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Wackelknie gegen breite Brust

Stefan Nestler mit dpa, sid
4. November 2017

Borussia Dortmund will sich im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern die Tabellenführung zurückholen - und die verloren gegangene Leichtigkeit.


Zweikampf zwischen BVB-Verteidiger Sokratis und Bayern-Stürmer Lewandowski. Foto: dpa-pa
Bild: Picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Blickt man nur auf die Tabelle, könnte man denken, es sei eigentlich wie immer: In Dortmund treffen die beiden seit vielen Jahren besten Mannschaften Deutschlands aufeinander. Doch wenn der Tabellenzweite Borussia Dortmund gegen Spitzenreiter FC Bayern spielt (Anpfiff 18.30 Uhr MEZ, ab 18.15 Uhr im DW-Liveticker), könnten die Vorzeichen bei beiden Teams kaum unterschiedlicher sein. Im gleichen Maße, wie die Münchener unter Erfolgstrainer Jupp Heynckes auf die Erfolgsspur zurückfanden, kam der BVB von derselben ab. Nur ein Sieg in sechs Pflichtspielen, Dortmund steckt in der Krise. Ganz anders die Bayern, die mit dem neuen, alten Coach Heynckes alle sechs Spiele gewannen und in der Bundesliga innerhalb von nur drei Spieltagen einen Fünf-Punkte-Rückstand auf den BVB in einen Drei-Punkte-Vorsprung verwandelten.

Bayern voraussichtlich ohne Kimmich

Kimmich hat sich den Magen verdorbenBild: picture-alliance/augenklick/GES/M. Ibo

"Wir gehen mit stolzgeschwellter Brust nach Dortmund - und nicht mit Hühnerbrust", tönte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gegenüber der "Bild"-Zeitung. Jupp Heynckes wäre nicht Jupp Heynckes, würde er nicht vor dem Duell gegen den BVB auf die Euphorie-Bremse treten. "Man darf nicht so naiv dahinfahren und sagen, die Borussia schwächelt, und man macht das mit links", sagte der 72-Jährige. "Es wird ein intensives Spiel auf Augenhöhe." Heynckes gibt sich mit dem, was er in den letzten Wochen erreicht hat, nicht zufrieden: "Wir wollen unsere Siegesserie fortsetzen. Ich wünsche mir, dass wir noch eine Schippe drauflegen. Wir haben noch riesige Ressourcen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns steigern können." Einer der Leistungsträger der vergangenen Wochen wird den Bayern voraussichtlich im Spitzenspiel fehlen. Nationalspieler Joshua Kimmich reiste wegen einer Magenverstimmung nicht mit der Mannschaft nach Dortmund.

Bosz: "Wir wollen die Stimmung drehen"

BVB-Trainer Bosz bleibt bei seinem SpielsystemBild: Bongarts/Getty Images/M. Hitji

Dort steht BVB-Trainer Peter Bosz mit dem Rücken zur Wand. Die Kritik an seinem sehr offensiv ausgerichteten Spielsystem nimmt mit jedem weiteren Dämpfer zu. Selbst gegen den europäischen Fußballzwerg APOEL Nikosia reichte es in dieser Woche in der Champions League nur zu einem mageren 1:1-Unentschieden. Die Leichtigkeit des erfolgreichen Saisonstarts ist verflogen. Vielleicht, sagt Bosz, komme das Spitzenspiel gegen die Bayern genau zum richtigen Zeitpunkt: "Wir haben die Möglichkeit, Tabellenführer zu werden und die Stimmung zu drehen. Wir werden alles dafür tun." Der 53 Jahre alte Niederländer will den BVB auch gegen die Münchener stürmen lassen. "Wenn man gegen die Bayern nicht mutig ist, hat man keine Chance", sagte Bosz.

Duell der Torjäger

Aubameyang (l.) gegen Lewandowski (r.)Bild: Imago/Horstmüller

Der Schlüssel zum Erfolg könnte Pierre-Emerick Aubameyang sein. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison hat seit nun 386 Spielminuten Ladehemmung. "Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach", glaubt Trainer Bosz. "Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder." Die Bayern können gegen den BVB wieder auf ihren Torjäger zurückgreifen: Robert Lewandowski meldete sich nach einer kurzen Verletzungspause rechtzeitig zum Spiel gegen seinen Ex-Klub wieder fit zurück. "Robert ist hochmotiviert", verriet Jupp Heynckes.

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