Gedenkstunde im Bundestag
27. Januar 2017"Wir gedenken in diesem Jahr besonders der Kranken, Hilflosen und aus Sicht der NS-Machthaber, Lebensunwerten, die im sogenannten Euthanasie-Programm ermordet wurden", erklärte Bundestagspräsident Norbert Lammert in seiner Rede.
Lammert betonte weiter, dass zwischen Euthanasie und Völkermord ein enger Zusammenhang bestanden habe. Das Töten durch Gas sei zuerst bei Euthanasie-Opfern angewandt und diente als "Probelauf zum Holocaust". Der Bundestagspräsident erinnerte auch an die sogenannte Wannsee-Konferenz der Nazis. Damals beschlossen 15 hochrangige Vertreter des Nazi-Regimes in einer Villa am Berliner Wannsee, den millionenfachen Mord an den europäischen Juden möglichst effizient zu organisieren.
Unter dem Vorwand der Rassenhygiene
Seit dem Jahr 1996 wird auf Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog am 27. Januar der Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Im Jahr 2005 riefen die Vereinten Nationen diesen Tag zum internationalen Holocaust-Gedenktag aus.
Der Nationalsozialismus prägte den Begriff der Euthanasie, der aus dem altgriechischen kommt und übersetzt "angenehmer Tod" bedeutet. In Nazi-Deutschland wurde unter dem Deckmantel des Begriffes und unter dem Vorwand der Rassenhygiene Massenmord betrieben.
pf/ml (dpa,kna,phoenix)