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Bundestag empfängt Israels Präsidenten Katsav

Nina Werkhäuser30. Mai 2005

"Besonders wertvoll" hat der israelische Staatspräsident Moshe Katsav die deutsch-israelischen Beziehungen genannt. Zugleich warnt er aber vor wachsendem Antisemitismus. Jetzt kommt er zu einem Staatsbesuch nach Berlin.

Trifft auf Köhler und Schröder: Der israelische StaatspräsidentBild: AP

Mit seinem Besuch in Deutschland würdigt Moshe Katsav das 40-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Katsav folgt damit einer Einladung von Bundespräsident Horst Köhler.

Rede vor dem Bundestag

Dieser hatte Israel Anfang Februar besucht und eine Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, gehalten. Katsav wird in Berlin eine Rede vor dem Bundestag halten, der aus diesem Anlass zu einer Sondersitzung zusammenkommt.

Historischer Moment in Israel: Köhler spricht in deutscher Sprache vor der KnessetBild: AP

Nach Ezer Weizman 1996 ist Katsav der zweite israelische Präsident, der vor dem Bundestag spricht. Er trifft neben Bundespräsident Horst Köhler auch Bundeskanzler Gerhard Schröder, Außenminister Joschka Fischer und CDU-Chefin Angela Merkel.

Besuch des Holocaust-Mahnmals

Der Staatschef wird außerdem das vor kurzem eröffnete Holocaust-Mahnmal in Berlin besuchen und nimmt zusammen mit Horst Köhler an einem Sommerfest mit deutschen und israelischen Jugendlichen am Schloss Charlottenburg teil.

Am dritten Tag seines Besuchs wird Katsav in München einen Kranz für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 niederlegen und das Jüdische Gemeindezentrum besuchen. In München trifft er sich auch mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

"Einzigartige und besonders wertvolle Beziehungen"

Gesprächspartner in Berlin: Israels Präsident Moshe Katsav und Bundeskanzler Gerhard SchröderBild: AP

In den vergangenen Wochen hat sich Katsav wiederholt zu den Beziehungen zwischen Deutschland und Israel geäußert, die er als "einzigartig und besonders wertvoll" bezeichnete. Deutschland sei ein echter Freund Israels.

Gleichzeitig mahnt Katsav wiederholt, die Bundesregierung müsse angesichts eines erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus besonders wachsam sein. Dagegen müsse die deutsche Regierung mehr tun, forderte Katsav im April im Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Kritik an sächsischen NPD-Parlamentariern

Er könne nicht verstehen, wie Parlamentsmitglieder aus Sachsen sich weigern können, des Holocausts zu gedenken, so Katsav. "Als Präsident des jüdischen Staates ist es für mich unerträglich, wieder Nazi-Fahnen in deutschen Straßen zu sehen".

Bundespräsident Horst Köhler hatte Katsav bei seinem Besuch in Israel zugesichert, dass Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland mit allen Mitteln bekämpft würden.

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