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Bundesliga: Bayer Leverkusen holt auf FC Bayern auf

17. März 2025

Mit einem Last-Minute-Tor in Stuttgart verkürzt Bayer Leverkusen den Abstand auf Bayern München, der bei Union Berlin patzt. In Bochum verzögern Frankfurt-Ultras den Anpfiff. Der Rückblick auf den 26. Spieltag.

Jubeltraube der Spieler von Bayer Leverkusen nach dem Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart
Mal wieder schießt Bayer Leverkusen ein spätes Tor gegen den VfB Stuttgart - diesmal trifft Patrik Schick (oben) zum 4:3-Sieg Bild: Harry Langer/dpa/picture alliance

Es bleibt dabei: Der VfB Stuttgart kann offenbar nicht gegen Bayer Leverkusen gewinnen. Wenn die beiden Mannschaften in den vergangenen Monaten gegeneinander gespielt haben, war meist sehr guter Fußball und jede Menge Spektakel geboten - und am Ende gab es ein spätes Tor zugunsten der Werkself.

So auch am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga: Nach mittlerweile 15 Jahren ohne Heimsieg gegen die Leverkusener sahen die Stuttgarter diesmal eigentlich schon wie der Sieger aus, doch erneut kam es anders. Zweimal schoss der VfB eine Zwei-Tore-Führung heraus, doch beide Male - nach dem 2:0 und dem 3:1 für Stuttgart - schaffte Bayer nur Minuten später den Anschluss und blieb im Spiel.

"Wir führen 2:0, das ist immer ein ekliges Ergebnis. Dann kriegen wir das 2:1, machen dann sogar das 3:1. Dann müssen wir es einfach über die Bühne kriegen", sagte Nick Woltemade, Stuttgarts Torschütze zum 2:0 (48. Minute). "Wenn wir so oft in Führung gehen, wir schießen drei Tore zu Hause, das sollte normalerweise für einen Sieg reichen, auch wenn es gegen Leverkusen ist."

Aber das Schicksal meinte es mal wieder nicht gut mit Stuttgart. Ein Eigentor von Nationalspieler Angelo Stiller brachte in der 88. Minute den Ausgleich, doch Leverkusen wollte mehr und wurde belohnt. In der Nachspielzeit setzte Patrik Schick den Schlusspunkt (90.+4). "Das vierte Tor war ein sehr schöner Moment für uns. In diesem Moment geben wir Vollgas mit drei Stürmern", sagte Bayer-Coach Xabi Alonso. "Wir konnten nach dem 3:3 nicht aufhören. Am Ende hatten wir diesen Moment für uns. Es ist gut, dass wir dieses Gefühl für den letzten Teil der Saison haben."

In der Tabelle rückten die Leverkusener durch den Last-Minute-Sieg wieder etwas näher an Tabellenführer Bayern München heran. Acht Spieltage vor Saisonende sind es nun "nur noch" sechs Punkte Rückstand.

Neuer-Ersatz Jonas Urbig verschuldet Gegentor

Die Bayern schafften nämlich trotz der 1:0-Führung durch Leroy Sané (75.) bei Union Berlin nur ein 1:1-Unentschieden. Für die Unioner traf Benedict Hollerbach in der 84. Minute noch zum Ausgleich, nachdem Bayerns Ersatztorwart Jonas Urbig, der den verletzten Manuel Neuer vertrat, bei einer Flanke patzte.

"Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen, in diesem Fall spielen wir zusammen unentschieden", sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl. "Wir hätten die Flanke besser verteidigen können, bei dem Tor hängen ein paar Spieler mit drin."

Bayern-Torwart Jonas Urbig wehrt eine Flanke nach vorne ab, wo sie dem Unioner Torschützen Benedict Hollerbach (nicht im Bild) genau vor die Füße fälltBild: Scott Coleman/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Tatsächlich hätten es auch die anderen Bayern-Spieler in der Hand gehabt, das Spiel auf die eigene Seite zu ziehen. Doch trotz 18 Torschüssen und unglaublichen 80 Prozent Ballbesitz, waren die Münchener gegen tief stehende Berliner in der Offensive nicht zwingend genug und liefen sich immer wieder fest.

"Da hat, glaube ich, keiner mit uns gerechnet. Wir haben klar gezeigt, dass wir noch da sind, dass wir noch lange nicht abschenken", sagte Berlins Trainer Steffen Baumgart, der das Spiel wegen einer Sperre von der Tribüne aus verfolgte. "Wir wollen die Klasse halten. Das zeigen die Jungs."

Eintracht-Ultras verzögern Anpfiff in Bochum

Ungewöhnlich lange mussten die Fans auf den Anpfiff der Partie zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt warten. Der Grund: Die Ultras der Eintracht hatten eine ihrer Zaunfahnen an einem Fluchttor aufgehangen. Als sie von Ordnern gebeten wurden, das Banner zu entfernen, weil ansonsten das Spiel nicht stattfinden könne, schalteten sie auf stur und weigerten sich.

Es folgten lange Diskussionen und erst mit 50 Minuten Verspätung konnte es losgehen. Aus Protest nahmen Frankfurts Ultras allerdings nicht nur die eine, sondern gleich alle Fahnen mit und verließen das Stadion. Somit verpassten sie den 3:1-Auswärtserfolg ihrer Mannschaft, mit dem sie ihren Anspruch auf die Teilnahme an der Champions League untermauerte.

Weil die Eintracht-Ultras nicht bereit sind, ein paar Stofflappen ab- oder umzuhängen, verzögert sich der Anpfiff um 50 MinutenBild: Malte Ossowski/SVEN SIMON/picture alliance

Wegen Fahnen und Banner am selben Fluchttor hatte sich in Bochum im September 2023 der Anpfiff des Bundesligaspiels gegen Borussia Mönchengladbach um zehn Minuten verschoben, im Januar 2024 dehnte sich die Halbzeitpause auf eine Stunde aus, weil Stuttgarter Fans ihre Fahnen entfernen sollten. Danach legten die Bochumer neue Regelungen fest, die seitdem gelten und die den Gastmannschaften und ihren Fans auch bekannt sind. 

"Wir haben ja leider schon Erfahrung damit, aber dass es nach so langer Zeit wieder zu so einer Szene kommt, da hätten wir nicht mit gerechnet", sagte Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig und wies darauf hin, dass der Gastverein im Vorfeld sehr präzise informiert werde. "Wir nehmen auch die Geschäftsführungen der Gäste immer mit und sind da auch im Vorfeld im Dialog präsent. Aber wenn der Plan von Anfang an ist, das Spiel zu verzögern durch solche Aktionen, dann kann man wirklich nichts machen", so Kaenzig.

Ergebnisse und Torschützen des 26. Bundesliga-Spieltags:

Union Berlin - Bayern München 1:1 (0:0)
Tore:
0:1 Sané (75.), 1:1 Hollerbach (83.)

VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen 3:4 (1:0)
Tore:
1:0 Demirovic (15.), 2:0 Woltemade (48.), 2:1 Frimpong (56.), 3:1 Xhaka (62., Eigentor), 3:2 Hincapie (68.), 3:3 Stiller (88., Eigentor), 3:4 Schick (90.+4)

FSV Mainz 05 - SC Freiburg 2:2 (1:0)
Tore:
1:0 Burkardt (34.), 1:1 Gregoritsch (58.), 2:1 Hanche-Olsen (74.), 2:2 Kübler (79.)
Rote Karte: Kohr (Mainz) nach einer Notbremse (43., nach Videobeweis)

RB Leipzig - Borussia Dortmund 2:0 (1:0)
Tore:
1:0 Simons (18.), 2:0 Openda (48.)

VfL Bochum - Eintracht Frankfurt 1:3 (0:2)
Tore:
0:1 Kristensen (27.), 0:2 Bahoya (32.), 1:2 Holtmann (73.), 1:3 Batshuayi (90.+6)

Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:4 (2:2)
Tore:
0:1 Pléa (7., Foulelfmeter), 0:2 Pléa (28.), 1:2 Schmid (39.), 2:2 Silva (45.+1, Foulelfmeter nach Videobeweis), 2:3 Pléa (47.), 2:4 Kleindienst (81.)
Gelb-Rote Karte: Kleindienst (Mönchengladbach) wegen Foulspiels (90.+2)

FC Augsburg - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)
Tor:
1:0 Tietz (53.)

FC St. Pauli - TSG Hoffenheim 1:0 (0:0)
Tor:
1:0 Weißhaupt (51.)

1. FC Heidenheim - Holstein Kiel 3:1 (1:0)
Tore
: 1:0 Pieringer (33.), 2:0 Siwsiwadse (47.), 2:1 Harres (87.), 3:1 Conteh (90.+3)

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