Am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga untermauert Rekordmeister FC Bayern München seine Ausnahmestellung. Borussia Dortmund und Trainer Nuri Sahin befreien sich vom Druck. Meister Bayer Leverkusen tritt auf der Stelle.
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Gerade einmal neun Bundesliga-Spieltage hat es gedauert, bis der FC Bayern München seine Vormachtstellung im deutschen Fußball zementiert hat. Der Rekordmeister aus München gewann am 9. Spieltag sein Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin souverän mit 3:0 (2:0) und festigte damit seine Tabellenführung.
"National haben wir unsere Aufgaben bis hierhin sehr gut gemacht. Wir sind Tabellenführer und im Pokal weiter", lobte Bayerns Sportvorstand Max Eberl. "Das Hauptaugenmerk ist, dass wir die verlorene Meisterschaft zurückholen. Wir haben in den ersten neun Saisonspielen ein Statement gesetzt." In der vergangenen Saison waren die Bayern zum ersten Mal seit 2012 ohne Titel geblieben.
Befreiungsschlag für Borussia Dortmund
Das Team von Trainer Vincent Kompany ist mit 23 Punkten nun alleiniger Spitzenreiter, weil sich der bislang punktgleiche Verfolger RB Leipzig bei Borussia Dortmund eine 1:2 (1:1)-Niederlage einhandelte. RB war zuvor noch ungeschlagen gewesen. Der BVB, der zuvor innerhalb einer Woche dreimal auswärts verloren hatte, beendete dagegen eine bittere Niederlagen-Serie und feierte den fünften Sieg im fünften Heimspiel der Bundesliga-Saison.
Dortmunds Trainer Nuri Sahin freute er sich über den Erfolg, der wegen zahlreicher Ausfälle in seinem Team und einem insgesamt dünn besetzten Kader nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. "Wenn du viele Verletzungen hast, musst du noch enger zusammenrücken. Wir haben zehn Feldspieler, also Vollprofis, und dann die junge Garde", sagte er. "Dass die Situation so ist, haben wir nicht kommen sehen. Wir nehmen das an und ich gehe vorweg. Ich spüre das Vertrauen und das ist nicht daher gesagt."
Leverkusen lässt zu viele Chancen aus
Titelverteidiger Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart trennten sich 0:0 und verloren damit ein wenig Boden auf die Tabellenspitze. Die Leverkusener blieben in der Bundesliga zwar zum ersten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentor, schafften es aber vorne nicht, einen ihrer insgesamt 19 Torschüsse im Kasten unterzubringen. Jeweils einmal landete der Ball am Pfosten und der Querlatte.
"Wir hatten genug Chancen, um ein Tor zu schießen", sagte Bayers Trainer Xabi Alonso und lobte sein Team. "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und der Einstellung der Jungs. Die Qualität und Intensität waren da, nur das Tor hat gefehlt."
Kantersieg für Frankfurt, erster Erfolg für Kiel
Deutlich mehr Tore sahen dagegen die Zuschauer in Mönchengladbach, wo beim 4:1 (3:0) im Duell gegen Werder Bremen der Torknoten der Borussia platzte. Noch treffsicherer war Eintracht Frankfurt beim 7:2 (4:1) gegen Schlusslicht VfL Bochum. Die Bochumer, die bislang nur einen Punkt gewonnen haben, stellten am Montag Dieter Hecking als neuen Trainer vor. Er erhält einen Vertrag bis Saisonende und soll den siebten Bundesliga-Abstieg des VfL verhindern.
Bei Aufsteiger Holstein Kiel reichte ein einziger Treffer, um großen Jubel auszulösen: Die Kieler setzten sich mit 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Heidenheim durch und feierten damit ihren ersten Sieg in der Bundesliga. "Es ist ein historischer Tag für Holstein Kiel", sagte Trainer Marcel Rapp. "Man hat im Stadion gehört, wie groß die Freude bei den Menschen ist, aber auch wie groß die Freude bei uns ist."
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese 15 Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Jens Niering/picture alliance
15. Claudio Pizarro - 490 Spiele
Der Peruaner wechselt 1999 als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Er ist der Bundesliga über 20 Jahre lang treu - mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001, 2012), kommt aber immer wieder zurück. Nach einer Saison in Köln unterschreibt der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal beim SV Werder und beendet dort 2020 seine Karriere.
Bild: Axel Heimken/picture alliance/APN
14. Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
13. Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
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12. Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
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10. Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
10. Manuel Neuer - 512 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 2. Dezember 2024)
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9. Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
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8. Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
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7. Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
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6. Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
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5. Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
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4. Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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3. Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
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2. Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
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1. Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).