Der Ex-Coach von Werder Bremen übernimmt ein schweres Amt. RB ist erstmals seit dem Bundesliga-Aufstieg nicht für den Europapokal qualifiziert und steht vor einem Umbruch.
Ex-Werder-Coach Ole Werner trägt bei RB Leipzig erstmals bei einem der Spitzenklubs der Bundesliga die VerantwortungBild: Jan Woitas/dpa/picture alliance
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Bevor Jürgen Klopp und die anderen für den Sport Verantwortlichen bei RB Leipzig auf der Suche nach einem neuen Trainer bei Ole Werner ankamen, hatten sie sich bereits mehrere Absagen eingehandelt.
Zunächst hatten die Red-Bull-Bosse sich um die Verpflichtung von Trainern wie Cesc Fabregas (Como 1907), Oliver Glasner (Crystal Palace) und Jacob Neestrup (FC Kopenhagen) bemüht, doch nun ist es Werner geworden, für den RB 1,5 Millionen Euro Ablöse zahlt.
Kein Europapokal, Stars vor dem Abgang
Der 37-Jährige war in Bremen Ende Mai freigestellt worden, nachdem er angekündigt hatte, seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Werder hat mit Horst Steffen, der von Fast-Aufsteiger SV Elversberg nach Bremen kommt, bereits Ende Mai einen Nachfolger gefunden.
Nun soll Werner die Leipziger Mannschaft, hinter der der milliardenschwere Red-Bull-Konzern steht, wieder in die Erfolgsspur führen. RB hatte die abgelaufene Bundesliga-Saison nur auf dem siebten Platz beendet und damit die Europapokal-Teilnahme verpasst - zum ersten Mal seit dem Bundesligaaufstieg im Jahr 2016. Daher könnte es sein, dass die Stars Xavi Simons und Benjamin Sesko den Klub noch verlassen und Werner einen personellen Umbruch begleiten muss.
Werner: "Große Ziele und Ansprüche"
"Ole ist ein junger, aufstrebender und äußerst ambitionierter Cheftrainer, der mit uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen wird", glaubt Leipzigs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer an den neuen Mann auf der Bank. Man habe Werners Weg seit längerem aufmerksam verfolgt: "Ole steht für eine klare Spielphilosophie, die er bei seinen Stationen in Kiel und Bremen erfolgreich auf den Platz gebracht hat."
Werner selbst, der einen Vertrag bis 2027 erhielt, blickt mit Vorfreude auf seine neue Aufgabe. "RB Leipzig steht für einen mutigen und offensiven Spielstil mit Wiedererkennungswert, für ein professionelles und ambitioniertes Denken", sagte er. "Der Klub hat große Ziele und Ansprüche. Das sind genau die Parameter, die mich überzeugt haben und zu denen ich meinen Beitrag leisten möchte."
Die wichtigsten Transfers der Bundesliga
Mit Florian Wirtz verliert die Fußball-Bundesliga einen ihrer besten Spieler. Welche Topstars verlassen die Liga noch? Wer wechselt innerhalb der Liga? Und welche Spieler kommen neu hinzu?
Bild: Mika Volkmann/IMAGO
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Für die Rekordablösesumme von 150 Millionen Euro wechselt Deutschlands derzeit wohl bester Fußballer den Klub. Statt zum FC Bayern zu gehen, der den Dribbelkünstler auch gerne verpflichtet hätte, ließ sich Wirtz vom Angebot des englischen Meisters FC Liverpool überzeugen. Sein angebliches Jahresgehalt dort: zwischen 12 und 15 Millionen Euro.
Bild: Marius Becker/dpa/picture alliance
Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Den gleichen Weg wie Wirtz geht zuvor bereits sein Leverkusener Teamkollege Jeremie Frimpong. Für die festgeschriebene Ablösesumme von rund 35 Millionen Euro kaufen die "Reds" den Niederländer aus dessen noch laufenden Vertrag heraus. Für Frimpong ist es quasi ein Wechsel in die Heimat. Er wächst ab dem siebten Lebensjahr in England auf und wird ab der U9 bei Manchester City ausgebildet.
Fast könnte man denken, Jude Bellingham stünde wieder in Dortmund auf dem Trainingsplatz, so ähnlich sehen sich die beiden. Jobe tritt beim BVB in die Fußstapfen seines älteren Bruders. Den Dortmundern ist der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler vom AFC Sunderland rund 30 Millionen Euro Ablöse wert. Sein Vertrag läuft bis 2030.
Bild: David Inderlied/Kirchner-Media/picture alliance
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen → FC Bayern München)
Schon vergangenen Sommer wollte er nach München wechseln, mit einem Jahr Verspätung hat es geklappt. Der Innenverteidiger ist nach Vertragsende in Leverkusen eigentlich ablösefrei. Da die Bayern Tah aber bereits bei der Klub-WM einsetzen möchten, werden - je nach Erfolg dort - zwei bis vier Millionen Euro Ablöse fällig.
Bild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Leroy Sané (FC Bayern München → Galatasaray)
Er möchte dagegen nach fünf Jahren in München keinen neuen Vertrag mehr mit den Bayern abschließen. Stattdessen zieht es Leroy Sané zu Galatasaray nach Istanbul, um "ein neues Kapitel zu beginnen", wie der Offensivspieler selbst sagt, aber wohl auch, weil er in Istanbul mehr verdienen kann als die 12 Millionen Euro pro Saison, die der FCB bei einem neuen Kontrakt gezahlt hätte.
Bild: Bahho Kara/Kirchner-Media/picture alliance
Mark Flekken (FC Brentford → Bayer Leverkusen)
Der Nationaltorhüter der Niederlande kommt aus der Premier League nach Leverkusen und soll Lukas Hradecky dort als Stammkeeper ersetzen. Flekken kennt die Bundesliga. Von 2021 bis 2023 steht er als Nummer eins beim SC Freiburg im Tor. Der 1,95 Meter große Torwart ist auch mit dem Ball am Fuß stark - und er gilt als "Local Player", weil er aus der Jugend von Alemannia Aachen kommt.