Der FC Bayern München siegt nicht - und baut den Vorsprung an der Bundesliga-Spitze trotzdem aus. Borussia Dortmund bringt sich selbst in Not, und Bayer Leverkusen gewinnt das Derby. Der Rückblick auf den 14. Spieltag.
Probleme gegen das Schlusslicht: Der FC Bayern tut sich gegen den FSV Mainz 05 schwer Bild: Philippe Ruiz/Xinhua/picture alliance
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Gerade noch so hat der FC Bayern München am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga seine weiße Weste gewahrt und bleibt weiterhin ungeschlagen. Gegen Tabellenschlusslicht FSV Mainz 05 rettete Bayern-Torjäger Harry Kane erst kurz vor Schluss durch einen verwandelten Foulelfmeter ein 2:2-Unentschieden (87. Minute).
"Ich bin natürlich sehr zufrieden. Ich glaube, die Mannschaft hat sich heute für einen fast unheimlichen Aufwand, den sie betrieben hat, belohnt", sagte der Mainzer Trainer Urs Fischer nach seinem ersten Bundesliga-Spiel auf der Bank des FSV. Der Schweizer war erst wenige Tage zuvor als Nachfolger von Bo Henriksen verpflichtet worden.
Trotz des Punktgewinns bleibt Mainz mit nur sieben Punkten Letzter. Die Bayern konnten trotz des verpassten Siegs ihren Vorsprung an der Spitze vergrößern. Da Verfolger RB Leipzig mit 1:3 bei Union Berlin verlor, liegen die Münchener (38 Punkte) nun neun Zähler vor den Leipzigern auf Rang zwei und Borussia Dortmund, die punktgleich Dritter sind (beide 29).
Kobels Pass bringt BVB in Not
Der BVB schloss zwar zu Leipzig auf, konnte sein Spiel aber ebenfalls nicht gewinnen, sondern ging beim SC Freiburg mit einem 1:1 vom Platz - allerdings musste Dortmund lange in Unterzahl spielen.
Die Wende im Spiel: Jobe Bellingham (Nr. 7) sieht nach einer Notbremse gegen Philipp Treu (Nr. 29) die Rote Karte Bild: Jan Huebner/IMAGO
Ein schlechter Pass von Torwart Gregor Kobel wurde vom Freiburger Philipp Treu abgefangen. Jobe Bellingham, für den der Ball eigentlich gedacht war, kam zu spät, brachte Treu kurz vor dem eigenen Strafraum zu Fall und sah wegen einer Notbremse die Rote Karte (53.).
"Wir haben uns selbst das Leben durch die Aktion schwer gemacht", sagte BVB-Trainer Niko Kovac. "Natürlich sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber wenn man sich anschaut, wie es zustande gekommen ist, müssen wir damit leben und ich kann auch damit leben."
Derbysieg für Bayer Leverkusen
Einen wichtigen Sieg feierte Bayer 04 Leverkusen. Nach zuvor zwei Niederlagen gewann die Werkself das Lokalderby gegen den 1. FC Köln mit 2:0 und hielt den Anschluss nach oben (26 Punkte).
Beim 1:0 gelang Leverkusens Angreifer Martin Terrier ein Kunstschuss. Als eine Flanke in seinen Rücken gespielt wurde, hob er im Fallen das rechte Bein und lupfte den Ball mit der Ferse über Kölns Torwart Marvin Schwäbe ins Netz.
Mit einem "Skorpion-Tor" á la Zlatan Ibrahimovic ebnet Leverkusens Martin Terrier den Weg zum Sieg gegen KölnBild: Team 2/IMAGO
"Er wollte nur den Fuß reinhalten, der Ball fällt dann perfekt rein, das ist nicht zu verteidigen", meinte Kölns Abwehrspieler Eric Martel und konstatierte: "Wenn es so gewollt ist, ist es Weltklasse."
Zur Gruppe der Europapokal-Aspiranten gehören auch weiterhin die TSG Hoffenheim (26), die mit 4:1 gegen den Hamburger SV gewann, sowie der VfB Stuttgart (25) und Eintracht Frankfurt (24).
Stuttgart mit starkem Comeback
Während sich die Frankfurter mit 1:0 gegen den FC Augsburg durchsetzen konnten, meldete sich der VfB nach der 0:5-Klatsche bei den Bayern in der Vorwoche eindrucksvoll zurück und gewann mit 4:0 bei Werder Bremen.
"Wir haben heute drei wohlverdiente Punkte eingefahren mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung", meinte Stuttgarts Stürmer Deniz Undav, dem sein achtes Saisontor gelang. "Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute voll da."
"Was soll ich machen? Ich schieße halt die Tore", scheint Stuttgarts Deniz Undav (l.) nach seinem Treffer gegen Bremen zu sagenBild: Hansjürgen Britsch/Baumann/picture alliance
Seine letzten beiden Treffer erzielte der VfB gegen dezimierte Bremer, weil Abwehrtalent Karim Coulibaly nach einer knappen Stunde die Gelb-Rote Karte sah (59.).
Große "untere Etage" in der Tabelle
Hinter Frankfurt, dem Siebten der Tabelle, tut sich bereits eine Lücke von sechs Punkten auf. Union Berlin hat als Anführer des Mittelfelds der Tabelle 18 Punkte auf dem Konto. Es folgen Freiburg (17), Köln, Borussia Mönchengladbach und Bremen (je 16) dahinter Wolfsburg und Hamburg (je 15) sowie Augsburg (13).
Auf den Relegations- und Abstiegsrängen liegen der FC St. Pauli (11), der sich mit einem 2:1-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim an den Heidenheimern (11) vorbeischob. Ganz hinten bleibt Mainz leicht abgeschlagen Letzter (7).
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Ergebnisse und Torschützen des 14. Bundesliga-Spieltags:
FC Bayern München - FSV Mainz 05 2:2 (1:1)
Tore: 1:0 Karl (29.), 1:1 Potulski (45.+2), 1:2 Lee (67.), 2:2 Kane (87., Foulelfmeter)
Union Berlin - RB Leipzig 3:1 (0:0)
Tore: 1:0 Burke (57.), 1:1 Gomis (60.), 2:1 Ansah (64.), 3:1 Skarke (90.+3)
FC St. Pauli - 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Kaars (35.), 2:0 Kaars (53.), 2:1 Pieringer (64.) Rote Karte: Smith (St. Pauli) nach einer Notbremse (45.+1)
Die Rekordspieler der Fußball-Bundesliga
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätze im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Peter Schatz/dpa/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Thomas Müller - 503 Spiele
Der Offensivspieler kommt mit zehn Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt: 13 Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Im Sommer 2025 bekommt der Bundesliga-Rekordspieler der Bayern keinen Vertrag mehr und wechselt nach Vancouver.
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Oliver Baumann - 503 Spiele*
Der Torhüter wird beim SC Freiburg ausgebildet und dort im Mai 2010 auch zum Bundesliga-Profi. Nach 147 Bundesliga-Einsätzen für den SC wechselt Baumann 2014 zur TSG Hoffenheim und ist dort seitdem die Nummer eins. Im Oktober 2024 debütiert er mit 34 Jahren im DFB-Team, im November 2025 macht er sein 500. Bundesligaspiel. (*Stand: 16. Dezember 2025)
Bild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 535 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 16. Dezember 2025)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
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Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
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Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).