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Politik

Bush grenzt sich von Trump ab

28. Februar 2017

Der frühere US-Präsident George W. Bush lag selber oft mit den Medien im Zwist, doch für die Verbal-Attacken des derzeitigen Amtsinhabers Donald Trump zeigt Bush kein Verständnis - und kritisiert ihn scharf.

George W. Bush
George W. Bush war US-Präsident von 2001 bis 2009Bild: picture alliance/AP Photo/M.Balce Ceneta

In deutlicher Abgrenzung zu US-Präsident Donald Trump bewertet sein Vor-Vorgänger George W. Bush die Medien als unverzichtbaren Bestandteil einer Demokratie. Sie würden gebraucht, "um Leute wie mich zur Rechenschaft zu ziehen", sagte der unter anderem wegen der Irak-Invasion von 2003 hochumstrittene Ex-Präsident im Sender NBC. Er ging damit auf deutliche Distanz zu Trump.

Bush sagte, Macht könne "sehr süchtig" machen und eine "zersetzende" Wirkung haben. Deswegen sei es wichtig, dass die Medien solche Menschen zur Verantwortung zögen, "die ihre Macht ausnutzen". Der frühere Präsident bezeichnete Trumps Medienattacken auch als kontraproduktiv für die Bemühungen der USA, weltweit die Demokratie und Pressefreiheit zu befördern.

"Feinde des Volkes"

Trump hatte in den vergangenen Tagen seine Attacken auf die Medien verschärft und einen Großteil davon als "Feinde des Volkes" verunglimpft. Er wirft ihnen vor, absichtlich Falschnachrichten ("Fake news") über seine Regierung zu verbreiten. Der Präsident war zuletzt durch diverse Enthüllungen über Russland-Kontakte seines Teams massiv unter Druck geraten.

Am Freitag hatte das Weiße Haus mehrere große Medien von einem Briefing ausgeschlossen - und damit Vorwürfe auf sich gezogen, es sanktioniere kritische Berichterstatter. Der Trump-kritische Fernsehsender CNN, die Zeitung "New York Times" (NYT) und das Insider-Magazin "Politico" gehörten zu den Organisationen, die nicht zu dem Briefing zugelassen wurden. Diese Medien hatten in den vergangenen Wochen unter Bezug auf anonyme Quellen immer wieder kritisch über die Trump-Regierung berichtet.

Ausgeschlossen: Auch NYT-Reporter Glenn Thrush durfte nicht zum BriefingBild: Getty Images/M. Wilson

Dagegen durften wesentlich kleinere, aber der Regierung generell wohlgesonnene Medien wie das ultrarechte Portal "Breitbart News" oder das One America News Network an dem Briefing teilnehmen. Die Vereinigung der Korrespondenten im Weißen Haus gab ihren "starken Protest" gegen dieses Vorgehen zu Protokoll. Am Samstag, einen Tag nach dem Briefing-Eklat, sagte Trump zudem seine Teilnahme am traditionellen Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus ab. Er brach damit mit einer jahrzehntelangen Tradition. Einen Grund für seine Absage nannte er nicht.

wa/haz (afp, dpa)

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