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Bundeskanzler Merz: Putin muss Gipfel mit Trump ernst nehmen

15. August 2025

Es geht um die Zukunft der von Russland angegriffenen Ukraine. Deren Verbündete hoffen auf einen Durchbruch bei den Gesprächen im US-Bundesstaat Alaska. Dort empfängt US-Präsident Trump den russischen Staatschef Putin.

 Friedrich Merz bei einem Statement vor Pressevertretern
Bundeskanzler Friedrich Merz: Putin muss nach dem Alaska-Treffen mit der Ukraine verhandeln - ohne Bedingungen Bild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Deutschlands Kanzler Friedrich Merz hat sich in den vergangenen Tagen intensiv um eine enge Abstimmung der europäischen Partner der Ukraine mit den USA bemüht. Kurz vor dem entscheidenden Treffen im US-Bundesstaat Alaska appelliert Merz nun eindringlich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Chance für Frieden auch zu nutzen.

"Gelegenheit für einen Waffenstillstand"

"Dreieinhalb Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine hat Russland heute die Gelegenheit, einem Waffenstillstand zuzustimmen und die Feindseligkeiten einzustellen", betonte der Bundeskanzler. "Wir erwarten von Präsident Putin, dass er das Gesprächsangebot von Präsident Trump ernst nimmt und nach dem Treffen in Alaska ohne Bedingungen in Verhandlungen mit der Ukraine eintritt", erklärte Merz weiter.

Ziel müsse ein Gipfel sein, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnimmt, forderte der deutsche Kanzler. Die Ukraine brauche starke Sicherheitsgarantien. Territoriale Fragen könnten nur mit dem Einverständnis der Ukrainer entschieden werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag bei einer Konferenz in Moskau zur Vorbereitung des USA-Russland-Gipfels in Alaska Bild: Vyacheslav Prokofyev/Sputnik/REUTERS

Mit Blick auf den US-Präsidenten erklärte Merz, Donald Trump könne in Anchorage einen bedeutenden Schritt hin zu einem Frieden schaffen. Dabei könne er darauf zählen, dass die Ukraine von ihren europäischen Verbündeten "ausdauernd unterstützt wird". Er stehe weiter mit dem US-Präsidenten in Kontakt.  

Trump: Der Gipfel könnte auch scheitern

Der amerikanische Präsident warnte unterdessen vor zu hohen Erwartungen an seine Gespräche mit Putin. Trump sagte am Donnerstag dem US-Sender Fox News Radio, das Treffen diene insbesondere der Vorbereitung eines wichtigeren Dreiergipfels mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj.     

US-Präsident Donald Trump: Wird er einen "Deal" mit Russland hinbekommen?Bild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Trump erklärte zugleich, die Begegnung mit Putin auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Alaska könne auch scheitern. "Dieses Treffen bereitet ein zweites Treffen vor, aber es gibt ein Risiko von 25 Prozent, dass dieses Treffen kein erfolgreiches Treffen sein wird", sagte er wörtlich.

Später betonte Trump vor Journalisten, er werde sich von Putin nicht einschüchtern lassen. "Ich bin Präsident, und er wird sich nicht mit mir anlegen", sagte Trump. "Ich werde innerhalb der ersten zwei, drei, vier oder fünf Minuten wissen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Treffen wird", betonte er. "Wenn es ein schlechtes Treffen ist, wird es sehr schnell zu Ende sein, und wenn es ein gutes Treffen ist, werden wir in naher Zukunft Frieden erreichen."

Vor dem Gipfel zeigen Demonstranten in Anchorage, der größten Stadt Alaskas, ihre Solidarität mit der Ukraine Bild: Fatih Aktas/Anadolu/picture alliance

Korrespondentenberichten zufolge will Trump den russischen Staatschef unmittelbar nach seiner Landung an diesem Freitag noch auf dem Rollfeld des US-Militärstützpunkts Elmendorf-Richardson in Anchorage empfangen. Nach einem gemeinsamen Essen wollen die beiden Präsidenten zu einem Gespräch zusammenkommen, bei dem nur noch die Übersetzer anwesend sind. Im Anschluss daran soll es ein Treffen in größerer Runde geben.

Nach Angaben aus Moskau werden sich die beiden Staatschefs nach ihren Beratungen vor Journalisten äußern. Das Weiße Haus in Washington bestätigte entsprechende Pläne nicht direkt.

se/AR (dpa, afp, ap, rtr, ard)

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