Mit einem Sieg im letzten Spiel der Saison klettert der BVB noch unter die ersten Vier der Tabelle. Der 1. FC Heidenheim muss um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga weiter bangen. Rückblick auf den 34. Spieltag.
Von Rang elf auf Platz vier in acht Spielen: Borussia Dortmund schafft es in die Champions LeagueBild: Hesham Elsherif/NurPhoto/IMAGO
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"Was Niko hier geleistet hat, ist eine der größten Trainerleistungen in der Geschichte des BVB", sagte Lars Ricken, Sport-Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga erreichte der Verein doch noch sein Saisonziel. Mit einem 3:0-Sieg gegen Absteiger Holstein Kiel schob sich der BVB noch vom fünften auf den vierten Platz der Tabelle vor, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt.
"Wenn man bedenkt, wo wir am 26. Spieltag in der Tabelle standen - das kannst du eigentlich gar nicht schaffen", meinte auch Klub-Chef Hans-Joachim Watzke. Tatsächlich waren die Dortmunder zum richtigen Zeitpunkt wieder in Form gekommen. Sie waren schwach in die Spielzeit gestartet und hatten in der Winterpause Trainer Nuri Sahin durch Kovac ersetzt, unter dem es zunächst aber auch nicht gut lief.
Nach 26 Spieltagen waren sie mit zehn Punkten Rückstand auf Rang vier nur Elfter. Doch in den letzten acht Spielen der Saison holten Kovac und sein Team 22 von 24 möglichen Punkten. "Niko hat auf die Kleinigkeiten geachtet, er hat viel ermahnt. Er ist super erfahren und hat seriös gearbeitet", lobte BVB-Führungsspieler Julian Brandt. Mannschaftskapitän Emre Can nannte die "Mentalität" als wichtigen Faktor.
BVB-Trainer Niko Kovac bejubelt den Einzug in die Königsklasse - laut Klub soll er nun "langfristig" in Dortmund bleibenBild: Uwe Kraft/IMAGO
Kovac selbst wollte kein großes Lob für seine seine Leistung. "Unterm Strich sind wir alle glücklich und froh, aber es besteht kein Grund zum Feiern", sagt er. Der BVB sei in den vergangenen Jahren immer in der Champions League gewesen und jetzt eben auch wieder. "Ich habe hier meinen Job gemacht und alleine schafft man gar nichts im Fußball. Man braucht dafür alle."
Leidtragender des Dortmunder Erfolgs ist der SC Freiburg. Die Freiburger - vor dem letzten Spieltag noch Vierter und kurz davor, erstmals in der Vereinsgeschichte die Champions League zu erreichen - verloren ihr Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3. Als Fünfter nehmen sie nun an der Europa League teil.
SC-Trainer Julian Schuster, der in seiner ersten Saison als Freiburger Coach gleich die Europapokal-Qualifikation schaffte, sah es dennoch positiv: "Wir haben heute nichts verloren. Wir haben um etwas Sensationelles kämpfen dürfen, das haben wir nicht gewonnen", sagte er.
Viermal kein Tor für Mainz gegen Leverkusen
Einen Rang hinter den Freiburgern belegt der FSV Mainz 05 den sechsten Platz der Abschlusstabelle und darf damit ebenfalls im Europapokal starten. Die Mainzer nehmen an den Playoffs zur Conference League teil.
"Ich habe ja gesagt, dass ich diese Saison was anderes feiern will als den Klassenerhalt. Und ich glaube, ich habe mein Wort gehalten", sagte Mittelfeldspieler Nadiem Amiri nach dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen im letzten Spiel.
Leverkusens Trainer Alonso (l.) und FSV-Coach Henriksen (r.) waren sich einig, dass der VAR bei ihrem Spiel eher störte als halfBild: Jerry Andre/IMAGO
Die Partie war kurios und kostete die Mainzer einige Nerven. Viermal griff der Videoschiedsrichter ein und erkannte dem FSV ein Tor ab. "Ich habe das noch nie gesehen in meinem Leben. Das war verrückt", meinte Trainer Bo Henriksen.
Für Mainz reichte der eine Punkt am Ende, weil Konkurrent RB Leipzig gegen VfB Stuttgart mit 2:3 verlor. Die Leipziger sind als Siebter der Tabelle damit erstmals seit ihrem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2016 nicht für den Europapokal qualifiziert.
Die Leverkusener, bei denen Meistertrainer Xabi Alonso letztmals an der Seitenlinie stand, stellten mit dem Unentschieden in Mainz einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Sie haben nun 34 Mal in Folge auswärts nicht verloren.
Heidenheim muss in die Relegation
Nachdem mit Kiel und dem VfL Bochum die beiden direkten Absteiger bereits seit einer Woche feststehen, ging es im Abstiegskampf am letzten Spieltag noch darum, wer auf dem 16. Platz landet und in der Relegation um den Verbleib in der Bundesliga spielen muss.
Der 1. FC Heidenheim hätte zur Rettung auf Rang 15 einen Sieg benötigt bei einer gleichzeitigen Niederlage der TSG Hoffenheim. Zwar verloren die Hoffenheimer mit 0:4 gegen den FC Bayern München, doch schafften die Heidenheimer es nicht, ihren Teil der Aufgabe zu erledigen. Sie unterlagen zu Hause gegen Werder Bremen klar mit 1:4 und blieben daher auf Platz 16.
Heidenheim zeigte gegen Bremen eine schwache Leistung und verpasste die Chance auf den direkten KlassenerhaltBild: Eibner/IMAGO
"Es geht darum, die reguläre Saison abzuhaken und uns auf das auszurichten, was kommt", sagte FCH-Coach Frank Schmidt. "Ich bin über dieses Spiel, die Art und Weise enttäuscht. Aber nicht über die Tatsache, dass wir Relegation spielen dürfen. Wir haben die Chance, in zwei Extra-Spielen die Liga noch zu halten und die Spiele gehen wir entschlossen und positiv an."
Gegner der Heidenheimer ist am 22. und 26. Mai die SV Elversberg, die in der 2. Bundesliga auf Rang drei kam. Zweiter Aufsteiger neben dem Hamburger SV ist der 1. FC Köln, der sich am Sonntag mit einem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den zweiten Platz der Tabelle sicherte.
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Ergebnisse und Torschützen des 34. Bundesliga-Spieltags:
FC Augsburg - Union Berlin 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Tietz (41.), 1:1 Ilic (69.), 1:2 Ilic (90.+4)
Die Rekordspieler der Fußball-Bundesliga
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Peter Schatz/dpa/picture alliance
Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Thomas Müller - 503 Spiele
Der Offensivspieler kommt mit zehn Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt - und das sogar mehrfach: 13 Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Seit Mai 2024 ist Müller Bundesliga-Rekordspieler der Bayern.
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 523 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 19. Mai 2025)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
Bild: Imago Images
Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
Bild: Imago Images
Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).