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Bushido: Der Einfluss dubioser Unterstützer

Petra Lambeck
27. September 2018

Die Geschichte von Bushido und dem Abou-Chaker-Clan liest sich wie ein Krimi. Doch sie zeigt: Sich aus autoritären Machtstrukturen zu befreien, ist nicht einfach. Das zeigen auch einige Scientology-Fälle.

Bushido
Bild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt

"Ich werde Arafat gegenüber immer loyal sein". Dieser Satz steht in Bushidos Biografie, die vor zehn Jahren erschien. Heute sagt der Rapper dazu, dass er die Wahrheit ja nicht sagen oder aufschreiben konnte, da er damals "nichts zu melden hatte". 

In einem in dieser Woche erschienen Interview mit der Zeitschrift "stern" schildert Bushido alias Anis Mohamed Youssef Ferchichi zusammen mit seiner Frau Anna-Maria Ferchichi, wie sie es geschafft haben, mit dem kriminellen Abou-Chaker-Clan zu brechen, unter dessen Einfluss der Rapper 14 Jahre lang stand. Dessen Boss, Arafat Abou-Chaker, war Bushidos Geschäftspartner. 

Bushido und seine Frau Anna-Maria Bild: imago

Geld und Macht

Bushido ist einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Mit seiner Musik hat er bereits Millionen verdient. Nach Angaben des "stern" half Arafat Abou-Chaker ihm im Jahr 2004, aus dem Vertrag mit seinem damaligen Plattenlabel zu kommen, mit dem Bushido unzufrieden war. An dieser Stelle begann die Geschäftsbeziehung der beiden. 

Auslöser für die Trennung war nach Angaben des Paares seine Frau Anna-Maria, die den Einfluss Arafats auf ihren Mann nicht mehr aushielt. Sie waren sogar bereit eine Ablösung zu zahlen, "wir wären bis zu 2,5 Millionen hochgegangen", so Anna-Maria Ferchichi im "stern"-Interview. "Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt."

"Man muss um Hilfe bitten"

Die Art, wie Bushido seine Beziehung zu dem Clan beschreibt, erinnert an andere Fälle, in denen Prominente berichten, wie sie versucht hätten, aus bestehenden Machtverhältnissen auszubrechen - beispielsweise aus religiösen Sekten. Nicht selten wird von Drohungen und Erpressungen berichtet. 

Prominentes Beispiel ist die Organisation Scientology, die sich selbst als Religionsgemeinschaft versteht, in mehreren europäischen Ländern hingegen als Sekte eingestuft wird, unter anderem auch in Deutschland. Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen, in denen geschildert wird, wie schwer der Ausstieg aus solchen Organisationen ist. 

"Man muss um Hilfe bitten", schreibt die Moderatorin Michelle Hunziker, die selbst als junge Frau fünf Jahre in einer Sekte war. In ihrem Buch "Ein scheinbar perfektes Leben", das gerade auf Deutsch erschien, beschreibt sie ihre damalige Situation. "Wichtig ist, sich nicht zu schämen", so Hunziker. "Wenn man ein Problem hat, dann kann man wirklich um Hilfe bitten."

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