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Politik

Bundeswehr kauft "Super Hercules"

5. Oktober 2016

Zusätzlich zu dem europäischen Pannenflieger A400M will die Bundeswehr weitere Transportmaschinen kaufen - in den USA. Die "Super-Hercules" werden Teil einer deutsch-französischen Lufttransportstaffel.

Eine C-130J "Super Hercules"-Maschine (r.) und eine C-130 über Jerusalem
Eine C-130J "Super Hercules"-Maschine (r.) und eine C-130 über JerusalemBild: picture-alliance/dpa/A. Sultan

Für Spezialoperationen will die Bundeswehr vier bis sechs Transportflugzeuge des Typs C-130J beim US-Hersteller Lockheed Martin beschaffen. Die unter dem Namen "Super Hercules2 bekannten Flieger sollen ab 2021 beispielsweise für Evakuierungen aus Kriegsgebieten bereitstehen. Das Verteidigungsministerium ist der Ansicht, dass die vom europäischen Luftfahrtkonzern Airbus hergestellten A400M, von denen die Bundeswehr 53 Exemplare bestellt hat, für solche Einsätze nicht geeignet sind.

Ministerin Ursula von der Leyen unterzeichnete in Paris mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian eine Vereinbarung, nach der die deutschen C-130J in Frankreich zusammen mit französischen Flugzeugen desselben Typs stationiert werden sollen - wahrscheinlich in Orleans, südwestlich von Paris. Die französische Luftwaffe besitzt bereits 14 C-130 und hat vier weitere bestellt. Auch sie nutzt daneben den A400M. Von 50 georderten Exemplaren sind inzwischen zehn ausgeliefert.

Von der Leyen sagte, das Projekt sei beispielhaft für das große Vertrauen zwischen Deutschland und Frankreich. "Das zeigt nochmal, wie die Zusammenarbeit in Europa gehen kann." Auch Le Drian betonte die europäische Dimension des Projekts. "Wir beide sind davon überzeugt, dass die deutsch-französische Freundschaft im Zentrum der europäischen Einigung steht. Deutschland und Frankreich müssen dabei der Motor sein."

Durch jahrelange Negativ-Schlagzeilen ist der Airbus A400M auch Laien bekanntBild: picture-alliance/dpa/H. Hollemann

Die Bundeswehr will im Jahr 2021 ihre schon jetzt bis zu 49 Jahre alten Transportflugzeuge vom Typ "Transall" ausmustern. Ursprünglich war geplant, sie vollständig durch den A400M zu ersetzen. Allerdings benötigt die Bundeswehr auch danach noch ein kleines, wendiges Transportflugzeug für "Flugplätze mit eingeschränkter Infrastruktur", wie es aus dem Ministerium hieß. Der A400M gilt für Landungen auf solchen Pisten als eher ungeeignet.

Beim A400M kam es in den letzten Jahren zudem immer wieder zu Pannen und Produktionsverzögerungen. Bisher hat die Luftwaffe nur fünf Maschinen von Airbus erhalten. Von den 53 bestellten A400M sollen 13 weiterverkauft werden.

Eine Transall C-160 auf einer Luftwaffenbasis in NorddeutschlandBild: Reuters

Die seit 60 Jahren von Lockheed Martin produzierte C-130 wird von vielen Streitkräften weltweit genutzt. Was die Beschaffung der vier bis sechs Maschinen kostet, ist unklar.

Die deutsch-französische Kooperation beim C-130 gilt auch als politisches Signal. Die beiden Verteidigungsminister setzen sich für eine verstärkte militärische Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften der Europäischen Union ein. Dazu haben sie erst kürzlich ein Konzept vorgelegt, das unter anderem ein Hauptquartier für EU-Einsätze in Brüssel vorsieht.

stu/fab (afp, dpa) 

 

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