In der WM-Qualifikation gegen Luxemburg und Nordirland ist Niclas Füllkrug nicht dabei. Frankfurts Nathaniel Brown und fünf Rückkehrer sollen dagegen für frischen Wind sorgen und zwei Siege einbringen.
Spielt bei Eintracht Frankfurt auf der linken Abwehrseite - eine der Problem-Positionen im deutschen NationalteamBild: Marco Steinbrenner/DeFodi Images/picture alliance
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den Kader der Fußball-Nationalmannschaft für die WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg und Nordirland neu aufgestellt. Die DFB-Auswahl trifft am 10. Oktober in Sinsheim auf die Luxemburger und am 13. Oktober in Belfast auf das Team aus Nordirland.
Mit Nathaniel Brown von Eintracht Frankfurt rückt ein U21-Vizeeuropameister erstmals ins DFB-Team. Dazu kehren Nico Schlotterbeck, Ridle Baku, Aleksandar Pavlovic, Felix Nmecha und Jonathan Burkardt zurück.
Brown spielte im Sommer bei der U21-EM in der Slowakei eine starke Rolle. Nagelsmann bezeichnete den 22-jährigen Linksverteidiger als "großes Talent".
Nach den ersten beiden Qualifikationsspielen, einem 0:2 gegen die Slowakei und dem 3:1 gegen Nordirland, steht Deutschland unter Druck. Nur der Gruppenerste fährt direkt zur WM. "Zwei Siege - das ist unser klares Ziel, um die WM-Qualifikation weiter auf direktem Weg zu erreichen", erklärte Nagelsmann daher.
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Verletzungen und Streichungen
Allerdings muss der Bundestrainer erneut improvisieren. Stammtorhüter Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Innenverteidiger Antonio Rüdiger (Real Madrid) sowie die kreativen Offensivspieler Jamal Musiala (FC Bayern) und Kai Havertz (FC Arsenal) fehlen weiterhin. Auch Außenverteidiger Benjamin Henrichs (RB Leipzig) und Stürmer Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) sind nicht einsatzfähig.
Niclas Füllkrug (r.) hat in seinen bisherigen fünf Premier-League-Einsätzen der Saison für West ham noch nicht getroffenBild: Martin Rickett/PA/dpa/picture alliance
Niclas Füllkrug, der bei West Ham United in der englischen Premier League zuletzt nicht überzeugen konnte, gehört nicht mehr zum Aufgebot. Daneben wurden im Vergleich zum September-Kader Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart), Pascal Groß (Borussia Dortmund) und Paul Nebel (FSV Mainz 05) gestrichen.
Galatasaray-Profi Leroy Sané, Robin Gosens von der AC Florenz und Stuttgarts Deniz Undav bleiben ebenfalls außen vor.
Das Aufgebot im Überblick:
Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Finn Dahmen (FC Augsburg), Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
Abwehr: Robert Andrich (Bayer Leverkusen), Waldemar Anton (Borussia Dortmund), Ridle Baku (RB Leipzig), Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), David Raum (RB Leipzig), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (Bayern München)
Angriff: Maximilian Beier (Borussia Dortmund), Jonathan Burkardt (Eintracht Frankfurt), Nick Woltemade (Newcastle United)
Die erfolgreichsten Torjäger für Deutschland
Wer die entscheidenden Tore oder besonders viele Treffer erzielt, genießt bei den Fans besonderes Ansehen. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat einige große Torjäger gehabt - diese zehn waren am erfolgreichsten.
Bild: Reuters
Michael Ballack - 42 Tore
Zwischen vielen Stürmern ist Michael Ballack der torgefährlichste Mittelfeldspieler der deutschen Nationalelf. Zwischen 1999 und 2010 macht der "Capitano" 98 Länderspiele. Sein großes Manko: Einen Titel gewinnt Ballack nie. Das WM-Finale 2002 verpasst er wegen Gelbsperre, 2006 ist im Halbfinale Schluss. 2008 geht das Endspiel gegen Spanien verloren und 2010 fehlt Ballack wegen einer Verletzung.
Nach dem WM-Gewinn von 1954 beruft Bundestrainer Sepp Herberger den damals erst 17-jährigen Seeler ins Nationalteam. 1961 ist Seeler erstmals Kapitän. Der ewige HSV-Stürmer spielt bis 1970 für Deutschland und steht dabei insgesamt 72 Mal auf dem Platz. Sein berühmtestes Tor erzielt er 1970 im WM-Viertelfinale gegen England mit dem Hinterkopf (Foto).
Bild: Sven Simon/picture-alliance
Karl-Heinz Rummenigge - 45 Tore
Der spätere Vereinsboss des FC Bayern ist 1976 bei seinem Debüt im DFB-Team 21 Jahre alt. Er stürmt seit 1974 für die Münchener und ist bereits zweifacher Europapokalsieger. Rummenigge ist 1978 bei der WM dabei, gewinnt 1980 mit Deutschland die Europameisterschaft und führt das DFB-Team 1982 und 1986 als Kapitän ins WM-Finale, geht aber jeweils als Verlierer vom Platz.
Bild: Photoshot/picture alliance
Thomas Müller - 45 Tore
Der Weltmeister von 2014 und WM-Torschützenkönig von 2010 erlebt seine "zweite Karriere" in der Nationalelf. Im März 2019 sortierte Bundestrainer Joachim Löw Müller zum Unverständnis vieler Fans und Experten aus und "begnadigt" den vielseitigen Offensivspieler erst kurz vor der EURO im Jahr 2021. Auch bei der WM 2022 und der Heim-EM 2024 ist er dabei. Direkt nach dem Turnier tritt er zurück.
Bild: Jürgen Fromme /firo/augenklick/picture alliance
Jürgen Klinsmann - 47 Tore
Elf Jahre lang, von 1987 bis 1998, ist Jürgen Klinsmann Nationalspieler und bestreitet 108 Länderspiele. 1990 wird er Weltmeister, 1996 darf er als Kapitän den EM-Pokal aus den Händen der Queen entgegennehmen. Eines seiner herausragenden Länderspiele macht Klinsmann 1990 im WM-Achtelfinale gegen die Niederlande, als Deutschland den Europameister mit 2:1 besiegt (Foto).
Bild: Getty Images
Rudi Völler - 47 Tore
Ebenfalls 47 Treffer erzielt Klinsmanns langjähriger Sturmpartner, allerdings benötigt "Rudi Nazionale" nur 90 Länderspiele dafür. Völler trägt das DFB-Trikot von November 1982 bis Juli 1994 und nimmt in dieser Zeit an allen Turnieren teil. Der spätere Sportdirektor von Bayer Leverkusen steht mit dem DFB-Team 1986 im WM-Finale und verliert, vier Jahre später wird er Weltmeister.
Bild: imago-images/C. Bergmann
Lukas Podolski - 49 Tore
Mit dem Ball am Fuß lossprinten und überlegt ins lange Eck abschließen, auf diese Art und Weise erzielt Lukas Podolski einige seiner 49 Treffer im DFB-Dress. In Polen geboren hätte er auch für das dortige Nationalteam spielen können, entscheidet sich aber für Deutschland, für das er 130 Mal aufläuft. Von der EM 2004 bis zur EM 2016 ist er bei allen Turnieren dabei und wird 2014 Weltmeister.
Bild: Reuters/W. Rattay
Joachim Streich - 55 Tore
Der schnelle Angreifer ist einer der besten Rechtsaußen, die für ein deutsches Nationalteam gespielt haben. Streich erzielt seine 55 Tore zwischen 1969 und 1984 in 102 Länderspielen für die DDR-Auswahl. Er nimmt mit der DDR an der WM 1974 teil, fehlt aus taktischen Gründen aber ausgerechnet beim Duell mit dem "Klassenfeind" BRD. Die DDR gewinnt auch ohne ihren besten Torjäger mit 1:0.
Bild: WEREK/imago images
Gerd Müller - 68 Tore
Lange Zeit gilt seine Marke von 68 Länderspieltoren als unerreichbar. Müller, genannt der "Bomber der Nation", benötigt für seine 68 Treffer gerade einmal 62 Länderspiele, die er zwischen 1966 und 1974 bestreitet. Oft macht er die entscheidenden Tore - so auch den Siegtreffer im WM-Endspiel von 1974 (Foto), seinem letzten Auftritt im Trikot der Nationalmannschaft.
Bild: picture-alliance/dpa/P.Robinson
Miroslav Klose - 71 Tore
Drei Tore mehr als der "Bomber" erzielt Miroslav Klose in seinen 137 Länderspielen. Sein erstes Tor im DFB-Dress gelingt ihm gleich beim Debüt im März 2001. Kloses größter Erfolg: der Gewinn der WM 2014 in Brasilien. Anschließend tritt er aus der Nationalelf zurück. Klose ist mit 16 Treffern erfolgreichster WM-Torschütze aller Zeiten.