Die Geschichte von Bushido und dem Abou-Chaker-Clan liest sich wie ein Krimi. Doch sie zeigt: Sich aus autoritären Machtstrukturen zu befreien, ist nicht einfach. Das zeigen auch einige Scientology-Fälle.
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Stars und ihre Beziehungen zu dubiosen Unterstützern
Viele Hollywood-Größen sind - oder waren - Scientology-Anhänger. Doch der Weg aus den Machtstrukturen kann gefährlich sein. Diese Erfahrung machte auch der Rapper Bushido, der 14 Jahre einem arabischen Clan angehörte.
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Bushido und der Abou-Chaker-Clan
"Ich trage eine Mitschuld" - so überschreibt die Zeitschrift "Der Stern" das Interview mit dem Rapper Bushido und seiner Frau Anna-Maria Ferchichi. Darin schildert das Paar, wie sie sich aus den Fängen eines arabischen Clans befreiten, dem sich der Rapper vor vielen Jahren aus freien Stücken angeschlossen hatte. Jetzt ist der Bruch vollzogen, doch die Angst vor Rache bleibt.
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Michelle Hunziker
Die Schweizer Moderatorin Michelle Hunziker geriet als junge Frau in die Hände einer Sekte. Anfangs fand sie dort Halt, erlebte später aber Zwang und Entmündigung. Die Sekte bestimmte über ihr Leben und forderte sogar die Trennung von ihrem Mann. Nach fünf Jahren schaffte Hunziker den Ausstieg. Ihre Erlebnisse von damals schildert sie in einem Buch, das an diesem Freitag auf Deutsch erscheint.
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Tom Cruise
Er ist neben John Travolta eines der prominentesten Aushängeschilder von Scientology. Der US-Schauspieler wirbt seit Jahren für die Organisation, die in Deutschland als Sekte klassifiziert ist. Anders als seine Ex-Partnerinnen Nicole Kidman und Katie Holmes, die Scientology nach der Scheidung den Rücken kehrten. Über Scientologys Einschüchterungs-Praktiken gibt es zahlreiche Bücher und Filme.
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Leah Remini
Sie kam als Kind zu Scientology. Lange verteidigte die amerikanische Schauspielerin die selbst ernannte "Kirche" - bis sie 2013 ausstieg. Heute ist Remini eine der größten Kritikerinnen der Organisation. "Ich will die Öffentlichkeit wachrütteln", sagte sie letztes Jahr in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". "Scientology ist eine Organisation, die das Leben eines Menschen zerstören kann."
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Will Smith
Ein scheinbar gespaltenes Verhältnis zu Scientology hat der US-amerikanische Schauspieler und Rapper Will Smith. Einerseits betont er immer wieder, nicht Mitglied der Organisation zu sein, andererseits hat er Scientology mehrfach mit großzügigen Spenden bedacht. Will Smith wird zudem vorgeworfen, mit seinem Film "After Earth" (2013) Scientology-Botschaften zu verbreiten.
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Paul Haggis
Der kanadische Drehbuchautor war 35 Jahre lang Mitglied von Scientology. 2009 trat er aus und begründete seinen Schritt mit der Ablehnung der Homo-Ehe durch die Organisation. Haggis ist Vater von zwei lesbischen Töchtern. Die Geschichte von Haggis hat der amerikanische Autor Lawrence Wright aufgeschrieben. "Going clear: Scientology, Hollywood, & the Prison of Belief", erschienen im November 2013.
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"Ich werde Arafat gegenüber immer loyal sein". Dieser Satz steht in Bushidos Biografie, die vor zehn Jahren erschien. Heute sagt der Rapper dazu, dass er die Wahrheit ja nicht sagen oder aufschreiben konnte, da er damals "nichts zu melden hatte".
In einem in dieser Woche erschienen Interview mit der Zeitschrift "stern" schildert Bushido alias Anis Mohamed Youssef Ferchichi zusammen mit seiner Frau Anna-Maria Ferchichi, wie sie es geschafft haben, mit dem kriminellen Abou-Chaker-Clan zu brechen, unter dessen Einfluss der Rapper 14 Jahre lang stand. Dessen Boss, Arafat Abou-Chaker, war Bushidos Geschäftspartner.
Geld und Macht
Bushido ist einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Mit seiner Musik hat er bereits Millionen verdient. Nach Angaben des "stern" half Arafat Abou-Chaker ihm im Jahr 2004, aus dem Vertrag mit seinem damaligen Plattenlabel zu kommen, mit dem Bushido unzufrieden war. An dieser Stelle begann die Geschäftsbeziehung der beiden.
Auslöser für die Trennung war nach Angaben des Paares seine Frau Anna-Maria, die den Einfluss Arafats auf ihren Mann nicht mehr aushielt. Sie waren sogar bereit eine Ablösung zu zahlen, "wir wären bis zu 2,5 Millionen hochgegangen", so Anna-Maria Ferchichi im "stern"-Interview. "Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt."
"Man muss um Hilfe bitten"
Die Art, wie Bushido seine Beziehung zu dem Clan beschreibt, erinnert an andere Fälle, in denen Prominente berichten, wie sie versucht hätten, aus bestehenden Machtverhältnissen auszubrechen - beispielsweise aus religiösen Sekten. Nicht selten wird von Drohungen und Erpressungen berichtet.
Prominentes Beispiel ist die Organisation Scientology, die sich selbst als Religionsgemeinschaft versteht, in mehreren europäischen Ländern hingegen als Sekte eingestuft wird, unter anderem auch in Deutschland. Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen, in denen geschildert wird, wie schwer der Ausstieg aus solchen Organisationen ist.
"Man muss um Hilfe bitten", schreibt die Moderatorin Michelle Hunziker, die selbst als junge Frau fünf Jahre in einer Sekte war. In ihrem Buch "Ein scheinbar perfektes Leben", das gerade auf Deutsch erschien, beschreibt sie ihre damalige Situation. "Wichtig ist, sich nicht zu schämen", so Hunziker. "Wenn man ein Problem hat, dann kann man wirklich um Hilfe bitten."