1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

BVB gelingt die Revanche

Tobias Oelmaier
4. Februar 2017

Borussia Dortmund hat die Verfolgung des Führungsduos wieder aufgenommen. Der Sieg gegen RB Leipzig kann mehr wert sein als drei Punkte. Denn gegen den Klassenfeind ging es auch ums Ego.

Deutschland Borussia Dortmund v RB Leipzig | Aubameyang Kopfball
Bild: Getty Images/Bongarts/L. Baron

Borussia Dortmund hat das Prestigeduell mit RB Leipzig mit 1:0 (1:0) gewonnen und den Rückstand auf den Bundesliga-Neuling auf Platz zwei der Tabelle auf acht Punkte verringert. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang erzielte in der 35. Minute den einzigen Treffer der Partie vor 81.300 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion. Damit revanchierten sich die Borussen für die 0:1-Niederlage im September in der Hinrunde.

Ralph Hasenhüttl, der Leipziger Trainer, gratulierte dem Gegner nach der Niederlage: "Keine Frage, dass Dortmund diesen Sieg verdient hat. Unsere einzige Möglichkeit heute wäre ein Lucky Punch zum Schluss gewesen. Es war das erste Mal, dass wir mit dieser Mannschaft aufgelaufen sind, das erste Mal, dass wir hier überhaupt gespielt haben." Damit spielte Hasenhüttl darauf an, dass zahlreiche Leistungsträger der Leipziger krankheits- und verletzungsbedingt nicht dabei sein konnten.

In einer kampfbetonten und intensiven Begegnung zogen die Gäste von Anfang an ihr gefürchtetes Pressing auf und setzten Dortmund früh unter Druck. Eigene Chancen kamen trotzdem kaum zustande. Gegen Mitte der ersten Halbzeit gelang es dem BVB jedoch, die Schwachstelle der Aufsteigers offenzulegen. Immer wieder starteten sie ihre Angriffe über den blitzschnellen Ousmane Dembele auf der rechten Außenbahn.

In der 35. Minute stellte sich dann der gewünschte Erfolg ein: Dembele ließ bei einem Konter erst Marvin Compper und dann Willi Orban stehen, flankte dann präzise nach innen, wo der sträflich freistehende Aubameyang den Ball nur noch aus kurzer Entfernung mit dem Kopf über die Linie drücken musste.

Reus als Chancentod

Jubel beim Torschützen Aubameyang und seinem Kollegen Marc Bartra, Reus im Hintergrund Bild: Reuters/W. Rattay

Von diesem Moment an hatten die Gastgeber Oberwasser. Hinten machen sie die Räume eng, vorne lauerten die flinken Stürmer auf ihre Möglichkeiten. Allerdings ließen Aubameyang und Marco Reus gleich mehrere hochkarätige Chancen fahrlässig liegen. "Die muss ich alle machen - fertig, aus", kommentierte Reus seine Fehlschüsse nach der Partie bei Sky. "Das war ein 4:0, verkleidet als 1:0. Wir haben nur vergessen, den Deckel drauf zu machen", kritisierte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel seine verhinderten Torjäger indirekt.

Leipzig dagegen verschaffte sich kaum erwähnenswerte Torszenen. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit jubelte RB. Palacios Martinez hatte den Ball über die Linie gebracht. Aber wenig später folgte die Ernüchterung, denn dem Treffer wurde die Anerkennung verwehrt - zurecht, denn Palacio hatte um Zentimeter im Abseits gestanden. So bliebe es beim 1:0 für die Dortmunder, die sich damit zumindest vorerst wieder auf Rang drei verbessert haben. "Wir müssen in kleinen Schritten denken, es hat keinen Wert, auf die Ergebnisse von anderen zu schauen", sagte Tuchel. 

Die Dortmunder Fans hatten die wegen des umstrittenen Geschäftsmodells ungeliebten Leipziger mit geschmacklosen Hassbannern in der Stadt und im Stadion empfangen. Immer wieder klangen Schmähgesänge über den Sponsor von den Rängen. Aber auch die 8000 mitgereisten RB-Anhänger waren nicht zu überhören. Sie dürfen sich damit trösten, dass der Rückstand auf den FC Bayern an der Tabellenspitze trotz der dritten Saisonniederlage nur um einen Punkt angewachsen ist. "Wir dürfen stolz auf uns sein, was wir heute alle abgeliefert haben. Wir wussten alle, war uns hier erwartet", sagte Davie Selke nach dem Spiel. "Wir wollten es lange eng halten. Schade, dass der Treffer in der letzten Minute abseits war." Die Leipziger Fans jedenfalls nahmen es locker und feierten ihr Team nach der Partie.

Bayern patzt, sonst nur Heimsiege

Schalkes Benedikt Höwedes hatte Bayerns Robert Lewandowski meistens im Griff - außer in der 9. MinuteBild: Reuters/M. Dalder

Bayern München hatte zuvor am Nachmittag beim 1:1 (1:1) zwei Punkte gegen Schalke liegen gelassen. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres zeigte sich der Tabellenführer ideenlos und ohne großes Durchsetzungsvermögen. Zwar brachte Robert Lewandowski die Münchener mit seinem 15. Saisontreffer in Führung (9.), aber Naldo gelang beinahe postwendend per Freistoß der Ausgleich (13.).

1899 Hoffenheim setzte sich am Ende deutlich mit 4:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 durch. Mark Uth als Vertreter des rotgesperrten Sandro Wagner (5.) sowie Marco Terrazzino (81.) und Adam Szalai (86. und 90.) schossen die Tore für die weiterhin zu Hause ungeschlagenen Hoffenheimer, die sich gut erholt von der Niederlage in Leipzig vor Wochenfrist präsentierten. 

Köln weiter im Aufwind

Der 1. FC Köln macht weiter Jagd auf die Europapokal-Plätze. Die Kölner gewannen durch einen umstrittenen Foulelfmeter mit 1:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Anthony Modeste und Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio waren sich ins Gehege geraten, der Kölner verwandelte den Strafstoß anschließend sicher (81.).

In der Partie zwischen Hertha BSC und dem FC Ingolstadt fiel das einzige Tor des Tages bereits nach 59 Sekunden. Genki Haraguchi sicherte den Berlinern nach zuletzt zwei Niederlagen den ersten Sieg des Jahres. Die Ingolstädter bleiben nach dem 1:0 (1:0) Vorletzter.

Borussia Mönchengladbach brauchte auch gegen den SC Freiburg lange, bis die Tore fielen. Am Ende waren es drei durch Lars Stindl (73.), Raffael (78.) und Patrick Herrmann (90+2.) beim 3:0 (0:0)-Erfolg.

Bereits am Freitag gewann Abstiegskandidat Hamburger SV gegen Bayer Leverkusen mit 1:0. Ausgerechnet der von Leverkusen ausgeliehene Kyriakos Papadopoulos erzielte das Tor für den HSV. Am Sonntag empfängt der FC Augsburg Werder Bremen und Eintracht Frankfurt hat Darmstadt 98 zu Gast.

 

Hier können Sie die Samstagsspiele in ihrer Chronologie noch einmal nachlesen.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen