Am 18. Spieltag der Fußball-Bundesliga gerät Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin immer mehr in Bedrängnis. An der Tabellenspitze ändert sich nichts: Das Fernduell Bayern gegen Bayer geht weiter.
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An der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga setzen Tabellenführer FC Bayern München und Titelverteidiger und Verfolger Bayer Leverkusen ihren Wettlauf fort. Auch am 18. Spieltag gaben sich beide Meisterschaftsanwärter keine Blöße und gewannen ihre Spiele.
Die Bayern erarbeiteten sich gegen den VfL Wolfsburg einen 3:2-Sieg. Zwar waren die Münchener über die gesamte Spieldauer die dominante Mannschaft, aber Wolfsburg gab sich bis zum Schluss nicht geschlagen. In der Nachspielzeit belagerten die "Wölfe" das Bayern-Tor und hatten mehrere Eckbälle, der Ausgleich gelang ihnen aber nicht mehr.
"Es gehört dazu, dass man manchmal bis zum Ende kämpfen muss. Das haben wir gemacht", sagte Bayern-Coach Vincent Kompany. "Ein, zwei Mal haben wir die Führung gut verteidigt. Letztendlich sind wir immer gefährlich geblieben. Ein sehr wichtiger Sieg."
Florian Wirtz brilliert gegen Mönchengladbach
Auch Double-Sieger Bayer Leverkusen erledigte seine Hausaufgaben und ließ Borussia Mönchengladbach so gut wie keine Chance. Auffälligster Spieler war einmal mehr Florian Wirtz, der beim 3:1-Erfolg der Werkself die ersten beiden Tore erzielte.
"In erster Linie geht es mir darum, dass wir gewinnen. Wir wollen die Serie fortsetzen", sagte der Nationalspieler nach der Partie. " Es hat ein bisschen gedauert, bis ich an die Bälle gekommen bin. Ich habe versucht aus den Gelegenheiten, die ich hatte, was zu machen."
Die Werkself bleibt in der Tabelle in Lauerstellung und liegt weiterhin mit vier Punkten Abstand hinter dem FC Bayern auf Rang zwei.
Ultimatum für Nuri Sahin bei Borussia Dortmund
Auf dem dritten Tabellenplatz hat sich Eintracht Frankfurt eingerichtet. Die Frankfurter besiegten Borussia Dortmund mit 2:0. Sie verzichteten dabei auf ihren besten Torjäger Omar Marmoush, der den Verein verlassen und zu Manchester City wechseln wird. Die Eintracht hat fünf Zähler Rückstand auf Leverkusen und liegt auf Kurs Richtung Champions League.
Gegner Dortmund rutscht dagegen immer weiter in die Krise, was möglicherweise bald Konsequenzen für Trainer Nuri Sahin haben könnte.
"Wir haben drei Spiele nacheinander verloren. Es ist frustrierend. Die Tabellensituation ist desaströs, keine Frage", sagte BVB-Geschäftsführer Lars Ricken und gab Sahin für das anstehende Champions-League-Spiel ein Ultimatum. "Nuri wird in Bologna auf der Bank sitzen mit der klaren Erwartungshaltung, dass wir jetzt Siege und Erfolgserlebnisse brauchen."
Sahin, der den Cheftrainerposten erst im Sommer übernommen hatte, war nach dem Spiel kurz angebunden. "Die Argumente sind Leistung und Ergebnisse", sagte er. "Ich brauche nicht alle drei Tage eine Bestätigung, dass ich im Amt bin. Wir wissen alle um die Lage." Dortmund, vor acht Monaten noch im Finale der Champions League, ist mittlerweile nur noch Zehnter der Tabelle.
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Myron Boadu macht Bochum mit Hattrick Hoffnung
Am Tabellenende steht nach wie vor der VfL Bochum, der weiterhin auf seinen dritten Saisonsieg wartet. Allerdings fühlten sich die Bochumer nach ihrem Spiel gegen Champions-League-Kandidat RB Leipzig wie die moralischen Sieger. Nachdem der VfL zur Halbzeit noch mit 0:3 klar hinten lag, glich er die Partie innerhalb einer Viertelstunde aus. Stürmer Myron Boadu erzielte alle drei Treffer.
"Myron hat heute die richtigen Antworten geliefert", lobte Bochums Trainer Dieter Hecking seinen Matchwinner. "Ich hatte schon Spieler, die keine Trainingsweltmeister waren, ihn zähle ich dazu. Wenn er so arbeitet wie heute - das war wichtig zu sehen. Damit löst er unser Transferprobleme."
Zuvor war immer wieder diskutiert worden, ob der VfL sich nicht mit einem Torjäger verstärken muss, um dem Abstieg doch noch zu entgehen. Mit Boadu, der von Oktober bis Dezember wegen Hüftproblemen sieben Bundesligaspiele verpasste, hat man einen solchen Torjäger nun möglicherweise im eigenen Kader gefunden.
Ergebnisse und Torschützen des 18. Bundesliga-Spieltags:
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Jose Breton/NurPhoto/picture alliance
Claudio Pizarro - 490 Spiele
Der Peruaner wechselt 1999 als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Er ist der Bundesliga über 20 Jahre lang treu - mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001, 2012), kommt aber immer wieder zurück. Nach einer Saison in Köln unterschreibt der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal beim SV Werder und beendet dort 2020 seine Karriere.
Bild: Axel Heimken/picture alliance/APN
Thomas Müller - 490 Spiele*
Der Offensivspieler kommt mit elf Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt - und das sogar mehrfach: zwölf Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Seit Mai 2024 ist Müller Bundesliga-Rekordspieler der Bayern. (*Stand 20. Januar 2025)
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 514 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 20. Januaur 2024)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
Bild: Imago Images
Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
Bild: Imago Images
Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
Bild: Imago Images
Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).