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Tödlicher Ausflug

5. November 2008

Bei einem der schwersten Busunglücke der vergangenen Jahre sind bei Hannover 20 Menschen ums Leben gekommen. Der Bus brannte vollständig aus - möglicherweise hatte ein Fahrgast heimlich auf der Toilette geraucht.

Rettungskräfte in dem ausgebrannten Bus, Quelle: AP
Rettungskräfte in dem ausgebrannten BusBild: picture-alliance/dpa

Bei einem schweren Busunglück auf der Autobahn A2 bei Hannover sind am Dienstagabend (04.11.2008) 20 Menschen ums Leben gekommen. 13 weitere Insassen des Fahrzeugs seien verletzt worden, als ein Feuer im Innern ausbrach, wie die Polizei mitteilte. Viele ältere Fahrgäste konnten sich nicht mehr rechtzeitig aus den Flammen retten

Auf Kaffeefahrt

Die Gruppe war auf der Rückfahrt von einer Kaffeefahrt im Münsterland. Der Innenraum des Busses brannte vollständig aus. Die Leichen der Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, sagte ein Polizeisprecher.

Die Rettungskräfte bargen zahlreiche Gehhilfen aus dem BusBild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben der Autobahnpolizei geriet der Bus kurz vor Hannover in Brand. Nach Augenzeugenberichten schoss eine Stichflamme aus der Toilette des Busses. Möglicherweise habe dort ein Passagier heimlich geraucht. Ein Mann hatte die Toilette kurz zuvor verlassen. "Dies ist allerdings nur eine Annahme", sagte Polizeisprecher Stefan Wittke. Ein technischer Defekt könne eher ausgeschlossen werden. "Die Reifen sind intakt, der Motor ist intakt." Der genaue Hergang sei aber noch unklar. An dem Unglück sei kein anderes Fahrzeug beteiligt gewesen, sagte eine Polizeisprecherin.

Untersuchung angekündigt

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeigte sich tief betroffen. "Ich bin tief erschüttert angesichts des schrecklichen Schicksals der Brandopfer", erklärte Tiefensee. "Mein Mitleid gilt den Angehörigen." Nun müsse "sehr sorgfältig" untersucht werden, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Sollten erste Berichte zutreffen, nach denen nur wenige Passagiere wegen des Brandes den Flammen entkommen und den Bus verlassen konnten, müsse geprüft werden, ob Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden und ob diese verschärft werden müssten, sagte der Minister.

Noch ist die genaue Ursache unklarBild: AP

Bei dem Busunglück handelt es sich um das schwerste seit über 15 Jahren. 1992 waren auf einem Autobahnzubringer in der Nähe von Donaueschingen im Schwarzwald 20 Menschen gestorben, 35 wurden verletzt. Im vergangenen Jahr kamen auf der A14 in Sachsen-Anhalt 13 Mitglieder einer Reisegruppe aus Nordrhein-Westfalen ums Leben, als ihr Bus auf der Fahrt nach Dresden von der Fahrbahn abkam und mehrere Meter die Böschung hinabstürzte. (stu)