Bundeswehr speckt beim "Puma" ab
13. Juli 2012Die Bundeswehr verzichtet auf mehr als 50 bereits bestellte Schützenpanzer des Typs "Puma". Das Bundesverteidigungsministerium unterzeichnete mit den Rüstungsfirmen Rheinmetall und Krauss-Maffei-Wegmann einen entsprechenden Änderungsvertrag. Anstatt der ursprünglich georderten 405 "Puma"-Panzer beschafft die Bundeswehr bis 2020 nun nur noch 350 Stück.
Dadurch würden insgesamt 341 Millionen Euro eingespart, teilte das Ministerium mit. Ursprünglich habe der 2009 geschlossene Vertrag ein Volumen von 3,1 Milliarden Euro gehabt. Die ersten neuen "Pumas" werden derzeit einer technischen Prüfung unterzogen. Die Auslieferung an die Bundeswehr soll 2014 beginnen. Der "Puma" soll das bisherige Hauptwaffensystem der Panzergrenadiertruppe, den 1971 eingeführten Schützenpanzer "Marder", ablösen.
Minister verweist auf Neustrukturierung der Streitkräfte
Verteidigungsminister Thomas de Maizière dankte den Lieferanten anlässlich der Unterzeichnung des Änderungsvertrags dafür, dass sie "flexibel mit Bedarfsanpassungen" umgingen. Das neu ausgerichtete Fähigkeitsprofil der Bundeswehr erfordere künftig weniger Schützenpanzer.
Der Sprecher von Rheinmetall, Peter Rücker, zeigte sich gelassen. Für das Düsseldorfer Unternehmen habe die Reduzierung marginale Auswirkungen. Rücker sprach von einer Größenordnung von unter einem Prozent eines Jahresumsatzes. Die Kürzung verteile sich außerdem über einen längeren Zeitraum. Für Arbeitsplätze in dem Unternehmen habe sie keine Folgen.
Auch andere Waffengattungen betroffen
Der Minister hatte im Herbst Milliardenkürzungen bei zahlreichen wichtigen Rüstungsprojekten angekündigt. Neben der Reduzierung beim "Puma" will die Bundeswehr auch auf 37 Kampfjets vom Typ Eurofighter, 40 Tiger-Kampfhubschrauber und 42 Transporthubschrauber NH-90 verzichten.
Mit der jetzt erfolgten Vertragsunterzeichnung wurde erstmals die Kürzung einer Stückzahl besiegelt. Für die anderen Waffensysteme laufen die Gespräche mit den Rüstungsunternehmen noch.
kle/fab (dpa, afp)