Am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzt sich der FC Bayern München knapp durch und wahrt den Vorsprung auf Meister Bayer Leverkusen. Bester Mann auf dem Platz ist dabei allerdings kein Münchener.
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Es war nur ein leichter Kontakt von Gladbachs Verteidiger Lukas Ullrich gegen Bayern Münchens Michael Olise, aber er reichte aus, um das Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern zu entscheiden. Die Berührung fand im Gladbacher Strafraum statt, Olise sank sofort zu Boden und Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte auf den Punkt.
Da der Video-Schiedsrichter (VAR) nicht korrigierend eingriff, trat Bayern-Torjäger Harry Kane an und verwandelte auch den 26. Elfmeter seiner Bundesliga-Karriere zum 1:0-Endstand (68. Minute).
"Wenn du das einen Elfmeter nennst, dann gibt es 24 in jedem Spiel", beschwerte sich Gladbachs Nationalspieler Tim Kleindienst anschließend. "Am Ende ist das ein Kontaktsport." Er habe, so Kleindienst, "mehr Fallen" gesehen als "vorher Kontakt da war. Das tut am Ende halt weh."
Unter dem Strich waren die Bayern klar überlegen - das sahen auch die Gladbacher so - allerdings scheiterten sie immer wieder an Borussia-Torhüter Moritz Nicolas, dem besten Spieler der Partie. Er zeigte eine Vielzahl herausragender Paraden und ließ die Bayern-Angreifer verzweifeln. Nur Kane war vom Punkt gegen den 27-Jährigen erfolgreich. Für drei Punkte und das Absichern der Tabellenführung reichte das aber aus.
Bayer Leverkusen überrollt Borussia Dortmund und muss doch zittern
Mit einem Blitzstart hatte am Freitagabend Meister Bayer Leverkusen den Neubeginn der Bundesliga nach der Winterpause eröffnet. Gegner Borussia Dortmund musste wegen einer Erkältungswelle gleich auf mehrere Verteidiger verzichten und trat stark ersatzgeschwächt an.
Die Werkself nutzte das aus, machte von Beginn an viel Druck und führte beim BVB bereits nach nur 25 Sekunden mit 1:0. Nach acht Minuten stand es 2:0, nach 19 Minuten 3:1 für Leverkusen.
"Wir sind sehr zufrieden mit einer sehr seriösen Leistung. Das ist für unsere Entwicklung wichtig", sagte Leverkusens Trainer Xabi Alonso, dessen Team dem BVB über weite Strecken den Ball überließ und daher viel weniger Ballbesitz hatte als normalerweise. "Das ist eine Entwicklung in unserem Spiel, dass wir auch auf diese Art und Weise konkurrieren können. Es ist wichtig, dass wir dieses Vertrauen haben, so zu spielen."
Die Leverkusener hatten alles im Griff, verpassten es aber, das Spiel mit einem weiteren Treffer vorzeitig zu entscheiden. So wurde es noch einmal spannend, als Dortmunds Serhou Guirassy nach Intervention des VAR in der 79. Minute einen Strafstoß verwandelte.
Doch Leverkusen rettete den 3:2-Auswärtssieg über die Zeit und bleibt mit vier Punkten Rückstand erster Bayern-Verfolger. Mit fünf Zählern Abstand folgen dahinter Eintracht Frankfurt und RB Leipzig, die ihre Spiele ebenfalls gewinnen konnten.
Baumgart erlebt enttäuschendes erstes Spiel
Ein unbefriedigendes Debüt als neuer Trainer von Union Berlin erlebte Steffen Baumgart. Die "Eisernen", bei denen Baumgart in der Winterpause den Dänen Bo Svensson ablöste, verloren beim 1. FC Heidenheim mit 0:2. Nach einer Roten Karte gegen Verteidiger Tom Rothe (37.) spielte sein Team zudem lange in Unterzahl.
"Wenn wir das reine Ergebnis sehen, ist das eine riesige Enttäuschung", räumte Baumgart ein, der zuletzt in der 2. Bundesliga den Hamburger SV trainiert hatte, und gab für die nächsten Spiele die Marschrichtung vor: "Wir müssen noch mehr Mut schöpfen, noch mehr Chancen kreieren, dass wir nicht nur sagen, es war gut, sondern dass wir auch über 90 Minuten im Spiel sind."
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Ergebnisse und Torschützen des 15. Bundesliga-Spieltags:
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Jose Breton/NurPhoto/picture alliance
Claudio Pizarro - 490 Spiele
Der Peruaner wechselt 1999 als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Er ist der Bundesliga über 20 Jahre lang treu - mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001, 2012), kommt aber immer wieder zurück. Nach einer Saison in Köln unterschreibt der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal beim SV Werder und beendet dort 2020 seine Karriere.
Bild: Axel Heimken/picture alliance/APN
Thomas Müller - 490 Spiele*
Der Offensivspieler kommt mit elf Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt - und das sogar mehrfach: zwölf Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Seit Mai 2024 ist Müller Bundesliga-Rekordspieler der Bayern. (*Stand 20. Januar 2025)
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 514 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 20. Januaur 2024)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
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Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
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Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
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Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
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Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
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Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
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Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
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Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).