1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

BVB mit dem Rücken zur Wand

26. September 2017

In der Bundesliga hui, international pfui - Borussia Dortmund ist offenbar nicht in der Lage, die guten Leistungen aus dem Ligabetrieb auch im Europapokal abzurufen. In der Königsklasse droht jetzt schon fast das Aus.

Fußball Champions League Borussia Dortmund v Real Madrid
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Probst

Sie haben die Taktik von Trainer Peter Bosz über weite Strecken gut umgesetzt, sie haben sich zahlreiche gute Chancen herausgearbeitet, sie haben den Champions-League-Titelverteidiger so gut es ging über 90 Minuten gefordert - und doch: Am Ende hat Borussia Dortmund mit 1:3 gegen Real Madrid verloren. Während der BVB in der Bundesliga in den ersten sechs Spielen fünf Siege und ein Remis geholt hat und Spitzenreiter ist, stehen in der Königsklasse nach den ersten beiden Gruppenspielen zwei Niederlagen zu Buche. Auf Tottenham und Madrid beträgt der Rückstand in der Tabelle nun schon sechs Zähler. In den kommenden beiden Spielen gegen APOEL Nikosia müssen Siege her, außerdem braucht der BVB einen weiteren Erfolg - zu Hause gegen die Spurs oder im Bernabeu.

Sind die Tabellenführung in der Bundesliga und das fast makellose Torverhältnis von 19:1 Treffern also nur schöner Schein? Spielen die Dortmunder gegen "kleinere Gegner" wie Freiburg, Köln, den HSV und Mönchengladbach etwa freier auf als gegen europäische Schwergewichte wie Tottenham Hotspur und Real Madrid? Reicht die Klasse der von Bosz neu formierten Defensive und die des Schlussmanns Roman Bürki zwar für die Stürmer der Konkurrenten aus Deutschland, nicht aber für Topstars wie Harry Kane, Gareth Bale oder Cristiano Ronaldo, der in seinem 150. Europapokal-Spiel doppelt traf?

Offensive Verteidigung, Bürki und die kurze Ecke

Fakt ist: In der Bundesliga ist der BVB bislang noch auf keines der drei anderen Teams getroffen, die in der vergangenen Saison unter die besten vier gekommen sind. Die Duelle gegen Hoffenheim, Leipzig und den FC Bayern kommen erst noch. Fakt ist auch: Schon am vergangenen Wochenende beim 6:1 gegen Borussia Mönchengladbach hat der BVB jede Menge Chancen zugelassen - eine zwangsläufige Folge der aggressiven und weit vom eigenen Tor weggeschobenen Abwehr, die Bosz bevorzugt. Der Unterschied: Während die "Fohlen" die Möglichkeiten nicht nutzten, schlugen die Spurs und Real eiskalt zu. "Wir sind immer nur hinterher gelaufen und haben nicht gut verteidigt", sagte Bosz im Sky-Interview. "Im Grunde ist es so, dass wir immer einen Schritt zu spät kamen. Das müssen wir künftig besser machen."

Da schlägt es ein! Zum dritten Mal in dieser Champions-League-Saison kassiert Bürki ein Tor in die kurze EckeBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Und Fakt ist auch: BVB-Keeper Roman Bürki spielt bislang eine gute bis sehr gute Bundesliga-Saison. Dass er erst im sechsten Spiel der Saison den ersten Gegentreffer hinnehmen musste, spricht für sich. Allerdings: Auf internationaler Ebene macht der Schweizer bisher nicht immer eine gute Figur. Gegen Tottenham ließ er bei zwei Gegentoren die kurze Ecke offen. Das 3:1 der Madrilenen landete ebenfalls in der kurzen Ecke. Zu Bürkis Ehrenrettung sei gesagt: Während er im Wembley-Stadion gegen die Spurs sehr nervös und von der Atmosphäre beeindruckt schien, war Bürki gegen Real einer der besten Dortmunder. Mehrmals entschärfte der Torwart beste Möglichkeiten und sorgte mit dafür, dass die erste Niederlage des BVB gegen Real Madrid mit 1:3 im Rahmen blieb.

Kein Glück bei Ramos' Handspiel

Pech hatte der BVB - anders als im Spiel gegen den 1. FC Köln, als der Videoassistent irregulär zu Gunsten der Dortmunder entschied - beim Handspiel Sergio Ramos' im Strafraum. Der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers verweigerte einen berechtigten Elfmeter.

Dennoch sagte Kuipers Landsmann Bosz hinterher: "Das ist zwar ein Strafstoß, aber wir haben zu Recht verloren. Wir müssen besser Fußball spielen, wenn wir gegen solche Gegner gewinnen wollen." Eine seriöse Einschätzung. Der Niederländer darf sich derweil damit trösten, dass in der Bundesliga eine durchschnittliche BVB-Leistung wie die gegen Real wahrscheinlich gegen die meisten Mannschaften für einen Sieg gereicht hätte.

Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen