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Konflikte

Bundeswehr gelingt Personalwechsel in Mali

18. August 2022

Mit eigenen Flugzeugen durften Bundeswehrsoldaten zuletzt nicht mehr in Mali landen. Nun ist erstmals ein Austausch durch den Einsatz von Zivilmaschinen gelungen.

Bundeswehr-Einsatz in Mali
Soldaten der Bundeswehr im Camp Castor in GaoBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Die Bundeswehr hat den Austausch von Truppen in Mali wieder aufgenommen. Mit der Unterstützung eines zivilen Vertragspartners konnten rund 90 Soldatinnen und Soldaten vom Flughafen Köln/Bonn nach Bamako gebracht werden. Auch zwischen der Hauptstadt und dem Feldlager am Rande des Flughafens in der Stadt Gao sei zivil geflogen worden, hieß es von Seiten der Bundeswehr. Im Laufe des Tages soll dann auch Personal aus Mali nach Deutschland gebracht werden. Die Flüge sind Bestandteil der Personalrotation für den UN-Blauhelmeinsatz MINUSMA zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes.

Ende vergangener Woche hatte ein solcher Flug mit einem Militärtransporter noch abgesagt werden müssen, weil die malische Übergangsregierung dafür keine Überflugsrechte erteilte. Die Bundeswehr setzte daraufhin ihren operativen Einsatz aus. Nun sei aber ein ziviler Flug genehmigt worden, erklärte ein Sprecher des Einsatzkommandos in Potsdam.

Kritische Situation

Nicht nur in Deutschland wurde in den vergangenen Tagen über den Sinn einer Fortführung des MINUSMA-Einsatzes in Mali diskutiert. Insgesamt 16 truppenstellende Nationen haben einen Brandbrief an die Vereinten Nationen übergeben und darin gefordert, dass sich die Organisation noch stärker für eine "Normalisierung der Arbeitsbedingungen" in Mali einsetzt. Frankreich hatte am Montag bereits die letzten Soldaten seines Anti-Terror-Einsatzes "Barkhane" aus Mali abgezogen und damit auch das Lager in Gao verlassen.

In Gardelegen (Sachsen-Anhalt) werden Soldatinnen und Soldaten auf den Mali-Einsatz vorbereitetBild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/picture alliance

In Deutschland setzt man dagegen nach wie vor auf Verhandlungen mit der Militärregierung. Die Grünen-Verteidigungssprecherin Agnieszka Brugger forderte allerdings im Deutschlandfunk, die malischen Machthaber müssten Schluss machen mit diesen "ständigen Spielchen und Provokationen". Dass ein Kontingentwechsel zuletzt verhindert wurde, sei ein "unerträglicher Zustand". Gleichzeitig warnte die Bundestagsabgeordnete vor den Folgen eines Abzugs der deutschen Soldatinnen und Soldaten für den UN-Blauhelmeinsatz.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer Militärregierung geführt, die von westlichen Staaten wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird. Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit etwa 1000 Soldaten an der UN-Friedensmission in dem Land.

djo/sti (dpa, epd, rtr)

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