts des aufgehellten konjunkturellen Gesamtbilds ist es nachvollziehbar, dass aktuelle Prognosen des Wirtschaftswachstums in Deutschland im laufenden Jahr merklich höher ausfallen als Vorausschätzungen, die im Herbst des vergangenen Jahres abgeschlossen wurden.