1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesliga: Union vor Klassenerhalt, Bayern verliert Musiala

Thomas Klein mit dpa, SID
7. April 2025

Union Berlin verabschiedet sich vorerst aus dem Abstiegskampf. Bayern München gewinnt, muss aber einen Rückschlag hinnehmen und Borussia Dortmund schöpft wieder Selbstvertrauen. Der Rückblick auf den 28. Spieltag.

Union Berlins Benedict Hollerbach (Foto) feiert mit ausgebreiteten Armen seinen Siegtreffer beim Spiel gegen Wolfsburg
Union Berlins Benedict Hollerbach (Foto) feiert seinen Siegtreffer beim Spiel gegen WolfsburgBild: Michael Taeger/Jan Huebner/IMAGO

Unter tosendem Jubel fielen sich Union Berlins Trainer Steffen Baumgart und sein Sport-Geschäftsführer Horst Heldt in die Arme. Beide wussten, wie wichtig dieses hart erkämpfte 1:0 gegen den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga war: Nach vier Spielen ohne Niederlage in Serie und angesichts von elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sollte Union jegliche Abstiegssorgen los sein.

Für die Berliner traf Benedict Hollerbach bereits zum achten Mal in dieser Saison. "Wahnsinn! Wir hauen uns mit allem da rein, was wir haben", sagte der Torschütze bei DAZN. "Wir gewinnen solche Spiele derzeit eben. Das ist supertoll und überragend. Unterbewusst wissen wir, dass wir gegen jeden Gegner was holen können. Der Riesendruck ist weg."

Auch der FC St. Pauli konnte im Abstiegskampf punkten. Dank eines späten Treffers von Oladapo Afolayan sicherten sich die Hamburger im 300. Bundesliga-Spiel des Vereins verdient einen Punkt beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach. "Wir haben gemischte Gefühle. Wir waren so dominant und so gut im Gegenpressing. Wir haben in der ersten Halbzeit, da kann man einen Finger in die Wunde legen, zu verschnörkelt gespielt. Außerdem die richtigen Momente nicht genutzt", analysierte Pauli-Trainer Alexander Blessin.

"Wir haben zwei, drei Situationen, wo wir in einer guten Schussposition sind. Da müssen wir den Mut haben, den Abschluss zu suchen. Ansonsten war es ein Hammer-Spiel der Mannschaft."

Rekordmeister Bayern gewinnt und verliert Jamal Musiala

Zum Auftakt des 28. Spieltags konnte der Rekordmeister aus München klar mit 3:1 beim FC Augsburg gewinnen. Überschattet wurde der Sieg durch die Verletzung von Nationalspieler Jamal Musiala. Die verletzungsgeplagten Bayern müssen in den entscheidenden Wochen und voraussichtlich sogar bis Saisonende auf den Offensivspieler verzichten.

Bitterer Rückschlag für den FC Bayern München: Jamal Musiala (2.v.r.) fällt wochenlang ausBild: Eibner-Pressefoto/picture alliance

Der 22-Jährige hat sich einen Muskelbündelriss im linken, hinteren Oberschenkel zugezogen und fällt "vorerst" aus, wie sein Klub bekannt gab. Eine solche Verletzung hat eine Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen zur Folge. Dass Musiala in dieser Spielzeit noch einmal in Bundesliga oder Champions League aufläuft, die am 31. Mai mit dem Finale in München endet, ist daher fraglich.

Neben der Musiala-Verletzung war der Abschied von Klubikone Thomas Müller das große Thema des Wochenendes beim  FC Bayern.

Leverkusen bleibt an Bayern dran

Bayer Leverkusen hat die Enttäuschung nach der bitteren Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen Drittligist Arminia Bielefeld nur mit viel Mühe überwunden und im Titelkampf der Fußball-Bundesliga den Rückstand auf den FC Bayern gehalten.

Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso gewann beim abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim glücklich mit 1:0 und liegt sechs Spieltage vor Saisonende nach wie vor sechs Punkte hinter dem Rekordmeister. Emiliano Buendia traf erst in der Nachspielzeit für die Werkself.

Mit seinem ersten Treffer für Bayer Leverkusen hält Emiliano Buendia die Meisterträume der Werkself am LebenBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/IMAGO

"Wir haben kein gutes Spiel gemacht, es war schwierig heute, wir sind nicht in unsere Intensität reingekommen, muss man ganz ehrlich sagen", sagte Abwehrspieler Jonathan Tah nach der Partie. "Heidenheim hat es über weite Strecken echt gut gemacht und am Ende haben wir dieses Quäntchen Glück, dass man nicht aufgibt, dass man, obwohl es schwer ist, einfach weitermacht und das Ding reinhaut."

Frankfurt verliert gegen Bremen

Eintracht Frankfurt hat im Rennen um einen Champions-League-Platz einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Dino Toppmöller verlor bei Werder Bremen mit 0:2. Durch den Sieg wahrten die Bremer selbst ihre kleine Chance auf einen Europapokal-Platz. 

Trotz der ersten Niederlage nach zwei Erfolgen bleiben die Frankfurter aber Tabellendritter, denn auch der viertplatzierte FSV Mainz 05 patzte überraschend beim 1:1 gegen den Tabellenletzten Holstein Kiel, so dass RB Leipzig dank eines 3:1-Erfolgs gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit nun 45 Punkten bis auf einen Zähler an Rang vier herankommen konnte.

Für den neuen Trainer Zsolt Löw war es der erste Sieg, nachdem es unter der Woche den Pokal-K.o. beim VfB Stuttgart gegeben hatte. "Wir haben gewonnen. Im Moment sage ich ganz ehrlich, ist es wichtig, dass wir drei Punkte holen. Egal wie", so David Raum. "Wir brauchen Punkte. Wir haben Ziele zu erreichen und da ist es egal, wie. Hauptsache, drei Punkte."

Stuttgart mit perfekter Woche

Die Erleichterung beim VfB Stuttgart war nach dem deutlichen 4:0-Sieg gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum groß. Der VfB hat seine schwierige Phase mit sechs Ligaspielen ohne Sieg in Folge beenden können und freut sich über drei wichtige Punkte im Kampf um die Europapokal-Plätze.

"Wir wissen, dass wir einige gute Spiele gemacht haben, uns aber einfach nicht belohnt haben für die harte Arbeit", sagte der dreifache Torschütze Ermin Demirovic: "Deshalb tut es gut, nach Bochum zu fahren, wo alle denken, jetzt lassen sie die Liga schleifen, und ein Statement zu setzen."

BVB deklassiert Freiburg

Borussia Dortmund hat sich derweil mit einem Sieg beim SC Freiburg jede Menge Selbstvertrauen vor dem Königsklassen-Kracher gegen den FC Barcelona geholt. Der BVB gewann überzeugend mit 4:1 bei den Freiburger, die ein direkter Konkurrent um die Europa-League-Plätze sind.

"Es war ein wichtiger Sieg", freute sich Dortmunds Schlussmann Gregor Kobel. "Es war ein gutes Spiel. Die Art und Weise der Einsatz, vor allem die Effizienz, die wir vom Tor hatten, die war sehr, sehr gut. Es ist ein schöner Sieg, den wir gerne nach Hause nehmen."

Ergebnisse und Torschützen des 28. Bundesliga-Spieltags:

FC Augsburg - Bayern München 1:3 (1:1)
Tore:
1:0 Giannoulis (30.), 1:1 Musiala (42.), 1:2 Kane (60.), 1:3 Matsima (Eigentor 90.+3)

RB Leipzig - TSG Hoffenheim 3:1 (2:1)
Tore:
0:1 Bischof (11.), 1:1 Sesko (24.), 2:1 R. Baku (43.), 3:1 Poulsen (84.)

1. FC Heidenheim - Bayer Leverkusen 0:1 (0:0)
Tore:
0:1 Buendia (90.+1)

SC Freiburg - Borussia Dortmund 1:4 (0:1)
Tore:
0:1 Adeyemi (34.), 0:2 Chukwuemeka (51.), 0:3 Guirassy (68.), 0:4 Gittens (78.), 1:4 M. Eggestein (88.)

1. FSV Mainz 05 - Holstein Kiel 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 Bernhardsson (34.), 1:1 Weiper (75.)

VfL Bochum - VfB Stuttgart 0:4 (0:2)
Tore:
0:1 Chabot (8.), 0:2 Demirovic (11.), 0:3  Demirovic (48.), 0:4 Demirovic (85.)

SV Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)
Tore:
1:0 Burke (28.), 2:0 Schmid (84.)

FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 Itakura (45.+2), 1:1 Afolayan (85.)

Union Berlin - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)
Tore:
1:0 Hollerbach (63.)