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Politik

Bundeswehr setzt Mission in Mali fort

6. September 2022

Wegen Unstimmigkeiten mit der Militärregierung war die Aufklärungsmission in dem westafrikanischen Land gestoppt worden. Gebirgsjäger dienen jetzt am Flughafen in Gao als Verstärkung.

Mali | Soldaten der Bundeswehr in Gao
Das Mandat sieht die vorzeitigen Beendigung des Einsatzes vor, wenn die Sicherheit der Soldaten infrage steht (Archivbild)Bild: photothek/picture alliance

Nach mehr als drei Wochen Stillstand nimmt die Bundeswehr ihre Aufklärungsmission in Mali wieder auf. Der "operative Beitrag" für die UN-Mission MINUSMA werde fortgesetzt, hieß es vom Einsatzführungskommando in Potsdam. Gebirgsjäger, die nach Mali eingeflogen wurden, beteiligen sich zudem an der Sicherung des Flughafens der Stadt Gao, in der das zentrale Feldlager der deutschen Soldaten steht. Aufklärungsflüge von dem Airport sind für die Sicherheit der Bundeswehr-Patrouillen unerlässlich. Derzeit sind rund 1000 Bundeswehrsoldaten an dem Einsatz beteiligt.

Zuletzt hatte es verstärkt Spannungen zwischen den Machthabern und der UN-Mission - für die Deutschland Soldaten stellt - gegeben. Die malische Regierung verweigerte der Bundeswehr wiederholt Überflugrechte für Militärmaschinen, so dass für einen turnusmäßigen Personalwechsel eine zivile Chartermaschine eingesetzt wurde.

Ein Teil des Bundeswehrkontingents in Mali kehrte im August nach Deutschland zurückBild: Moritz Frankenberg/dpa/picture alliance

Am 12. August setzte Deutschland den Einsatz aus, der als weltweit gefährlichster der Bundeswehr gilt. Seit Beginn der Mission 2013 wurden 287 Blauhelmsoldaten getötet. Die Bundeswehrbeteiligung ist wegen des Streits um die Rotation in Deutschland in die Kritik geraten.

Das im Mai verlängerte Mandat für insgesamt bis zu 1400 Soldatinnen und Soldaten sieht die Möglichkeit einer vorzeitigen Beendigung vor, wenn die Sicherheit der Beteiligten infrage steht. Insgesamt blockiert die malische Militärregierung, die nach zwei aufeinanderfolgenden Putschen an der Macht ist, immer wieder die Arbeit der UN-Mission. Europäische Staaten kritisieren die militärische Zusammenarbeit Malis mit Russland.

Tote bei Anschlag in Burkina Faso

Derweil wurden im Nachbarland Burkina Faso bei der Explosion eines Fahrzeugs in einem Konvoi mindestens 35 Menschen getötet und 37 verletzt. Eines der Fahrzeuge, das Zivilisten transportierte, war auf einen Sprengsatz gefahren, wie die Regierung in der burkinischen Region Sahel mitteilte. Der Vorfall ereignete sich im Norden des Landes. Die Gruppe war unter militärischem Schutz auf dem Weg von der Stadt Djibo in die Hauptstadt Ouagadougou, um sich mit Gütern für den täglichen Bedarf zu versorgen.

Wie Mali wird auch Burkina Faso vom Militär regiert. Das Land mit rund 21 Millionen Einwohnern befindet sich seit 2019 in einer schweren humanitären und politischen Krise. Bewaffnete Gruppen, die zum Teil der Terrorgruppe "Islamischer Staat" oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida angehören, sind in den Sahelstaaten Mali, Niger und Burkina Faso aktiv, die gemeinsame Grenzabschnitte haben. In der Region kommt es immer wieder zu Anschlägen der Dschihadisten. Erst Anfang August waren bei Explosionen in Burkina Faso 15 Soldaten getötet worden.

uh/jj (dpa, rtr)

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