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Politik

Brunei: Botschafterin nach Berlin zitiert

2. April 2019

Die Empörung über die mögliche Verhängung der Todesstrafe gegen Homosexuelle in Brunei hält an. Die Botschafterin des Landes wird zum Gespräch nach Berlin zitiert und George Clooney meldet sich erneut zu Wort.

Brunei Sultan Hassanal Bolkiah feiert goldenes Jubiläum der Thronbesteigung
Sultan Hassanal Bolkiah von Brunei geht hart gegen Schwule und Lesben vor.Bild: Getty Images/AFP/R. Rahman

Aus Protest gegen die mögliche Verhängung der Todesstrafe gegen Homosexuelle in Brunei hat die Bundesregierung die Botschafterin des südostasischen Landes nach Berlin zitiert.

Bei dem Gespräch habe man an das Sultanat appelliert, "bestehende internationale Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten", hieß es aus dem Auswärtigen Amt. "Dabei haben wir unsere Sorge im Zusammenhang mit der Einführung des Scharia-Strafrechts zum Ausdruck gebracht."

Widerstand gegen Brunei leisten

Unterdessen meldete sich Hollywood-Star George Clooney, der an der Spitze des internationalen Protests steht, erneut zu Wort. Im Onlineportal "Deadline" warnte der US-Schauspieler davor, dass die geplante Einführung von Steinigungen in Brunei für gleichgeschlechtlichen Sex in anderen Ländern nachgeahmt werden könnte.

In einem fiktiven Dialog mit seinen Kindern versucht Clooney das Problem zu verdeutlichen. Die Frage "Stimmt es, dass der Kerl, dem all diese tollen Hotels gehörten, Schwule zu Tode steinigen ließ?" müsse er mit "Ja" beantworten. Aber die Frage "Und du bist da weiter reingegangen?" wolle er definitiv mit "Nein" beantworten können.

George Clooney steht an der Spitze internationaler ProtesteBild: Getty Images/R. Fury

"Das Gefährlichste sind Bruneis Nachbarn", schrieb der 57-Jährige. "Wenn Brunei keinen lauten und kräftigen Widerstand bekommt, dann ist alles möglich." Zuvor hatte Clooney zum Boykott von Hotelketten aufgerufen, die im Besitz von Brunei sind. 

Das kleine Sultanat will am 3. April das Scharia-Strafgesetz verschärfen. Homosexualität könnte dann mit dem Tod bestraft werden und Abtreibungen mit Auspeitschung. Die Vereinten Nationen forderten das Mitgliedsland auf, die Strafen nicht in Kraft zu setzen. Amnesty International bezeichnete das Vorhaben als "unmenschlich".

ach/hk (dpa, ape)