Nach dem ersten Saison-Viertel zeigt sich ein klares Bild: Der FC Bayern dominiert, vier Teams kämpfen um die Champions League - und unten verlieren einige Klubs bereits den Anschluss. Der Rückblick auf den 8. Spieltag.
Der FC Bayern gewinnt seine Spiele nach Belieben - auch nach Spieltag acht sind die Münchener ohne VerlustpunktBild: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images
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In der Fußball-Bundesliga hat sich das Feld der 18 Klubs nach dem ersten Viertel der Saison ein wenig aufgefächert. Einige Trends für den Rest der Saison sind bereits erkennbar. Titelverteidiger FC Bayern München thront mit acht Siegen und 24 Punkten als Tabellenführer souverän über allem.
Nach dem 3:0-Erfolg bei Tabellenschlusslicht Borussia Mönchengladbach haben die Münchener nach wie vor fünf Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten RB Leipzig.
Vier Verfolger gewinnen ihre Spiele
Die Leipziger setzten sich klar mit 6:0 beim FC Augsburg durch, sehen sich aber nicht als Bayern-Verfolger. "Wir sind froh, dass wir die Punkte haben, die wir haben, und in der Tabelle da stehen, wo wir stehen. Die Tabelle hat aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine große Bedeutung für uns", meinte Leipzigs Trainer Ole Werner.
RB (19 Punkte) führt eine Vierergruppe der "üblichen Verdächtigen" an, also der Vereine, die normalerweise im Kampf um die Champions-League-Plätze mit dabei sind. Es sind DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart (18), Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen (beide 17). Während der VfB mit 2:1 gegen den FSV Mainz 05 gewann, setzte sich der BVB dank eines sehr späten Tores knapp mit 1:0 gegen Aufsteiger 1. FC Köln durch.
"Solche Siege sind brutal wichtig, weil sie das Vertrauen und den Glauben bestärken, am Ende das Spiel für uns zu entscheiden", sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl. "Es war total verdient, aber wir haben enorm dafür kämpfen müssen. Die drei Punkte tun uns unglaublich gut."
Leverkusens Verteidiger Edmond Tapsoba (4.v.l., verdeckt) erzielt das 2:0 gegen Freiburg und sorgt für die EntscheidungBild: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images
"Es war ein wichtiges Spiel und wir haben es gut gemacht", lobte Bayer-Trainer Kasper Hjulmand. "Wir waren sehr dominant, wir müssten aber noch mehr Tore schießen. Insgesamt eine gute Leistung."
Hinter den Leverkusenern auf Rang fünf der Tabelle klafft bereits eine Vier-Punkte-Lücke auf die Frankfurter Eintracht, die sich mit 2:0 gegen den FC St. Pauli durchsetzen konnte.
Drei Teams leicht abgeschlagen im Keller
Genau wie oben haben auch ganz unten in der Tabelle einige Teams bereits ein paar Punkte Abstand auf die Konkurrenz. Mainz liegt als 16. derzeit auf dem Relegationsrang und damit schon drei Punkte hinter seinem direkten Tabellennachbarn Augsburg. Insgesamt haben die Mainzer in den ersten acht Partien der Bundesliga-Saison erst vier Zähler sammeln können.
"Wir sind nicht auf unserem besten Niveau", gab FSV-Coach Bo Henriksen nach der 1:2-Niederlage in Stuttgart zu. "Wir arbeiten hart daran, das zu finden. Wir müssen gute Erlebnisse haben, sind auch etwas unglücklich", meinte der Däne.
Bo Henriksen, Trainer des FSV Mainz 05, hat mit seinem Team vier Ligaspiele in Folge verlorenBild: Michael Weber/Eibner-Pressefoto/picture alliance
Punktgleich hinter Mainz rangiert der 1. FC Heidenheim, der bei der TSG Hoffenheim mit 1:3 unterlag.
Ganz hinten bildet Mönchengladbach das Schlusslicht der Tabelle. Die Borussia kommt sogar erst auf drei Punkte und war im Duell mit den Bayern letztlich chancenlos - auch weil sie früh in Unterzahl geriet.
Dennoch war Trainer Eugen Polanski nicht unzufrieden. "Wir wissen, wie gut Bayern ist", sagte er. "Ziel war es, die Bayern nicht gut aussehen zu lassen. Das haben wir lange gut hinbekommen. Deswegen bin ich stolz, wie wir uns heute präsentiert haben."
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Ergebnisse und Torschützen des 8. Bundesliga-Spieltags:
Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München 0:3 (0:0)
Tore: 0:1 Kimmich (64.), 0:2 Guerreiro (69.), 0:3 Karl (81.) Rote Karte Gladbach: Castrop (19./grobes Foulspiel)
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese Profis haben die meisten Einsätze im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Peter Schatz/dpa/picture alliance
Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
Oliver Baumann - 497 Spiele*
Der Torhüter wird in der Jugend des SC Freiburg ausgebildet und dort auch zum Bundesliga-Profi. Sein erstes Spiel macht Baumann im Mai 2010 gegen Borussia Dortmund. Nach 147 Bundesliga-Einsätzen für den Sportclub wechselt Baumann 2014 zur TSG Hoffenheim und ist dort seitdem die Nummer eins. Im Oktober 2024 debütiert er mit 34 Jahren im DFB-Team (*Stand: 27. Oktober 2025)
Bild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance
Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
Thomas Müller - 503 Spiele
Der Offensivspieler kommt mit zehn Jahren zum FC Bayern und wird dort im Sommer 2008 zum Bundesliga-Spieler. Der Weltmeister von 2014 gewinnt mit den Bayern alles, was es zu gewinnen gibt: 13 Meistertitel, sechs DFB-Pokalsiege dazu je zweimal die Champions League und die Klub-WM. Im Sommer 2025 bekommt der Bundesliga-Rekordspieler der Bayern keinen Vertrag mehr und wechselt nach Vancouver.
Bild: Thomas Hiermayer/DeFodi Images/picture alliance
Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
Manuel Neuer - 530 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 27. Oktober 2025)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
Bild: Imago Images
Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
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Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
Bild: Imago Images
Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).