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Bundeswehr fliegt Deutsche aus

19. Dezember 2013

Angesichts der sich ausweitenden Kämpfe im Südsudan bringt die Bundesregierung deutsche Staatsbürger aus dem afrikanischen Land in Sicherheit. Der Konflikt dort eskaliert weiter.

Transall-Flugzeug der Bundeswehr in Mali, im Einsatz füre die UN (Copyright: DW/Sandrine Blanchard)
Bild: DW/S. Blanchard

Zur Evakuierung der schätzungsweise 50 Deutschen aus dem Südsudan ist nach Angaben der Bundeswehr eine Transportmaschine vom Typ Transall (Artikelbild) von Westafrika aus in Richtung der südsudanesischen Hauptstadt Juba gestartet. Aus Deutschland soll zudem auch eine kleine Passagiermaschine abfliegen. Damit könnten nach Angaben von Diplomaten am Freitag insgesamt 100 Personen ausgeflogen werden.

In Südsudan sind auch 16 Bundeswehrsoldaten stationiert, die an der UN-Friedensmission UNMISS beteiligt sind. Derzeit hält sich auch der Chef des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, in Südsudan auf. Auch er und seine zehnköpfige Delegation sollen mit einem der beiden Maschinen ausgeflogen werden. Nach einem Bericht der Deutschen Welle wurden auch bereits 160 Deutsche aus dem Land gebracht, unter ihnen auch drei Mitarbeiter der deutschen Auslandsenders.

Der Südsudan versinkt unterdessen immer mehr in Gewalt. Seit Sonntag halten die kämpferischen Auseinandersetzungen an, bei denen nach Angaben von UN-Diplomaten bis zu 500 Menschen getötet worden sind. Nachdem sich die Lage in der Hauptstadt Juba zunächst beruhigt hatte, finden die Kämpfe zwischen rivalisierenden Truppenteilen der südsudanesischen Armee nun überwiegend in den Provinzstädten statt. Dabei hat die Armee offenbar die Kontrolle über die wichtige Stadt Bor im Osten des Landes an Rebellen verloren. Bei einem Angriff auf eine Einrichtung der Vereinten Nationen in der Provinz Jonglei hat es nach UN-Angaben möglicherweise Tote gegeben.

Angst vor Bürgerkrieg im Südsudan

01:28

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Hintergrund der Eskalation der Gewalt ist ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem im Juli entlassenen ehemaligen Stellvertreter Riek Machar. Die Unruhen sind auch ethnisch motiviert: Kiir gehört zur Volksgruppe der Dinka, Machar ist ein Nuer.

Soldaten der Armee des SüdsudanBild: Getty Images

Machar forderte die Armee zum Putsch gegen Kiir auf. Er rufe die ehemalige Rebellenorganisation und jetzt regierende Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) "dazu auf, Salva Kiir von seinem Amt an der Staatsspitze zu stürzen", sagte Machar dem französischen Sender RFI. "Wenn Kiir über die Bedingungen für seinen Rückzug verhandeln will, sind wir dazu bereit, aber er muss zurücktreten."

Extrem unterentwickeltes Land

Der Südsudan hat sich nach einer Volksabstimmung vom Sudan losgesagt und ist seit Juli 2011 unabhängig. Die Republik von der doppelten Größe Deutschlands ist einer der am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Von den elf Millionen Einwohnern lebt die Hälfte unter der Armutsgrenze, 85 Prozent können nicht lesen und schreiben. Nur rund 60 Kilometer Straßen sind befestigt, Diesel-Generatoren erzeugen den Strom, fließendes Wasser ist Mangelware. Allerdings verfügt der Südsudan über größere Erdölvorkommen.

zam/hf/wl (dpa, afp, afpe, rtre)

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