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Zweimal Unentschieden

27. September 2016

Das Remis von Borussia Dortmund gegen Real Madrid am zweiten Spieltag der Champions League hätte auch ein Sieg sein können. Das von Bayer Leverkusen beim AS Monaco fühlt sich dagegen an wie eine Niederlage.

Fußball UEFA Champions League Gruppe F Borussia Dortmund v Real Madrid
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Die Fans auf den Tribünen im Dortmunder Stadion staunten. Freuten sich. Hofften auf ein weiteres Tor, aber das wollte nicht mehr fallen. Dortmund, das mehr und bessere Torchancen hatte, musste sich nach einem hochklassigen und spannenden Spiel mit einem 2:2 (1:1) gegen Real Madrid zufrieden geben. Es wäre mehr möglich gewesen. So bleibt es bei einem Punkt am 2. Spieltag nach dem furiosen 6:0-Erfolg über Legia Warschau zum Auftakt in der Königsklasse. Real hatte sich im ersten Spiel gegen Sporting Lissabon beim 1:0 deutlich schwerer getan. "Wenn man zweimal gegen Real Madrid von einem Rückstand zurückkommt, ist das ein schönes Gefühl", resümierte André Schürrle zufrieden. "Es zeigt, dass wir dem Niveau gewachsen sind. Wir haben gegen den größten Konkurrenten einen Punkt geholt." BVB-Sportdirektor Michael Zorc erklärte: "Wir haben eine überragende Mentalität, einen sehr guten Charakter. Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung."

Borussia Dortmund ist schwer zu schlagen im Moment. Das haben auch die Millionen-Kicker von Real Madrid von Anfang an zu spüren bekommen. Und trotzdem gingen die "Königlichen" zweimal in Führung: Zuerst legte Gareth Bale den Ball per Hacke auf Cristiano Ronaldo - und der portugiesische Europameister bedankte sich mit dem 1:0 (17. Minute). Das Tor fiel mitten in einer Sturm- und Drangphase der Dortmunder. Gonzalo Castro per Freistoß, Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang und das erst 18-jährige Top-Talent Ousmane Dembéle waren zu besten Chancen gekommen. Aubameyang war es dann auch, der kurz vor dem Seitenwechsel zum überfälligen 1:1 abstaubte (43.). Raphael Varane hatte den Ball unglücklich abgefälscht.

Joker Schürrle sticht

1. Tor im 1. BVB-Champions-League-Spiel für SchürrleBild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender

Die Spieler von Trainer Thomas Tuchel machten nach der Pause da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten: Offensiv und mit zahlreichen Torchancen. Doch Real kam nach und nach besser ins Spiel und durch Ronaldo und Bale zu Möglichkeiten. Nach einer Ecke dann scheiterte der völlig freistehende Karim Benzema an der Querlatte, Varane hatte mit dem Abpraller keine Mühe - schon wieder lag der BVB hinten (67.). Raphael Guerrero hatte nur eine Minute später den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an Keylor Navas im Tor der Madrilenen.

Tuchel bewies dann aber einmal mehr mit seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen: Joker Christian Pulisic setzte sich schön auf der rechten Seite durch, suchte mit seiner Flanke eigentlich Aubameyang in der Mitte, der Ball rutschte aber durch zum ebenfalls eingewechselten Schürrle und der machte in seinem ersten Champions-League-Spiel für den BVB sein erstes Tor (87.). Offensiv bleibt der BVB furios, doch in der Defensive offenbarten die Dortmunder einmal mehr ihre Schwächen, die Real eiskalt ausnutzte. Im Parallelspiel setzte sich Sporting mit 2:0 (2:0) gegen Warschau durch. Dortmund ist wegen der besseren Tordifferenz Gruppenerster vor Real und Lissabon.

Ein Remis wie eine Niederlage

Indessen musste sich Bayer 04 Leverkusen beim AS Monaco durch ein Last-Minute-Tor mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufrieden geben. Dabei war die "Werkself" vor einer enttäuschenden Kulisse von 9.000 Zuschauern über weite Strecken die bessere Mannschaft. Von Beginn an zeigte die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt keine Furcht im Auswärtsspiel und übernahm schnell die Kontrolle. Kevin Volland und Javier Hernandez waren die auffälligsten Spieler in Reihen der Leverkusener, die sich aber nur wenige Torchancen herausspielen konnten.

Kamil Gliks Schuss ins GlückBild: Reuters/E. Gaillard

Das hoch verdiente 1:0 fiel erst in der zweiten Halbzeit: Der gerade erst eingewechselte Admir Mehmedi flankte zielgenau auf den Kopf von "Chicharito", der alle Zeit und viel zu viel Raum hatte, um den Ball im Tor unterzubringen (74.). Mit der letzten Aktion des Spiels und einem Sonntagsschuss von Kamil Glik kamen die Monegassen, die auf ihren verletzten Kapitän und Torjäger Radamel Falcao verzichten mussten, in der Nachspielzeit zum schmeichelhaften Ausgleich. "Wir haben uns mehr erhofft und mehr erwartet", gab sich Kapitän Lars Bender hinterher enttäuscht.

Im Parallelspiel setzte sich Tottenham Hotspur bei ZSKA Moskau mit 1:0 (0:0) durch. Somit führt Monaco das Tableau vor Tottenham und Leverkusen, das nach den beiden Remis nur zwei Punkte auf dem Konto hat, an.

Lesen Sie hier nochmal alle Einzelheiten zu den beiden Partien in unserem Liveticker nach:

 

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